Mit seinem Film Naked Lunch wagt David Cronenberg im Jahre 1991 eine filmische Annäherung an das bis dahin als unverfilmbar geltende gleichnamige Werk des amerikanischen Beat-Poeten William S. Burroughs. Indem Cronenberg die exzessive Romanvorlage mit dem nicht minder exzessiven Leben des Autors verbindet und zu einem ungezügelten Bilder-Rausch verdichtet, gelingt es ihm, Burroughs’ Poesie ästhetisch erfahrbar zu machen. Naked Lunch lebt von einem filmischen Vorstellungsraum, der weniger ‚erzählt‘ als vielmehr den Text als solchen – also Geschichten, Legenden oder auch konkrete Personen und Orte, etwa New York und Tanger, – durchdringt.
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Einer der bekanntesten Aufstände ist der schlesische Aufstand im Jahre 1844, der von Gerhart Hauptmann in seinem Drama Die Weber (öffentliche Uraufführung 1894 in Berlin) und von Käthe Kollwitz in ihrem Zyklus Ein Weberaufstand (1893–1897) künstlerisch aufgearbeitet wurde.
Analog zu Burroughsʼ Beginn mit der Arbeit an Naked Lunch in Tanger im Jahre 1953, unmittelbar nach dem Tod seiner Frau, wechselt auch die Handlung im Film Naked Lunch von den Ereignissen in New York zu den an den Roman Naked Lunch angelehnten halluzinativen Passagen in Interzone, dem „fiktive[n] Staat der Lust [… und] Drogen“ (Lindwedel 2011, S. 64). Da Burroughs während seiner Arbeit an Naked Lunch auch seine Homosexualität outet, kann das von Cronenberg inszenierte Allzweckloch als Formulierung und Verdichtung dieses Outings gesehen werden, ein Hinweis für den ich Sascha Seiler sehr danke.