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2024 | Buch

Der Wille zur Wiederholung I

Entzauberung und Faszination des Immergleichen in Literatur und Film

herausgegeben von: Jörg Türschmann, Noëlle Miller, Santiago Contardo

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

Buchreihe : Serienräume – global, lokal, glokal

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Über dieses Buch

Der Wille zur Wiederholung behandelt die Faszination eines Widerspruchs: Er richtet sich an alle, die in der Freizeit, bei der Lektüre von Literatur, im Kino oder vor dem Bildschirm darüber staunen, dass sie immer etwas anderes im Selben suchen. Warum den Spin Off einer TV-Serie anschauen? Warum die unablässige Lust auf formelhafte Kriminalgeschichten? Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes sind gleichermaßen einer geheimnisvoll anmutenden Eigendynamik von Wiederholungsphänomenen auf der Spur. Egal, ob die Literatur der Serienproduktion von Plastik-Artikeln huldigt, Thomas Mann im Zauberberg die Szene einer Liegekur mehrmals aufgreift oder sich Serien- und Actionhelden in Zeitschleifen selbst begegnen: In den Analysen fallen immer wieder die Namen von Kierkegaard, Freud, Nietzsche, Bachtin, Benjamin und Deleuze. Der hier vorgelegte erste Band ist den Arrangements medialer Spielarten des Willens zur Wiederholung gewidmet, der nachfolgende zweite Band einem seiner prominentesten Akteure: dem Doppelgänger und seinen Anverwandten.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Zur Grundlegung

Frontmatter
Zur Macht der Wiederholung. Philosophische Ansätze von Kierkegaard bis Deleuze
Zusammenfassung
Die Attraktion der „Wiederholung“ als philosophischer Begriff ist nicht leicht zu erklären. Auf sonderbare Weise kombiniert sie das nüchtern-Profane alltäglicher Routinen und die intransparente Faszination an einem unkontrollierten Geschehen. Sie wird als blinder Automatismus und mechanische Iteration eines unfreien Bewusstseins verurteilt – und zugleich wird sie gefeiert als vitales Pulsieren einer ekstatischen Zeitlichkeit. Ihre eigentümliche Macht liegt in ihrer determinierenden Kraft, die uns alle dazu bringt, das gleiche zur gleichen Zeit zu tun. Vielleicht ist es möglich, sie in einer Zeitsynthese der Vergangenheit zu lokalisieren und dagegen eine Zukunft zu profilieren, die die Wiederholung aus ihrem festen Gehäuse der eintönigen Replikation herauslösen könnte?
Marc Rölli
Zwischen Katastrophe und Rettung. Walter Benjamins Begriff der Wiederholung
Zusammenfassung
Walter Benjamins vielseitiger Zugang zum Begriff der Wiederholung zeigt sich in seinen Ausführungen zu Aura und Reproduzierbarkeit, Übersetzung, Montage, Geschichte, Erinnern und Eingedenken, Mythos, Rettung und Katastrophe. In diesem Artikel werde ich aufzeigen, dass Benjamin zwischen einer negativen, mythischen Form der Wiederholung, in Anklang an Friedrich Nietzsches Wiederkehr des Immergleichen, und einer positiven, emanzipatorischen Form erinnernder sowie aktualisierender Wiederholung, die sich gegen das Vergessen und den Mythos richtet, unterscheidet.
Daniel Gönitzer
Zwischen Welle und Wiederholung. Paul Kammerers Das Gesetz der Serie
Zusammenfassung
Der Biologe Paul Kammerer veröffentlicht 1919 eine umfangreiche Studie unter dem Titel Das Gesetz der Serie. Darin beschreibt er persönliche Beobachtungen im Alltag, Homologien von Natur und Kunst sowie wissenschaftliche Begründungen von Wiederholungen in der Mathematik, der Astronomie und zahlreichen anderen Disziplinen. Auf dieser Grundlage schlägt er eine Typologie der Serien im „Weltgeschehen“ unter dem Vorzeichen eines allgemeinen „Gesetzes der Serie“ vor, allerdings unter Auslassung der historischen Dimension. Im Folgenden sollen deshalb einige Aspekte dieses „Gesetzes“ in Zusammenhang mit seriellen Erzählformen erörtert werden, welche die Literatur und die audiovisuellen Medien seit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert kennzeichnen. Denn insofern sich die Utopien und Dystopien aus Feuilletonroman und Fernsehserie in einem Spannungsfeld zwischen Beharrung und Veränderung bewegen, zeugen sie von Fortschrittsgläubigkeit oder Technophobie.
Jörg Türschmann

Mediale, geographische und ontologische Transgressionen komplexer Identitäten

Frontmatter
Unheimliches Europa. Paradoxien der Einheit und der Identität in den Filmen Nikolaus Geyrhalters
Zusammenfassung
Der Beitrag geht von gegenwärtigen Krisendiskursen über die (Nicht-)Identität Europas aus und bestimmt, anhand von Überlegungen Jacques Derridas, das „Unheimliche“ und die Wiederholung als bisher wenig berücksichtigte Kernmotive solcher Diskurse. Zentrale Aspekte dieser Kernmotive – die Verdrängung vergangener Konflikte und die Kontroversen um Europas Verhältnis zum Anderen – werden sodann anhand von Filmen des österreichischen Regisseurs Nikolaus Geyrhalter (geb. 1972) ausführlicher diskutiert. Zum einen werden dabei Facetten und Effekte des „Unheimlichen der europäischen Identität“ spezifiziert, zum anderen wirft die Untersuchung ein neues Licht auf das Œuvre eines Filmemachers, der zu den bedeutendsten österreichischen Künstlern der Gegenwart zählt.
Florian Lippert
Authentizität und Autonomie in der Welt des Algorithmus – Formen der Wiederholung in Black Mirror
Zusammenfassung
Als Dystopie greift die episodische Anthologieserie Black Mirror Zustände und Prozesse der Gegenwart auf und radikalisiert sie, um Kritik zu üben. Im Zentrum steht dabei der menschliche Umgang mit einer Technologie, die bereits existiert oder zumindest denkbar ist, und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft. In den beiden Episoden Nosedive und Hang the DJ werden die Auswirkungen von Algorithmen auf das menschliche Leben thematisiert, durch welche die Figuren überwacht und kontrolliert werden. Nicht nur die freie Entfaltung wird erheblich eingeschränkt, sondern durch die Einbettung in Wiederholungsstrukturen wird das Leben selbst bedeutungslos.
Raphael Krause
Zeitschleifen/ Zeit schleifen
Zusammenfassung
Der folgende Artikel lotet das Motiv der Zeitschleife als inszeniertes Spiel von Identität und Differenz in Hinblick auf seine narratologischen und wiederholungstheoretischen Implikationen aus. Anhand eines größeren Korpus werden zwei Formen der temporalen Logik (Wiederholung nach Ablauf einer Zeitspanne/Wiederholung nach einem bestimmten Ereignis) unterschieden und zu zwei konkurrierenden narrativen Funktionen (Zeitschleife als Gefängnis/Zeitschleife als Schutzraum) ins Verhältnis gesetzt. Abschließend werden unter Berücksichtigung der medienspezifischen Potenziale des Films zwei grundlegende Annahmen der Zeitschleifenerzählung herausgearbeitet und mittels close readings eines Kontrastfalls ideologiekritisch kontextualisiert.
Alina Valjent
Die unendlichen Wandlungen des Gentleman-Gauners vom Feuilleton zur Netflix-Serie. Serielles Erzählen und die Differenz der Wiederholung am Beispiel der Lupin-Figur
Zusammenfassung
Der Beitrag untersucht die Serialität, die als variierende Wiederholung in den Romanen und Erzählungen des französischen Autors Maurice Leblanc über den populären Gentleman-Dieb Arsène Lupin und deren audiovisuelle Umsetzung in der Netflix-Serie Lupin. Dans l’ombre d’Arsène zum Ausdruck kommt. Der Fokus liegt dabei auf den seriellen Mustern auf Handlungs- und Diskursebene sowie auf diachronen Serialitäten, die sich aus intertextuellen und intermedialen Bezügen ergeben. Durch den Vergleich der Belle-Epoque-Texte mit der Serienproduktion der 2020er-Jahre und anhand der Analyse des familiären Hintergrunds des Protagonisten und seiner Medien- und Techniknutzung werden die sich abzeichnenden semantischen Variationen als bedeutungstragende Verschiebungen der seriellen Wiederholung und sinnstiftende, produktive Aktualisierungen aufgezeigt.
Anna Isabell Wörsdörfer
Strukturelle und transmediale Formen der Wiederholung. Zum Film und der Anthologieserie Fargo
Zusammenfassung
Serialität wird gewöhnlich mit Wiederholung, Reproduzierbarkeit und Masse assoziiert, während Singularität als authentisch, individuell und einzigartig gilt. Dieser Text widmet sich dem Verhältnis von struktureller Wiederholung und singulärer Erfahrung, dem Gesellschaftlichen und Individuellem in Bezug zum Seriellen. Dabei würde ich die serielle Wiederholung als Bedingung der Differenz begreifen, wie anhand des intermedialen Wechsels von fargo vom Film (Regie: Ethan und Joel Coen, USA 1996) zur Anthologieserie (USA, seit 2014) zu zeigen versuche.
Michaela Wünsch

Sprachspiel, Groteske und Ritual in deutschsprachiger Literatur

Frontmatter
Lachen im Ghetto. Edgar Hilsenraths Nacht und das Groteske als Unterbrechung
Zusammenfassung
Standardisierungen und Wiederholungen sind zentral für die Shoah-Literatur und außerdem mit einem Arsenal an Repräsentationsweisen verbunden; zugleich sind Brechungen Voraussetzung für Veränderungen im literarischen Feld. Anhand von Edgar Hilsenraths Ghetto-Roman Nacht (1964) lässt sich zeigen, wie literarische Darstellungen des Genozids durch Wiederholungsstrukturen genauso wie durch Unterbrechungen charakterisiert sind und wie Ästhetiken des Grotesken diese Brechungen auf besonders irritierende Weise vollziehen und dazu beitragen, das literarische Feld zu dynamisieren.
Johanna Öttl
„Und die Wiederholungen sind mein Schicksal, sind jedes Menschen Schicksal.“ Fatalismus in Hans Henny Jahnns Fluss ohne Ufer
Zusammenfassung
Der vorliegende Beitrag widmet sich dem pessimistischen Fatalismus in Hans Henny Jahnns Romantrilogie Fluss ohne Ufer (1949–1961). Über das Handlungsgeschehen, auch über Figurenrede und Ausführungen von Erzählinstanzen wird in Jahnns Hauptwerk eine fatalistische Weltanschauung vermittelt, die maßgeblich in einer agonalen Naturkonzeption sowie dem Glauben an schicksalhaft auftretende Wiederholungen begründet liegt. Diese Aspekte werden mit Blick auf Jahnns endokrinologische und naturwissenschaftliche Interessen kontextualisiert, und schließlich wird eine kritische Analyse des über die Trilogie vermittelten Geschlechtermodells vorgenommen – Fatalismus und Wiederholungsglauben resultieren bei verschiedenen Figuren in misogynen Anschauungen.
Nicolas Paulus
Von Ritualisierung bis Nivellierung. Das Kontinuum der Wiederholung als praxeologische Kulturkritik in Thomas Manns Zauberberg
Zusammenfassung
Das Ritual als Form eines komplexen Wiederholungshandelns exponiert Thomas Manns Roman Der Zauberberg (1924) am Beispiel der Deckenwurf-Technik im Rahmen der Liegekur des Berghof-Sanatoriums. Die narrativen Darstellungsweisen der gleichförmigen Praxis variieren im Zuge der ‚epischen Iteration‘. Der aufgezeigten Ritualisierung schließt sich eine Tendenz zur Nivellierung an. Daraus erwachsen Konsequenzen für das erzählte Kultur-Modell sowie für die betriebene Kulturkritik, welche die Zauberberg-Lektüre anhand der Reproduktionsvorgänge neuer Medientechnik diskutiert: zwischen dem sakralisierten Dienst am Grammophon und den Bildzyklen des frühen Kinos.
Anja Gerigk
Wiederholung im Plasticaeum. Die Entzauberung des Kunststoffs in Erwin Einzingers Gedichtband Lammzungen in Cellophan verpackt (1977) und David Flusfeders Roman Alles Plastik (1998)
Zusammenfassung
In diesem Beitrag wird der Entzauberung des Kunststoffs nachgegangen, einem Material, das mal als Wunderstoff gefeiert und mal als Teufelszeug verdammt wird. Plastik ist, so wird sich zeigen, der Stoff für Wiederholungen schlechthin. Ausgangs- und Ankerpunkt der Ausführungen ist der 1957 erschiene Plastik-Essay von Roland Barthes. Die anschließenden Ausführungen drehen sich um den Gedichtband Lammzungen in Cellophan verpackt (1977) von Erwin Einzinger und den Roman Alles Plastik (1998) von David Flusfeder.
Nicole Rettig
Verdopplung der Präsenz. Zur paranoiden Zeitlichkeit im dramatischen Theater
Zusammenfassung
Der vorliegende Aufsatz befasst sich mit dem dramatischen Theater als einem exemplarischen Bezugsobjekt der paranoiden Lektüre. Dieser Frage wird anhand des Beispiels von Thomas Bernhard, einem der provokationslustigsten Autoren der deutschsprachigen literarischen Szene, und seinem Theaterstück Vor dem Ruhestand (1979) nachgegangen. Das diskutierte Stück ist inhaltlich auf das Verschwörungsdenken und solch ein paranoiaträchtiges Thema wie „Nazi-Fossilien“ in der Nachkriegsgesellschaft konzentriert. Während der thematische Bezug zur Paranoia auf der Hand liegt, nimmt die Autorin sich vor, zu erläutern, wie die ästhetische Form der Aufführung in die Dramatisierung und Untersuchung der Paranoia Einzug findet. Besondere Aufmerksamkeit kommt dabei dem dramatischen Zeitregime zu, bei dem es zu einer freien Entfaltung der Aufführung in der Jetzt-Zeit und folglich zum Aufkommen einer natürlichen zwischenmenschlichen Welt kommt. Bernhard, so eine der Grundannahmen, geht es darum, das Publikum für die Prozesse zu sensibilisieren, die parallel zur Entstehung einer vorgestellten Zuschauergemeinschaft verlaufen und unter anderem ihren Ausdruck in der Fremdattribuierung der Paranoia finden.
Anna Iakovets

Spiegelung, Fantastik und Mise en abyme in romanischer Literatur

Frontmatter
Funktionen der Wiederholung in lateinamerikanischen Perfect Crime Narratives
Zusammenfassung
Auf Perfektion kann man nur indirekt mit der Spannung zwischen Absicht, Plan, Ausführung und dem tatsächlichen (meist scheiternden) Ausgang eines perfekten Verbrechens hinweisen. Bei der Hervorbringung dieser widersprechenden Versionen spielen Wiederholungen eine vielseitige Rolle. Die Erzählungen des perfekten Verbrechens funktionieren die Wiederholungen um und gehen so auf unterschiedliche epistemologische, ethische und poetologische Aspekte ein. Die Wiederholungen zielen darauf ab, eine iterative Struktur aufzubauen, eine stabile Wahrnehmungsweise zu unterminieren und die Wirkungen des Fiktiven herauszustellen. Diese Funktionen werden aus Erzählungen von Borges, Cortázar und Pitol in Anlehnung an Deleuze und Kierkegaard herausgearbeitet.
Jorge Estrada Benítez
Wiederholung und Kopie in drei Erzählungen von Jorge Luis Borges. Del rigor de la ciencia; Funes, el memorioso und Pierre Menard, autor del Quijote
Zusammenfassung
Wiederholungen werden in Borges’ Werk gelegentlich als willentliche Handlungen durchgeführt, bei denen die Figuren versuchen, das, was sie umgibt, durch immer detailliertere Kopien zu reproduzieren. Drei Erzählungen werden hier in dieser Hinsicht analysiert: (1) Del rigor de la ciencia; (2) Funes, el memorioso und (3) Pierre Menard, autor del Quijote. Da jede von diesen Erzählungen das Verhältnis von Repräsentation und Wiederholung mit einem je unterschiedlichen Fokus (Raum, Zeit und Text) thematisiert, verspricht eine Gegenüberstellung und ein Vergleich der Texte fruchtbare Ergebnisse.
Santiago Contardo
(K)eine Wiederholung des Immergleichen. Céline et Julie vont en bateau und La invención de Morel
Zusammenfassung
Zwischen Adolfo Bioy Casares’ Roman La invención de Morel und Jacques Rivettes Film Céline et Julie vont en bateau besteht eine aufschlussreiche Beziehung, die bisher von der Forschung noch nicht näher untersucht worden ist. Beide Werke zeigen, wie ein sich zunächst bis ins letzte Detail wiederholender Ablauf, der für die Ewigkeit fixiert scheint, mit einem Mal grundlegend verändert wird, und zwar durch vormals machtlose Zuseher*innen, die durch ihre kreative Aneignung des Geschehens zu „spectateurs émancipés“ im Sinne Jacques Rancières werden. Unser Beitrag zeichnet diese Entwicklung nach und verknüpft sie mit Überlegungen zum Wesen der Kunst, die in beiden Werken aufscheinen, die sich nicht zuletzt durch eine prononcierte Medienreflexion auszeichnen.
Matthias Hausmann
Kehrt um! Die Umwertung des nietzscheanischen Messianismus in Michel Houellebecqs La possibilité d’une île
Zusammenfassung
Im Folgenden Beitrag soll gezeigt werden, wie Michel Houellebecq in seinem Roman La possibilité d’une île Nietzsches Philosophie umwertet. Wie Nietzsche das Evangelium in seinem Also sprach Zarathustra exakt in der christlich-theologischen Symbolik parodierte, die er umzuwerten beanspruchte, so parodiert Houellebecq wiederum Nietzsches Philosophie, indem er „die fröhliche Wissenschaft“ ins Lächerliche zieht. Die Hauptfigur Daniel1 ist dementsprechend ein zynischer Clown, dem das Lachen allerdings, durch seine Beobachtungen des metaphysischen Zeitgeistes, vergangen ist. Vielmehr hinterlässt er durch seine Lebenserzählung ein Zeugnis, das zu einer Revolution der Denkungsart und ultimativ, einer Konversion bewegen soll.
Noëlle Miller
Einführung
Zusammenfassung
Wiederholung ist ein ästhetischer Grundbegriff in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit literarischen und filmischen Erzählungen. In der künstlerischen Produktion und Rezeption bietet die Wiederholung Anhaltspunkte, Effizienz, Gewohnheit und Orientierung; sie ist die Voraussetzung des Vorstellbaren überhaupt. Der Band ist dem literarischen und filmischen Erzählen sowie dem philosophischen Denken vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zur jüngeren Vergangenheit gewidmet. Im Mittelpunkt stehen sowohl Fallbeispiele aus der deutschsprachigen und romanischen Literatur als auch der US-amerikanischen Medienkultur unter dem Aspekt der Serialität und seriellen Produktion kultureller Artefakte. Der vorliegende Band versteht sich als erster Teil von Studien, die den Willen zur Wiederholung unter dem Gesichtspunkt der Entzauberung und Faszination des Immergleichen in Literatur und Film behandeln, während der zweite Band dem Doppelgänger in Literatur und Film gewidmet ist.
Santiago Contardo, Noëlle Miller, Jörg Türschmann
Metadaten
Titel
Der Wille zur Wiederholung I
herausgegeben von
Jörg Türschmann
Noëlle Miller
Santiago Contardo
Copyright-Jahr
2024
Electronic ISBN
978-3-658-45002-1
Print ISBN
978-3-658-45001-4
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-45002-1