2000 | OriginalPaper | Buchkapitel
Der Wandel der Parteiorganisation
verfasst von : Klaus von Beyme
Erschienen in: Parteien im Wandel
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Enthalten in: Professional Book Archive
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Mit dem Abbau soziologischer Deduktionen der Parteien aus verfestigten und “eingefrorenen” Cleavages kam die Parteiorganisation wieder stärker ins Blickfeld, die in der frühen Parteiforschung von Michels und Ostrogorski bis zu Du-verger dominant gewesen war. Die behavioralistische Revolte hatte sich totgesiegt. Die Ableitung des Parteiensystems aus den kleinen Verschiebungen der Wählerblöcke starb zwar nicht aus, blieb aber auf das Kommentiergeschäft an Wahltagen konzentriert. Die historischen Typologien der Party-Change-Literatur konzentrierte sich auf die organisatorischen Beziehungen im Dreieck von Parteieliten, Parteiorganisation und Wählergefolgschaft. Den Organisationsformen der Parteien im Wandel kam dabei eine Schlüsselfunktion zu. Einige Kritiker sehen bereits eine neue Orthodoxie der Parteiforschung entstehen (Broughton/Donovan 1999: 259). Mitgliederschwund, Entkopplung der Parteien von den Verbänden, staatliche Subventionierung der Parteiorganisation und die Professionalisierung der Parteiführungen wurden zum Zentrum der Parteiwandel-Forschung.