1985 | OriginalPaper | Buchkapitel
Die Aufbauorganisation und ihre Probleme
verfasst von : Renate Mayntz
Erschienen in: Forschungsmanagement — Steuerungsversuche zwischen Scylla und Charybdis
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Enthalten in: Professional Book Archive
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Alle Arten von Forschungseinrichtungen haben es mit einer Grundspannung zu tun, die in dem Tatbestand der betriebsförmigen Organisation von Forschungstätigkeit schlechthin beschlossen liegt. Es ist jene zentrale Problematik, mit der sich ein großer Teil der einschlägigen Literatur immer wieder beschäftigt hat. Soweit Forschung Schöpfung oder Erfindung ist, scheint sie kaum organisierbar; nur soweit sie eine Produktionstätigkeit unter anderen ist, läßt sie sich auch generalisierungsfähigen Rationalitätskriterien unterwerfen. Nun ist allerdings eine Diskussion darüber, ob sich Forschung überhaupt betriebsförmig organisieren läßt, angesichts der heute erforderlichen apparativen Infrastruktur und der Angewiesenheit auf Kooperation und das Zusammenwirken oft zahlreicher Personen an einer einzigen Forschungsaufgabe müßig. Selbstverständlich ist auch, daß jede Art von Betriebsförmigkeit ein Minimum an Regeln sowie ein Minimum an vertikaler Differenzierung und zentraler Koordination bedeutet. Dabei wächst der Konflikt um die Organisation von Forschung in dem Maße, in dem der Organisationsgrad zunimmt und die Handlungsspielräume der einzelnen Wissenschaftler durch die Vorgabe von Regeln, die Unterstellung unter Vorgesetzte und die Beschränkung ihrer Selbstbestimmung eingeengt werden.