Die Verfügbarkeit von mobilem Breitbandinternet versetzt mittlerweile wachsende Bevölkerungsanteile – in einigen Segmenten wie den hochgebildeten und einkommensstarken jungen urbanen Eliten sogar die dominierende Mehrheit – in die Lage, Dienste und Funktionen der Online-Kommunikation jederzeit und an jedem Aufenthaltsort in Anspruch zu nehmen. Dies gilt sowohl für (datenintensive, mehrkanalige) Massenkommunikation einschließlich des Konsums von Film und Fernsehen als auch für funktional ausgefeilte interpersonale Kommunikation sowie die Partizipation in den dynamischen Öffentlichkeiten der sozialen Medien. Smartphones und Tablets haben sich zu sozialen Universalwerkzeugen entwickelt, deren Apps für zahlreiche Aufgaben, Ziele und Anlässe (zumindest scheinbar) passende Optionen und Lösungen zur Verfügung stellen. Zugleich deutet sich ein alltäglich werdendes Schwarm-Erlebnis an: Der jederzeit mögliche, dank Flatrate erschwingliche, hochfrequent oder gar dauerhaft betriebene Kontakt zu den ‚relevant others‘ verschiebt die Grenzen des Selbst in Relation zu den anderen, weil der Zugang zu (Mitgliedern) einer Gruppe so viel einfacher, schneller und selbstverständlicher geworden ist. Der Alltag wird mit Online-Kommunikation durchzogen, das Leben an sich – privates wie berufliches, innere Einkehr wie Zuwendung nach außen – mediatisiert sich, weil zunehmend mehr Handlungen unter Zuhilfenahme von Online-Kommunikation geplant und umgesetzt werden. Der Mensch von heute – und zumal der von morgen – denkt, fühlt, erlebt und handelt in der Erwartung, „permanently online, permanently connected“ (POPC) zu sein oder doch zumindest sein zu können. …
Die Zeitschrift enthält in der Regel vier größere Aufsätze (Forschungsberichte), dazu Personalien (Laudationes bei Geburtstagen von Fachvertretern, Berufungen, Habilitationen sowie Nachrufe) und Buchbesprechungen. Gelegentlich ist dem Heft auch eine Kolumne/Gastessay vorangestellt.