2008 | OriginalPaper | Buchkapitel
Die achtziger Jahre: Erste umfassende Vertragsänderungen
Erschienen in: Das politische System der Europäischen Union
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Prägend für die integrationspolitische Phase zu Beginn der achtziger Jahre war erneut eine „Dialektik von Krise und Reform“.
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Wie häufiger bei den Vertiefungs- und Erweiterungsvorhaben begann auch diese Periode mit dem allgemeinen Gefühl einer krisengestimmten „Eurosklerose“
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: die Mitgliedstaaten fanden weder zum Einmarsch der Sowjetunion in Afghanistan (1979) noch zur Erklärung des Kriegsrechts in Polen (1980) eine gemeinsame tragfähige Position. In Bezug auf die Verschlechterung des Ost-West-Verhältnisses fanden die Regierungen keine gemeinsame Strategie. Die Anträge auf Mitgliedschaft der südeuropäischen Staaten stellten die „Altmitglieder“ vor ein Dilemma, das sich dann verschärft bei den Anträgen der mitteleuropäischen Staaten in den neunziger Jahren wiederholen sollte: zwischen der Erweiterung zur Unterstützung und Stabilisierung junger Demokratien und ihrer wirtschaftlichen und politischen Transformationsprozesse einerseits und einem möglichen Ausbau des bestehenden Systems in einer Gruppe möglichst homogener Staaten andererseits wurden tiefe Spannungen gesehen.