2018 | OriginalPaper | Buchkapitel
Die andere Seite: Das Misstrauen des Journalismus
verfasst von : apl. Prof. Dr. Armin Scholl
Erschienen in: Allmächtige PR, ohnmächtige PR
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Die gesellschaftliche Funktion und Autonomie des Journalismus erfordert das Misstrauen und die Skepsis gegenüber allen Quellen und demnach auch und besonders gegenüber Public Relations als interessengeleitete strategische Kommunikation. Aus einer systemtheoretischen Perspektive werden Entgrenzungstendenzen zwischen Journalismus und PR diskutiert, aus normativ-kritischer Sicht darüber hinaus die Gefährlichkeit und das Gefährdungspotenzial, die aus der PR-Kommunikation für die Unabhängigkeit des Journalismus entstehen. Diese theoretischen Ausführungen werden empirisch konkretisiert anhand der Umgangsweisen der Journalisten mit PR-Pressemitteilungen und des subjektiv eingeschätzten PR-Einflusses auf die journalistische Arbeit. Die Ergebnisse stammen von Daten der beiden Befragungsstudien zum „Journalismus in Deutschland“ von 1993 und 2005. Sie zeigen unterschiedliche Umgangsweisen mit dem PR-Input, den man faktorenanalytisch dimensionieren und clusteranalytisch typisieren kann. Die Ergebnisse sind sowohl im Mittelwertvergleich als auch in Bezug auf die Strukturen sehr konsistent. Die typischen Segmentierungsmerkmale des Journalismus wie Mediensparte, Ressort oder Rollenverständnis haben kaum Bedeutung für die journalistischen Einschätzungen der PR und der Pressemitteilungen.