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2024 | Buch

Designforschung und Designwissenschaft

Methoden und Theorien gestalterischer Episteme

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Über dieses Buch

Von Gestaltung jenseits ästhetischer Traditionslinien zu sprechen, heißt zwangsläufig das moderne Design in den Blick zu nehmen. Zwischen Alltagskultur und Design-Avantgarden bewegen sich vielfältige interdisziplinäre Strömungen, deren theoretische Modelle in Kontextualisierungen und Analysen der Designwissenschaft zusammenlaufen. Hier zeigt sich bereits eine geisteswissenschaftliche Durchdringung und Akzeptanz des Designs als epidemisches Gegenstück zur freien Kunst, wobei diese Meta-Perspektive letztlich eine Forschung „über Design“ darstellt. Design als konkrete Praxis begriffen artikuliert sich jedoch als Relation von Problem, Entwurf und Prototyp, so dass ein handlungstheoretisches Modell einer Forschung „durch Design“ angesetzt werden kann. Designforschung steht damit im Kontrast zur Designwissenschaft, denn sie agiert dynamisch, empirisch und operativ und bündelt zwar Theoriemodelle und konkrete Werkzeuge, lässt diese aber innerhalb konkreter Gestaltungsweisen zu pragmatischen Erkenntnissen werden.

Der Band adressiert konkrete Designfelder, arbeitet Aspekte der konkreten und empirischen Designforschung heraus und nimmt gleichzeitig eine Verortung innerhalb der medientheoretischen Bezugsfelder vor. Denn Forschung „durch Design“ geschieht immer durch Medien, Werke, Instrumente und ästhetische Zeichen und Zustände hindurch.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Grundlegung

Frontmatter
Von Donald Schöns Krise Professionellen Wissens zur Verwissenschaftlichung des Designens und der Design Lehre. Methodik als Ersatz für Kreativität?
Zusammenfassung
Seit der Umsetzung der Beschlüsse von Bologna hat die Zahl der Publikationen aus Designwissenschaften stetig zugenommen. Schöns Krise des Professionellen Wissens scheint überwunden. Das Designen sowie dessen Lehre werden wissenschaftlicher und akademischer. Gleichzeitig ist auch eine Art Verwissenschaftlichung der Designpraxis sowie der Designlehre zu beobachten. Zunehmend werden Theorie und Methodik, systematisch und methodisch, Top-Down, auf Praxis angewandt und gelehrt. Doch das Designen lernt man nicht aus Büchern. Methodik scheint zum Ersatz für Kreativität zu werden. Vor dieser ‚technischen-Rationalität‘, der Anwendung von Theorie auf Praxis, warnte 1983 bereits Donald Schön, und betonte das das reflektive Designen selbst, als erprobte und zielführende Art des Denkens und Handelns, ausreichend sei. Hinzu kommt die beschleunigte technologische Entwicklung, technologie-geleitete Designprojekte, die oft die Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse und teils Methoden aus anderen Disziplinen wie den Neurowissenschaften, Wahrnehmungspsychologie und Sozialwissenschaften erfordern. Wie relevant sind die Erkenntnisse der Designwissenschaften in Lehre und Praxis?
Michael Hohl
Designforschung, eine neue Designpraxis?
Kontexte, Schnittstellen und transdisziplinäre Verständnisse
Zusammenfassung
In den vergangenen Jahren hat sich das Feld der Designforschung weiter ausdifferenziert und vor allem in inter- und transdisziplinären Kontexten für Aufmerksamkeit gesorgt. Während professionelle Designende in der Praxis bislang häufig in Solo-Selbstständigkeit, angestellt in Designagenturen oder in spezialisierten Designabteilungen größerer Unternehmen arbeiten, formuliert sich ein Interesse an Designforschung, seinen Prozessen, Praktiken und Methoden in neuen Umgebungen wie Beratungsfirmen, transdisziplinären Forschungsteams oder im öffentlichen Sektor. Fortan werden gestaltende Denk- und Handlungsweisen verstärkt in Bereichen der Produktentwicklung (Nutzendenzentrierung), strategischen Unternehmensbereichen oder auch in der Organisationsentwicklung (Digitale Transformation) angewendet, um dem Druck nach Veränderung gerecht zu werden. Der Aufschwung von Konzepten wie Design Thinking, System Thinking und Organisational Design in der Praxis beschreibt stellvertretend diesen Wandel. Sektoren und Disziplinen öffnen sich in diesem Zuge für neue Prozesse und Methoden und binden Ansätze, Denkweisen und Praktiken aus gestaltenden Disziplinen wie dem Design verstärkt ein. Die Veränderungen der Tätigkeiten von Designforschenden in der Praxis sind vorhanden, aber noch unzureichend in der Theorie reflektiert. Der Artikel beschreibt verschiedene designforscherische Rollen in der Praxis, stellt neue Tätigkeitsfelder anhand von Beispielen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung vor, und zeigt Entwicklungspfade für eine praxisorientierte Designforschung auf.
Andrea Augsten, Daniela Peukert
Designforschung – Diagnose, Geschichte, Praxis
Zusammenfassung
Designforschung hat sich als Begriff und als Disziplin etabliert. Dabei handelt es sich nicht um ein vollkommen neues Designverständnis. Forschende Charakteristika des Designs werden vor dem Hintergrund von aktueller Technologieentwicklung und Wissensgesellschaft hervorgehoben. Neu sind aber die Allianzen des Designs mit den Wissenschaften. Historischer Hintergrund der Designforschung sind u. a. das Design Methods Movement und das Designverständnis, wie es an der Hochschule für Gestaltung Ulm entwickelt wurde. In der aktuellen Designforschung findet die Forschung aber in und mittels der gestalterischen Praxis statt. Gestaltungspraktiken wie das Modellieren werden zu epistemischen Methoden und müssen als diese verstanden und begründet werden.
Anke Haarmann
Designwissenschaft als Empirische Disziplin
Zusammenfassung
Der Beitrag argumentiert für eine Designwissenschaft, die lebensweltlich verankert einen Beitrag zur Disziplin und damit den übergeordneten Zielen des Designs leistet. Nach unserer Auffassung muss sie dafür nach etablierten Standards international und auch über die Disziplin hinaus anschlussfähig sein. Eine solche Designwissenschaft ist eine den Sozial- und Technikwissenschaften zugeordnete empirische Wissenschaft, die etablierten Qualitätsstandards folgt, aber dennoch ihr eigenes Profil in angewandter und Grundlagenforschung entwickelt. Wir zeigen, welches Potenzial in einer eigenständigen empirischen Designwissenschaft als Akteur in einem Netzwerk akademischer Disziplinen steckt und was das für die praktische Disziplin des Designs bedeuten kann.
Christian Wölfel, Nikolas Neumann, Jens Krzywinski

Methodische Ansätze

Frontmatter
Im Visuellen verstehen. Zur recherchebasierten Gestaltung
Zusammenfassung
Visuell basierte Forschung ist seit dem iconic turn vielfach diskutiert, nicht zuletzt in den Diskursen zur Designforschung. Über die disegno-Debatten des 15. bis 17. Jahrhunderts wird neben einem natur- und ingenieurwissenschaftlichem ein kulturwissenschaftlich-philosophischer Zugang zum Visuellen aufgezeigt. Diesem wird mittels dreier typografischer Bücher – Nicola Reiters Positio, Jakob Kirchs Platz ist wo’s hinkommt sowie Katrin Erthels und Tabea Nixdorffs Kino Buch – nachgegangen. In einer genauen Sichtung wird die Bedeutung von Materialität, Mimesis und Montage für eine gestalterische Praxis geklärt, die einerseits recherchierend-archivarisch basiert ist und deren Ergebnisse gleichzeitig Studien- und Archivcharakter annehmen. Die Untersuchung dieser Praxis mündet in einer Unterscheidung von Visualisierungspraktiken und bildbewussten Rechercheformen und stellt zugleich gängige Abgrenzungsstrategien im Designforschungsdiskurs infrage. Sie legt somit einen Zugang zur Designforschung, der von Gestaltungshandlungen lernt.
Gesa Foken
Prototyping – eine Praxis der transdisziplinären Designforschung
Zusammenfassung
Der Beitrag beleuchtet Prototyping als Praxis zur kollaborativen Wissensproduktion in der trandisziplinären Designforschung. Anhand von zwei Fallstudien, in denen mit Low-Fidelity-Prototyping in einem partizipativen Workshop gearbeitet wurde, illustrieren wir, wie andere Dinge als Produkte (wie z. B. Emotionen und Wünsche) geprototypt wurden und Prototyping den Austausch zwischen Menschen verschiedener Hintergründe ermöglicht hat. Prototyping in transdisziplinären Formaten sehen wir als methodischen Ansatz, der es ermöglicht, praxisbasiert und multiperspektivisch „wicked problems“ zu bearbeiten. Unsere Hypothese lautet, dass die Praxis des Prototypings in der Forschung stärker in den Vordergrund rückt als die gestalteten Prototypen. Ausgehend von einem ausgeweiteten Prototyping-Verständnis untersuchen wir, welche Zwecke Prototypen als Forschungsinstrumente erfüllen. Inbesondere geht hierbei der Blick auf die kommunikativen Rollen von Prototyping zur Co-Produktion von Wissen im Erkunden des Problemraums.
Paula L. Schuster, Daniela Peukert
Design im Digitalen Zeitalter. Entwurf, Werkzeug, Epistemologie
Zusammenfassung
Was ist nicht alles schon über die Digitalisierung des Designs geschrieben worden? Wie oft wurde nichts weniger als dessen Virtualisierung, dessen Zerfall in den unendlichen Weiten der Datenströme und Datennetze prognostiziert? Vielfach wurde bereits von einer radikalen Neuausrichtung der Disziplin und einer Verortung im postdigitalen Zeitalter gesprochen. Warum also nun, nach all diesen Debatten, den Diskurs weiterführen und ein zusätzliches Kapitel anfügen? – Weil es der Theoriebildung bisher noch nicht gelungen ist, mehr als oberflächlich über die Formen und Formate des digitalen Wandels Auskunft zu geben und fundamentale Fragen bisher unbeantwortet geblieben sind. Es sind Fragen von übergreifender Bedeutung, welche nicht nur das Design, sondern die gestalterischen Disziplinen insgesamt betreffen: Was heißt heute Entwurf, was Werkzeug, was Epistemologie?
Jan Willmann
Artifical Design. Über Algorithmen als neue Akteurinnen in Designpraxis, -forschung und -lehre
Zusammenfassung
Der Einfluss der fortschreitenden Algorithmisierung und die Entwicklung künstlicher Intelligenz auf die gestalterische Praxis, die Designwissenschaft und die Forschung für, über und durch Design eröffnet ein Spektrum an Potenzialen, deren Wirkung und Einfluss kaum zu überschätzen sind – das disruptive Charakteristikum dieser Entwicklung manifestiert sich in einer Dynamik, die belastbare Vorhersagen unmöglich macht. Für Forschung, Lehre und Praxis des Designs gilt es, die Potenziale und die möglichen Grenzen und Probleme zu diskutieren, um der Beschleunigung der Veränderung eine Haltung und eine Algorithmic Literacy entgegen setzen zu können. Der folgende Text ist als Schritt der Diskussion zu verstehen. Er spannt ein diskursives Feld auf, indem er versucht, die Designdisziplin in verschiedene Aspekte zu trennen und anzudeuten, wie und warum Algorithmen im jeweiligen Bereich dazu befähigt sind, einen Einfluss auf die Arten und Resultate von Designprozessen auszuüben.
Sven Quadflieg, Klaus Neuburg
Methoden in Form bringen. Über die Verbindungen gestalterischer und wissenschaftlicher Rationalität
Zusammenfassung
Der vorliegende Aufsatz widmet sich der Charakterisierung von Methoden als Bezugspunkt der Designforschung aus einer rationalitätstheoretischen Perspektive. Im Fokus steht dabei zum einen die Überlegung, wie der Einsatz von kreativen und wissenschaftlichen Methoden den Gestaltungsprozess systematisiert und rationalisiert. Zum anderen geht es darum, wie die spezifischen Qualitäten von Designprozessen etablierte Verständnisse sowohl von Wissenschaft und Forschung als auch von Rationalität als solcher herausfordern. Mit Bezug auf konkrete Beispiele für Forschungsprojekte wird die Möglichkeit erkundet, inwieweit die pragmatisch formende Verhandlung eines methodischen Vorgehens Designforschung mit der Kapazität ausstattet, einen Maßstab für selbstkritische Forschungspraxis zu aktualisieren. Es wird gezeigt, dass dieser Maßstab Implikationen für die philosophische Bestimmung gestalterischer und wissenschaftlicher Rationalität bereithält. Eine zentrale Rolle kommt dabei den externen und internen Grenzgebieten von Vernünftigkeit zu.
Judith-Frederike Popp
Designethnografie: Lebens- und Sterbewelten erkunden und gestalten
Zusammenfassung
Design setzt nie an einem Nullpunkt an. Es ist „nie Schöpfung aus dem Nichts“ (Latour. „Ein vorsichtiger Prometheus? Einige Schritte hin zu einer Philosophie des Designs, unter besonderer Berücksichtigung von Peter Sloterdijk.“ In on Marc J, van Tuinen S, Hemelsoet K (eds) Die Vermessung des Ungeheuren. Philosophie nach Peter Sloterdijk. Wilhelm Fink Verlag, München, 356–373, 2009, 361), sondern es setzt immer etwas voraus. Design geht von Problemen aus, die gelöst, von Umwelten, die anders gestaltet und von Interaktionen, die neu konfiguriert werden – und dies zunehmend auch in Pflege- und Gesundheitsinstitutionen, wo Design aufgrund soziodemografischer Entwicklungen wie der gesellschaftlichen Alterung neue Potenziale hat (Die Fachrichtung Trends & Identity an der Zürcher Hochschule der Künste hat deshalb den Forschungsschwerpunkt Care Futures lanciert: https://​trendsandidentit​y.​zhdk.​ch/​forschung/​schwerpunkte/​ (14. Februar 2024).). Design ist eine suchende Disziplin. Deshalb sind Designprozesse besonders in der Anfangsphase häufig offen und explorativ. Zugleich ist Design eine pragmatische Disziplin, da es immer eine Intention verfolgt: Design möchte umgestalten und verändern. Es ist eine Disziplin des Wandels (vgl. Suchman. Annu Rev Anthropol 40:1–18, 2011, 3). Ein Designprojekt ist folglich nie selbstreferenziell. Es hat immer Referenzen in sozialen Lebenswelten. Dieser Artikel möchte die Designethnografie als Methodologie vorschlagen, um solche sozialen Lebenswelten zu erkunden – und zeigt dies am Beispiel einer designethnografischen Studie über „Sterbesettings“, also institutionalisierte und gestaltete Kontexte, in denen Menschen mit unheilbaren Krankheiten ihre letzte Lebenszeit verbringen.
Francis Müller

Designperspektiven

Frontmatter
Designforschung als Kulturwissenschaft
Zusammenfassung
Im Folgenden werden keine kulturalistischen Theorien des Designs vorgestellt, sondern der Vermittlungszusammenhang von zeichenbasierter Produktion von Bedeutung(en) und sozialen – genauer gesagt: wirtschaftlichen und herrschaftlichen – Bedingungen der Produktion kultureller Zeichen skizziert. Die Tätigkeit von Designerinnen und Designern wird nicht empirisch beschrieben, sondern mit kulturwissenschaftlichen Mitteln auf den Begriff gebracht. Besonderes Augenmerk gilt der Transformation, die Wissenskulturen heute durch ihre Subsumtion unter die Verwertungslogik von Ware-Geld-Beziehungen unterliegen.
Gerhard Schweppenhäuser
Design und Ethik
Zusammenfassung
Designer*innen und Ethiker*innen teilen ein gemeinsames Interesse an Lebensformen. Ein Gutteil der Designgeschichte ist von der Frage geleitet, wie ein gutes und gelingendes menschliches Zusammenleben aussehen könnte. Während Designer*innen diese Frage durch die Gestaltungspraxis beantworten, bringen Ethiker*innen explizit menschliche Tugenden, Normen und Werte ins Spiel. Die Angewandte Ethik fragt nach der Verantwortung und den angemessenen Haltungen von Personen, die in bestimmten Bereichen des Alltags moralische Herausforderungen bewältigen müssen. Auch Designer*innen kommen in ihrem Berufsalltag nicht umhin, moralische Konflikte auszutragen. In diesem Sinne kann von der Notwendigkeit einer Designethik gesprochen werden, die unter Berücksichtigung beruflicher Zwänge Normen und Verantwortungsbeziehungen zu begründen sucht, die den Umgang mit moralischen Problemen bestimmen sollten.
Im folgenden Beitrag soll nach einer Einleitung zu Zweck und Funktion von Ethik im Allgemeinen und einer Vorstellung tugendethischer, deontologischer und konsequentialistischer Ethikansätze, das Aufgaben- und Leistungsprofil einer Angewandten Ethik des Designs erläutert und exemplarisch auf Problemzusammenhänge eingegangen werden, in denen Designhandeln mit ethischen Fragestellungen konfrontiert ist. Dabei werden auf die Möglichkeit einer Berufsethik und eine Ethik des nachhaltigen Gestaltens eingegangen, in der die Rede von Verantwortung und Haltung im Design reflektiert wird.
Christian Bauer
Design im Kontext sozialer und digitaler Teilhabe
Zusammenfassung
In Zeiten globaler Veränderungen rücken für die Designdisziplin vermehrt neue Zusammenhänge und Systeme in den Fokus, insbesondere im Kontext der digitalen Transformation. Es stellt sich die zentrale Frage, wie die Digitalisierung gerechter gestaltet werden kann, während sowohl die Vorzüge einer vernetzten Gesellschaft als auch die damit verbundenen Gefahren wie Diskriminierung und Überwachung im Blick behalten werden müssen. Die kritische Digitalisierungsforschung beleuchtet vermehrt Bereiche wie Machtungleichheiten und antidemokratische Tendenzen durch soziale Netzwerke. Technologie wird als nicht neutral betrachtet, da sie bestehende lokale und globale Ungleichheiten verstärken kann. Die praxisgeleitete Designforschung und transdisziplinäre Forschung spielen eine entscheidende Rolle, um die Herausforderungen der digitalen Transformation und der sozial-ökologischen Transformation zu erkennen und eine Beteiligung an der Gestaltung des Wandels hin zu einem gerechten Leben zu ermöglichen. Der Text stellt das Konzept einer situierten Souveränität vor und zeigt auf, welche Rolle Civic Design spielen kann, um Ungleichheiten entgegenzuwirken.
Bianca Herlo
Einleitung
Zusammenfassung
Von Gestaltung jenseits ästhetischer Traditionslinien zu sprechen, führt unweigerlich dazu, einen tiefen Blick in die Komplexität des modernen Designs zu werfen. Das moderne Design, das sich zwischen den Polen der Alltagskultur und den Avantgarden bewegt, ist ein Schauplatz interdisziplinärer Strömungen, die die Grenzen zwischen Kunst, Technologie und Gesellschaft kontinuierlich neu definieren. Innerhalb dieser dynamischen Landschaft kommen bereits zahlreiche theoretische Modelle der Designwissenschaften zusammen, die sowohl Kontextualisierungen als auch tiefgreifende Analysen umfassen. Diese theoretischen Unterfangen zeigen eine zunehmende geisteswissenschaftliche und auch sozialwissenschaftliche Durchdringung des Designs, das als ein epidemisches Gegenstück zur freien Kunst akzeptiert wird. Diese Meta-Perspektiven, die im Wesentlichen eine Forschung „über Design“ darstellen, haben in der Vergangenheit zur Entwicklung eines breiten Verständnisses über Design beigetragen, das weit über ästhetisch-philosophische Betrachtungen hinausgeht.
Lars C. Grabbe, Tobias Held
Metadaten
Titel
Designforschung und Designwissenschaft
herausgegeben von
Lars C. Grabbe
Tobias Held
Copyright-Jahr
2024
Electronic ISBN
978-3-658-45253-7
Print ISBN
978-3-658-45252-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-45253-7