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2018 | Buch

Der „Neue Institutionalismus“

Studien zum Vergleich seiner Forschungsprogramme

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Über dieses Buch

Der Band versammelt Arbeiten zur Rekonstruktion wirtschaftssoziologischer und institutionenökonomischer Forschungsprogramme. Ziel der Darstellungen ist der Vergleich, deren Themenstellungen und Erklärungsreichweite und der Nachweis, dass eine interdisziplinär integrierte Theorie- und Modellentwicklung erwartbar und fruchtbringend ist.
Der Inhalt• Soziologie und Ökonomie• Das institutionentheoretische Forschungsprogramm
Die ZielgruppenStudierende und Lehrende der Wirtschaftssoziologie, der Organisationstheorie und der Institutionenökonomik
Der AutorProf. Dr. Michael Schmid war an der Universität der Bundeswehr in München tätig.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Zur Einführung: Institutionen, Handlungstheorie und das Postulat mikrofundierender Erklärung
Zusammenfassung
Der Artikel führt in die vergleichende Analyse mikrofundierender Forschungsprogramme ein und schildert zu diesem Zweck zunächst die Logik sozialwissenschaftlicher Erklärungen, sodann die Heuristik der Modellbildung und endlich die Bedingungen, unter denen Regelsysteme bzw. „Institutionen“ zum Gegenstand der Forschungsbemühungen werden. Der Inhalt jener Handlungstheorie, die diese Schritte anleiten kann, wird ausführlich behandelt. Es wird geklärt, dass, um die Profile von Forschungsprogrammen erheben zu können, Verfahren des Theorienvergleichs ebenso benötigt werden wie (allerdings revidierbare) Gleichgewichtsanalysen. Im zweiten Teil dieser „Einführung“ wird gezeigt, wie sich die weiteren Arbeiten des Bandes vor diesem Hintergrund einordnen lassen.
Michael Schmid

Soziologie und Ökonomie

Frontmatter
Die ökonomische Herausforderung der Soziologie?
Zusammenfassung
Die Arbeit behandelt zunächst das umstrittene Verhältnis von soziologischer und ökonomischer Theorieforschung. Zu diesem Zweck wird die Theoriegeschichte beider Fächer skizziert und die Verknüpfungen und gemeinsamen Quellen der jeweiligen Fragestellungen anhand der Institutionenthematik herausgestellt. Ein zweiter Teil behandelt ausgewählte methodologische Fragen der Theorienkritik und der Forschungsheuristik. Dies geschieht mit einem Blick auf die Chance, die fachspezifischen Anstrengungen in der Form eines gemeinsamen, sich ergänzenden „institutionellen“ Forschungsprogramms bündeln zu können.
Michael Schmid
Institution und Handeln
Probleme und Perspektiven der Institutionentheorie in Soziologie und Ökonomie
Zusammenfassung
Die Regulierungsbedürftigkeit des zwischenmenschlichen Handelns und damit die Notwendigkeit, Institutionen auszubilden und zu tradieren, stehen im Zentrum aller sozialwissenschaftlichen Forschungsbemühungen. Die Arbeit vergleicht die Leistungsprofile sowohl des ökonomischen als auch des soziologischen Forschungsprogramms anhand der jeweils gewählten theoretischen Grundlagen bzw. der jeweils favorisierten Forschungsthematiken und plädiert dafür, die Anstrengungen beider „Ansätze“ vermittels handlungstheoretischer Mikroerklärungen institutionalisierter Abstimmungsmechanismen zusammen zu führen.
Michael Schmid
Individuelle Entscheidungsrationalität und soziale Einbettung
Zum Verhältnis von Ökonomie und Wirtschaftssoziologie
Zusammenfassung
Die Arbeit untersucht die Möglichkeiten, sowohl die ökonomische und die wirtschaftssoziologische Fragestellung als auch die jeweilige „methodologische“ Vorgehensweise miteinander ins Gespräch zu bringen. Kernthese ist, dass dies insoweit gelingen kann, als beide „Zugriffe“ als unterschiedlich ausgestaltete Versionen eines gemeinsam verwurzelten, entscheidungstheoretisch fundierten Forschungsprogramms verstanden werden können. Da sich beide Forschungsprogramme wechselseitig korrigieren können, steht einer gemeinsamen, sich ergänzenden Programmentwicklung nichts im Wege.
Michael Schmid

Das institutionstheoretische Forschungsprogramm

Frontmatter
Modellbildung, Realismus und Handlungstheorie
Ronald H. Coase als Sozialtheoretiker
Zusammenfassung
Die Arbeit würdigt die methodologische, erkenntnistheoretische und inhaltlich-theoretische Integrität des von Ronald Coase initiierten Forschungsprogramms und plädiert dafür, seinen „Transaktionskostenansatz“ als integralen Bestandteil eines fächerübergreifenden, die thematische Bedeutsamkeit institutioneller Abstimmungsmechanismen herausstellenden Forschungsprogramms einzuordnen. Coase’s Eintreten für ein ebenso kritisch-rationales wie methodologisch-revisionistisches Erkenntnisprogramms verdient auch dann Beachtung, wenn seine wohlfahrtstheoretischen Einschlüsse die Verallgemeinerbarkeit seines „Ansatzes“ behindern.
Michael Schmid
Douglass C. North und die Institutionenökonomik informaler Regeln
Zusammenfassung
Im Zentrum der Forschungen von Douglass North stand die Frage, unter welchen institutionellen Bedingungen sich anpassungsfähige, freiheitlich organisierte, dem „Reichtum der Nationen“ förderliche Gesellschaften ausbilden mochten. Die vorliegende Arbeit untersucht einen Teilaspekt dieser Fragestellung, indem sie North Überlegungen zur Entstehung und Wirkung „informeller Institutionen“ rekonstruiert. North’s Ansinnen, zur Beantwortung seiner Frage die fachspezifischen Eigenheiten unterschiedlicher Disziplinen zu ignorieren, wird eingehend gewürdigt, aber auch die mangelnde Reichweite seiner Erklärungsmodelle kritisiert.
Michael Schmid
Soziale Einbettung und ökonomisches Handeln. Überlegungen zur Reichweite von Mark Granovetters Forschungsprogramm und dessen Bedeutung für eine soziologische Theorie der Unternehmung
Zusammenfassung
Mark Granovetter gilt als Mitbegründer einer eigenständigen „neuen“ Wirtschaftssoziologie. Im Zentrum seiner Lehre steht die Überlegung, dass die überkommenen ökonomischen Modelle durch Hinweise auf die Wirksamkeit „außerökonomischer“ Prozesse „sozialer Einbettung“ zu revidieren sind. Die nachfolgende Arbeit kritisiert dieses Vorhaben und sucht nach Wegen die Erklärungsansprüche der überkommenen Ökonomik mit denen der Soziologie zu „versöhnen“. Die Beurteilung der Reichweite der „empirischen Case-Studies“, die Granovetter vorgelegt hat, ist Gegenstand eines abschließenden Abschnitts.
Michael Schmid
Institutionenökonomik, Effizienz und Macht
Zusammenfassung
Die „neo-klassische“ Ökonomik, die sich vornehmlich der Modellierung freiwilliger Tauschtransaktionen widmen möchte, glaubt für Machtbeziehungen keinen (logischen) Platz zu kennen. Die vorliegende Arbeit untersucht die Frage, inwieweit die „Neue Institutionenökonomik“, die sich wenigstens auszugsweise als Kritikerin der Neoklassik empfiehlt, Machtverhältnisse berücksichtigen kann. Die Bilanz ist gemischt, eröffnet aber Möglichkeiten, die (immer wieder beklagte) „Machtblindheit“ der Ökonomik in Richtung auf integrierte Modelle zu „überwinden“. Dass sich im Verlauf der damit eingeleiteten Themenentwicklung auch die (bislang verwendeten) „Macht-“ bzw. „Effizienzbegriffe“ ändern sollten, liegt auf der Hand.
Michael Schmid
Mafia, Warlords, Terror, Korruption: Systeme rationaler Besitzsicherung
Zusammenfassung
Ökonomische Modellierungen geraten aus der Sicht soziologischer Kommentare, die die Mängel einer ego-zentrierten Rationalität hervorkehren, in die Kritik. Die vorliegend Arbeit untersucht, inwieweit es sich lohnen kann, zur Modellierung von Hochkostensituationen die Annahme „strenger Entscheidungsrationalität“ (zunächst) beizubehalten. Plausibilität und Reichweite dieser „Annahme“ wird anhand der Frage untersucht, wie sich Akteure behelfen können, wenn sie sich dazu gezwungen sehen, ihre Besitzansprüche ohne den Beistand einer ausgebildeten Rechtsordnung abzusichern. Der Schilderung des abstrakten Kernmodells folgt die Darstellung von vier „empirischen“ Beispielen, deren logischen Beziehungen herausgearbeitet werden. Diese sollen zeigen, inwiefern sie als Bestandteile eines „integrierten“ Forschungsprogramms gelten können.
Michael Schmid
Metadaten
Titel
Der „Neue Institutionalismus“
verfasst von
Prof. Dr. Michael Schmid
Copyright-Jahr
2018
Electronic ISBN
978-3-658-20233-0
Print ISBN
978-3-658-20232-3
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-20233-0