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2016 | Buch

Die ärztliche Zweitmeinung

Fehler, Vertrauen und Qualität in der Medizin

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Über dieses Buch

Das Buch stellt die wirtschaftlichen Aspekte der ärztlichen Zweitmeinung in den Mittelpunkt. Bei gesundheitlichen Problemen, gerade bei Rückenschmerz, wird oft sofort zur teuren Operation geraten, die ja auch immer ein Risiko für den Menschen darstellt. Volker Nürnberg hat Ärzte, Krankenversicherungen und Entscheider in Krankenhäusern folgende Fragen gestellt: Unter welchem Druck stehen Ärzte und Krankenhäusern, um mit Operationen ausreichend Versicherungsleistungen zu erhalten und den Erfolg des Krankenhauses zu gewährleisten? Welches Risiko geht der Patient dabei ein? Und warum sollte eine ärztliche Zweitmeinung bei aufwändigen Operationen immer gewährleistet werden? Welche Auswirkungen und welche Kostensenkungen stellen sich bei den Krankenversicherungen ein?

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. „Vertrauen, aber…“ – Die medizinische Dienstleistung, Rollen und Beziehungsmodelle von Patienten und Ärzten und das komplexe Konstrukt Patientenvertrauen
Zusammenfassung
Obwohl Ärzte ein sehr hohes Vertrauen in der Bevölkerung genießen, wird es immer mehr gängige Praxis, im Krankheitsfall eine ärztliche Zweitmeinung einzuholen. Warum ist das so? Medizinische Dienstleistungen weisen einige Besonderheiten gegenüber klassischen Dienstleistungen auf, die wiederum die Rolle des Patienten formen. Verschiedene Beziehungsmodelle werden vorgestellt, bevor das Konstrukt Patientenvertrauen näher betrachtet wird.
Vanessa Julia Haselhoff
Kapitel 2. Die ärztliche Zweitmeinung im deutschen Gesundheitssystem – Betrachtung der gesetzlichen und privaten Krankenversicherung und empirische Analyse der Gesellschaft
Zusammenfassung
Im andauernden Kampf mit den steigenden Kosten im Gesundheitswesen interessieren sich Krankenversicherungen für die Option der ärztlichen Zweitmeinung, vor allem um vermeidbare Ausgaben für kostspielige operative Eingriffe zu reduzieren. Experten bemängeln längst die hohe Operationsrate in deutschen Kliniken, die aus medizinischer Sicht nicht immer zwingend notwendig ist und oftmals ökonomischen Anreizen zugeschrieben wird. Durch einen weiteren Arztbesuch entstehen auf kurze Sicht Mehrkosten, jedoch könnten auf diese Weise Alternativen identifiziert werden, die langfristig niedrigere Behandlungskosten mit sich bringen. Im Rahmen dieser empirischen Arbeit wurden 130 Personen befragt, um Kenntnisse zum Thema ärztliche Zweitmeinung zu gewinnen. Die Untersuchung stellt dar, wie wichtig Versicherten die Option der ärztlichen Zweitmeinung ist und ob sie diese Möglichkeit kennen und bereits nutzen. In einem weiteren Schritt ist der Aspekt der Kostenersparnis und des Nutzens für das deutsche Gesundheitssystem eine interessante Untersuchungsthese.
Kathrin Eder, Lisa Gutmann, Volker Nürnberg
Kapitel 3. Das ärztliche Zweitmeinungsverfahren in seiner Ausgestaltung durch das GKV-VSG 2015
Zusammenfassung
Das GKV VSG 2015 stellt die Verbesserung von Versorgung und medizinischer Qualität in den Mittelpunkt. Im stationären Bereich existieren Zweitmeinungsverfahren schon lange, jeder Patient konnte sich theoretisch beliebig viele Meinungen einholen; im ambulanten Sektor werden sich Zweitmeinungen zunehmend durchsetzen. Analog der Schwangerschaftsberatung könnte sich auch ein Modell einer unabhängigen Instanz durchsetzen, die ohne ökonomische Eigeninteressen eine qualifizierte Zweitberatung zu einschlägigen Themen durchführt.
Jan Helfrich
Kapitel 4. Das Zweitmeinungsverfahren – Eine Maßnahme, die das Gesundheitssystem bereichert?
Zusammenfassung
Das vorliegende Kapitel gibt einen einleitenden Überblick über das Zweitmeinungsverfahren im deutschen Gesundheitssystem. Dadurch soll der Leser an verschiedene, mit dem Zweitmeinungsverfahren verbundene Themen, herangeführt werden. Es wird erläutert, welche Rechte ein Patient hat und welche Ziele durch das Zweitmeinungsverfahren aus Sicht der Krankenkasse und aus Sicht des Patienten verfolgt werden. Zudem wird der Leser darüber aufgeklärt, wer die Kosten eines Zweitmeinungsverfahrens übernimmt und ob dieses auch einen wirtschaftlichen Erlös nach sich zieht. Schlussendlich befasst sich das Kapitel mit der Frage, inwiefern das Einholen einer Zweitmeinung einen Einfluss auf das Arzt-Patienten-Verhältnis haben könnte und welche Wege zukünftig eingeleitet werden müssen, um die potenziell negativen Folgen eines Zweitmeinungsverfahrens zu minimieren.
Pia Braun, Volker Nürnberg
Kapitel 5. Zweitmeinung ja, aber bitte richtig
Zusammenfassung
Aufgrund des am 23.07.2015 in Kraft getretenen Versorgungsstärkungsgesetzes und der damit einhergehenden Garantie auf eine ärztliche Zweitmeinung erhält die Thematik eine aktuelle Bedeutung für die medizinische Versorgung in Deutschland. Vor diesem Hintergrund befasst sich der vorliegende Beitrag mit den Chancen und Risiken der ärztlichen Zweitmeinung für die Patienten. Anhand eines Praxisbeispiels in Form eines Versorgungsvertrages zur OP-Vermeidung durch Zweitmeinung und abgestimmtem Therapiekonzept bei Gonarthrose und Coxarthrose verdeutlichten die Autoren anschaulich die praktische Umsetzung. Abschließend werden die Einsatzmöglichkeiten im Rahmen von Digital-Health näher betrachtet.
Jerry Panten, Andrea Niehaus
Kapitel 6. Ärztliche Zweitmeinung durch Internetportale
Zusammenfassung
Im Internet sind unzählige medizinische Informationen zu finden und die Mehrheit der Deutschen sucht hier zuerst bei einer gesundheitlichen Fragestellung. Leider ist meist die Qualität der Antwort bzw. Homepage für den Laien nicht erkennbar. Man kann 3 verschiedene Nutzertypen von Gesundheitsportalen unterscheiden. Gesundheitsportale können und sollen den Arzt nicht ersetzen. Sie können aber Lücken schließen, zum Beispiel zur Erstinformation bevor ein Patient zum Arzt geht. Das Gesundheitsportal der Zukunft ist interaktiv, hat die sozialen Netzwerke integriert und stellt auch Videos und andere Materialien zu einschlägigen Themen zur Verfügung.
Julia Zetz, Claudius Schikora
Kapitel 7. Interview mit Prof. Dr. med. Harms zur ärztlichen Zweitmeinung
Zusammenfassung
Der heutige Patient wird zunehmend zum „aufgeklärten“ Patienten. Noch bevor er einen Arzt für eine Diagnose aufsucht, hat er sich meist schon vorab im Internet bei „Dr. Google“ zur Symptomatik und entsprechend möglichen Diagnosen informiert. Oftmals sind durch diese eigenen Recherchen die Patienten verunsichert und ängstlich – sie wissen nicht was sie erwartet.
Mercedes Hausi, Volker Nürnberg
Metadaten
Titel
Die ärztliche Zweitmeinung
herausgegeben von
Volker Nürnberg
Copyright-Jahr
2016
Electronic ISBN
978-3-658-11567-8
Print ISBN
978-3-658-11566-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-11567-8