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Erschienen in:

25.04.2017 | Originalbeitrag / Original Article

Der Mensch als Ausgangs- und Zielpunkt von Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit im Horizont der Gnade

verfasst von: Christoph Burger

Erschienen in: Sustainability Nexus Forum | Ausgabe 1-2/2017

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Zusammenfassung

In der protestantisch geprägten Diskussion des Begriffes „Nachhaltigkeit“ wird sich gegenwärtig meist auf die Definition der Rio-Konferenz von 1992 bezogen. Die exegetische Perspektive fügt den Liebesbegriff im Horizont der göttlichen Gnade hinzu. Das so erweiterte Verständnis von Nachhaltigkeit bietet Entlastung für die einzelne Unternehmung in ihrer Beziehung zum einzelnen Partner auf der persönlichen, auf der zeitlichen und der intergenerationellen Ebene.

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Fußnoten
1
Die Herbsttagung der wissenschaftlichen Kommission Nachhaltigkeitsmanagement des Verbands der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft e. V. fand vom 05. bis 07. Oktober 2016 zum dritten Mal an der TU Dresden statt. Das Generalthema der Tagung lautete wie folgt: „Das Anliegen der wissenschaftlichen Kommission Nachhaltigkeitsmanagement ist die Erforschung von Unternehmen als Erfahrungs- und Gestaltungsobjekt in ökonomischer, sozialer und ökologischer Dimension. Nachhaltigkeitsmanagement ist aufgrund seines Querschnittcharakters ein hochdimensionales Konstrukt, das sich dem Beobachter vielgestaltig und in zahlreichen Facetten präsentiert …“. So Günther E (2016) NAMA-Tagung 2016. https://​tu-dresden.​de/​gsw/​wirtschaft/​bu/​forschung/​nama-tagung-2016#intro-target-box. zugegriffen am 2. Januar 2017.
 
2
Moltman zeichnet in seinem Entwurf ein neues ganzheitliches Verständnis von Gott, Welt und Mensch. Dieses Verständnis verbindet Gott und Natur bzw. Schöpfung als Anerkennungsprozess des Menschen und seiner natürlichen Umwelt. Durch diesen Gedanken wird die Kontinuität der Relationen von Mensch und Natur – und Gott – wesentlich stärker betont. Der Mensch, der die Beziehungen ernst nimmt – heiligt –, der kann die natürliche Umwelt nicht mehr nur als Mittel zum Zweck des technischen und wissenschaftlichen Fortschrittes begreifen. Moltmann ringt darum die Einwohnung Gottes in seiner Schöpfung herauszuarbeiten. Dem entspricht dann ein dauerhafter Wohnort mit Gottesbezug in der menschlichen Existenz in der Schöpfung in Raum und Zeit.
 
3
Im Wesentlichen gleich, jedoch weitet Gräb-Schmidt den Begriff aus und besteht auf dem Begriff des „Naturerbes“ und den „umfassenden Schutz des Zusammenhangs von Natur-, Human- und Sachkapital“ (Gräb-Schmidt 2015, S. 687).
 
4
An dieser Stelle wird von der zuständigen Kommission der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) eine breitere Diskussion von Nachhaltigkeit im Zusammenhang mit Globalisierung geboten. Prägend für diese Betrachtung erscheint mir jedoch der oben beschriebene Grundkonflikt. Vgl. EKD (2014, S. 11 f.).
 
5
Im Hebräischen in Genesis 1,2 wird die Erde als tohuwabohu beschrieben – Wüste, Leere. Diese Wüste/Leere bedarf einer Füllung und Ordnung. Die griechischen Wörter ἀόρατος καὶ ἀκατασκεύαστος in der Septuaginta bedeuten nicht sehbar und ungeformt/nicht gerichtet. Vgl. Bauer (1988, S. 1170 f., 850), je in Verbindung der Worte mit einem α Privativum.
 
6
Der Diskurs zu Genesis 1,27f ist sehr breit gefächert und gerade auch in Bezug auf die Fragegestellungen, die das Thema „Nachhaltigkeit“ betreffen sehr verschieden. Vgl. Diekmann von Bünau (2010, S. 3 f.).
 
7
Die Zusage wird in der Entwicklung des altl. Verständnisses noch um Gesetze, Mahnungen und Gebote erweitert. Vgl. Diekmann von Bünau (2010, S. 4–6).
 
8
1. Thess insbesondere Kapitel 5,1f: … Der Tag des Herren kommt unerwartet wie ein Dieb in der Nacht. Gerade sagen die Leute noch: Wir leben in Frieden und Sicherheit! Da wird das Verderben ganz plötzlich über sie hereinbrechen – so wie bei einer schwangeren Frau plötzlich die Wehen einsetzen.
 
9
Trivial scheint, dass ein Samariter, der zu einer angefeindeten Bevölkerungsgruppe in der neutestamentlichen Überlieferung gehört, zum „Nächsten“ wird für den, der überfallen wurde und zum Volk Israel gehörte. Das christliche Verständnis eines „Nächsten“ und damit auch der Begriff der „Nächstenliebe“ greift weiter.
 
10
Zur Generationsübergreifenden Gerechtigkeit, die in Grundsatz 3 beschrieben wird, ist anzumerken, dass der Terminus Gerechtigkeit nicht, wohl aber das Adjektiv gerecht verwendet wird.
 
Literatur
Zurück zum Zitat Bauer W (1988) Griechisch-Deutsches Wörterbuch. DeGruyter, Berlin/New York Bauer W (1988) Griechisch-Deutsches Wörterbuch. DeGruyter, Berlin/New York
Zurück zum Zitat Bayer S (2003) Nachhaltigkeit. In: Betz HD (Hrsg) Religion in Geschichte und Gegenwart, Bd. 6. Mohr Siebeck, Tübingen, S 11–12 Bayer S (2003) Nachhaltigkeit. In: Betz HD (Hrsg) Religion in Geschichte und Gegenwart, Bd. 6. Mohr Siebeck, Tübingen, S 11–12
Zurück zum Zitat Böckenförde E‑W (2004) Bleibt die Menschenwürde unantastbar? Bl Dtsch Int Polit 10:1215–1227 Böckenförde E‑W (2004) Bleibt die Menschenwürde unantastbar? Bl Dtsch Int Polit 10:1215–1227
Zurück zum Zitat von Carlowitz HC (2012) Sylvicultura oeconomica: Hausswirthliche Nachricht und Naturmäßige Anweisung zur Wilden Baum-Zucht mit einer Einführung von Jürgen Huss und Friederike von Gadow. Kessel-Verlag, Remagen (Reprint) von Carlowitz HC (2012) Sylvicultura oeconomica: Hausswirthliche Nachricht und Naturmäßige Anweisung zur Wilden Baum-Zucht mit einer Einführung von Jürgen Huss und Friederike von Gadow. Kessel-Verlag, Remagen (Reprint)
Zurück zum Zitat EKD (2008) Unternehmerisches Handeln in evangelischer Perspektive: Eine Denkschrift der EKD. EKD, Hannover EKD (2008) Unternehmerisches Handeln in evangelischer Perspektive: Eine Denkschrift der EKD. EKD, Hannover
Zurück zum Zitat EKD (2009) Umkehr zum Leben: Nachhaltige Entwicklung im Zeichen des Klimawandels. Eine Denkschrift der EKD. EKD, Hannover EKD (2009) Umkehr zum Leben: Nachhaltige Entwicklung im Zeichen des Klimawandels. Eine Denkschrift der EKD. EKD, Hannover
Zurück zum Zitat EKD (2014) Auf dem Weg der Gerechtigkeit ist Leben: Nachhaltige Entwicklung braucht Global Governance: Eine Studie der Kammer der EKD für nachhaltige Entwicklung. EKD, Hannover EKD (2014) Auf dem Weg der Gerechtigkeit ist Leben: Nachhaltige Entwicklung braucht Global Governance: Eine Studie der Kammer der EKD für nachhaltige Entwicklung. EKD, Hannover
Zurück zum Zitat Gräb-Schmidt E (2015) Umweltethik. In: Huber W (Hrsg) Handbuch der evangelischen Ethik. C.H. Beck, München, S 649–709CrossRef Gräb-Schmidt E (2015) Umweltethik. In: Huber W (Hrsg) Handbuch der evangelischen Ethik. C.H. Beck, München, S 649–709CrossRef
Zurück zum Zitat Jähnichen T (2015) Wirtschaftsethik. In: Huber W (Hrsg) Handbuch der evangelischen Ethik. C.H. Beck, München, S 331–400CrossRef Jähnichen T (2015) Wirtschaftsethik. In: Huber W (Hrsg) Handbuch der evangelischen Ethik. C.H. Beck, München, S 331–400CrossRef
Zurück zum Zitat Kant I (1968) Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. In: Ders. (Hrsg) Werke. Akademie Textausgabe, Bd. 4. De Gruyter, Berlin/New York, S 385–464 Kant I (1968) Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. In: Ders. (Hrsg) Werke. Akademie Textausgabe, Bd. 4. De Gruyter, Berlin/New York, S 385–464
Zurück zum Zitat Moltmann J (1985) Gott in der Schöpfung: Ökologische Schöpfungslehre. Chr. Kaiser, München Moltmann J (1985) Gott in der Schöpfung: Ökologische Schöpfungslehre. Chr. Kaiser, München
Zurück zum Zitat Pannenberg W (1981) Was ist der Mensch?: Die Anthropologie der Gegenwart im Lichte der Theologie. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen Pannenberg W (1981) Was ist der Mensch?: Die Anthropologie der Gegenwart im Lichte der Theologie. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen
Zurück zum Zitat Rohls J (1999) Geschichte der Ethik. Mohr Siebeck, Tübingen, S 417–427 Rohls J (1999) Geschichte der Ethik. Mohr Siebeck, Tübingen, S 417–427
Zurück zum Zitat Schnelle U (2013) Einleitung in das Neue Testament. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen Schnelle U (2013) Einleitung in das Neue Testament. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen
Metadaten
Titel
Der Mensch als Ausgangs- und Zielpunkt von Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit im Horizont der Gnade
verfasst von
Christoph Burger
Publikationsdatum
25.04.2017
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
Sustainability Nexus Forum / Ausgabe 1-2/2017
Print ISSN: 2948-1619
Elektronische ISSN: 2948-1627
DOI
https://doi.org/10.1007/s00550-017-0444-9