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2025 | Buch

Die benötigte Sucht

Konsum- und Luxussucht, Ursachen, Mechanismen und Auswege

verfasst von: Oliver Hoffmann

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

Kaum ein Suchtverhalten wächst in der modernen westlichen Gesellschaft so stark wie die Konsumsucht.

Kein Wunder – sie ist ökonomisch gewollt, ja benötigt. Genau das macht sie besonders gefährlich. Die Auswirkungen von Konsumsucht (und ihrer Variante der Luxussucht) können verheerend sein – sowohl wirtschaftlich als auch sozial.

Dieses Buch beleuchtet Konsumsucht aus ökonomischer und psychologischer Perspektive. Es zeigt Ursachen, Symptome und individuelle Risikofaktoren auf. Darauf aufbauend werden detaillierte Charakteristika entwickelt, um individuelle Lösungsansätze und eine starke Konsumkompetenz zu fördern. Denn Letztere ist essenziell, um im konsumistischen Gesellschaftssystem gesund und frei zu leben.

Die Abhängigkeit vom Konsum ist im Wirtschaftssystem verankert – doch die persönlichen Folgen sollten wir selbst bestimmen. Ein Buch über ein verborgenes, aber allgegenwärtiges Problem: Konsumsucht ist die „benötigte Sucht“.

Zielgruppen:

Psychologen, Therapeuten und Coaches.

Soziologen, Wirtschafts- und Kulturwissenschaftler sowie Marketingexperten.

Menschen mit exzessivem Kaufverhalten oder Abhängigkeiten von Statussymbolen und deren Angehörige.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Einführung: Oniomanie – kollektives Phänomen der Postmoderne
Zusammenfassung
Dieses Kapitel setzt sich mit der Konsumsucht als tief verwurzeltem Phänomen auseinander, das weit über individuelle Pathologien hinausgeht und als kollektiver Ausdruck einer konsumistischen Gesellschaft verstanden werden muss. Historische, ökonomische und gesellschaftliche Entwicklungen haben dazu beigetragen, dass Konsum nicht mehr nur ein Mittel zur Bedürfnisbefriedigung ist, sondern ein zentraler Bestandteil sozialer Identitätsbildung und symbolischer Zugehörigkeit. Der Konsumismus fungiert als eine Art moderne Religion, die mit Heilsversprechen lockt, aber stattdessen oft in Abhängigkeit und Selbstentfremdung mündet. Es wird ein historischer Überblick gegeben, der zeigt, wie der Übergang von einer Bedarfsdeckung hin zu exzessivem, oft zwanghaftem Konsum erfolgte und welche Rolle Marktmechanismen, psychologische Manipulation und gesellschaftliche Normen dabei spielen.
Oliver Hoffmann
Kapitel 2. Konsumsucht und Luxussucht: Begriffliche Einordnung und Annäherungen
Zusammenfassung
Die Differenzierung zwischen Konsum- und Luxussucht verdeutlicht, dass nicht jede exzessive Kaufneigung dieselben psychologischen und soziologischen Wurzeln hat. Während Konsumsucht oft aus einem inneren Defizit resultiert, bei dem der Kaufakt als kurzfristige Belohnung und Kompensationsstrategie dient, ist Luxussucht stärker mit Statussymbolik, sozialer Distinktion und Identitätskonstruktion verbunden. Dieses Kapitel analysiert die zugrunde liegenden psychologischen Mechanismen beider Phänomene, einschließlich des Zusammenhangs zwischen Materialismus, Selbstwert und sozialer Anerkennung. Auch die Rolle der sozialen Medien und des digitalen Konsumraums wird beleuchtet, da diese die Dynamiken von Konsum- und Luxussucht erheblich verstärken.
Oliver Hoffmann
Kapitel 3. Ursachen und Symptome bei Individuum und Gesellschaft
Zusammenfassung
Die Entstehung von Konsum- und Luxussucht ist nicht nur auf individuelle Charaktereigenschaften oder psychische Dispositionen zurückzuführen, sondern wird maßgeblich durch gesellschaftliche Strukturen, Konsumnormen und ökonomische Imperative geprägt. Neben den psychologischen Mechanismen, die zur Ausbildung von Suchtverhalten führen, wird untersucht, wie soziale Dynamiken – etwa familiäre Prägungen oder Gruppendruck – diese Verhaltensweisen begünstigen. Das Kapitel hebt hervor, dass exzessiver Konsum nicht nur als individuelles Problem verstanden werden kann, sondern tief in soziale, wirtschaftliche und kulturelle Prozesse eingebettet ist. Zudem werden Symptome aufgelistet, die auf pathologisches Kaufverhalten hinweisen.
Oliver Hoffmann
Kapitel 4. Individuelle Risikofaktoren der Konsumsucht
Zusammenfassung
Persönlichkeitsmerkmale, frühkindliche Prägungen, soziale Unsicherheiten und finanzieller Druck sind einige der Faktoren, die Konsumsucht begünstigen können. Dieses Kapitel beleuchtet, wie psychologische Dispositionen – etwa Impulsivität, geringes Selbstwertgefühl oder neurotische Tendenzen – das Risiko für eine Abhängigkeit vom Kaufen erhöhen. Ebenso wird der Einfluss externer Faktoren wie Medien, Werbepsychologie und soziale Netzwerke betrachtet. Besonders die Omnipräsenz digitaler Kaufangebote und algorithmischer Konsumsteuerung spielt eine immer größere Rolle bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von Konsumzwängen.
Oliver Hoffmann
Kapitel 5. Motive und Charakteristika – Konsumsucht und Luxussucht erkennen und verstehen
Zusammenfassung
Die tiefenpsychologische Analyse des Konsumverhaltens offenbart, dass die Kaufentscheidung in vielen Fällen nicht rational erfolgt, sondern durch emotionale Motive und unbewusste kognitive Verzerrungen gesteuert wird. Das Kapitel beschreibt, wie Konsum als Bewältigungsstrategie für Stress, Angst und Depression eingesetzt wird und warum kurzfristige Befriedigung oft langfristige Probleme nach sich zieht. Es wird auf verschiedene Konsumtypen eingegangen, die sich in ihrer Motivation unterscheiden – von jenen, die aus Angst vor sozialer Exklusion konsumieren, bis hin zu denen, die Kaufakte als Selbstermächtigung oder Ersatz für fehlende soziale Anerkennung nutzen. Zudem enthält das Kapitel praxisorientierte Instrumente zur Selbsteinschätzung.
Oliver Hoffmann
Kapitel 6. Lösungs- und Behandlungsansätze: umfassende Konsumkompetenz entwickeln
Zusammenfassung
Da Konsumsucht nicht allein durch bewusste Willensanstrengung überwunden werden kann, stellt dieses Kapitel verschiedene Lösungsansätze vor. Neben psychotherapeutischen Methoden wie der kognitiven Verhaltenstherapie werden auch achtsamkeitsbasierte Ansätze und nachhaltige Lebensstilalternativen erörtert. Ein besonderer Fokus liegt auf der Konsumkompetenz als Fähigkeit, bewusste Entscheidungen zu treffen und sich der psychologischen Mechanismen, die den eigenen Konsum steuern, gewahr zu werden. Die Rolle des Minimalismus als Gegenentwurf zu konsumistischen Lebensweisen wird diskutiert, ebenso wie finanzielle Strategien zur Wiederherstellung der ökonomischen Autonomie.
Oliver Hoffmann
Kapitel 7. Nachwirkungen: die gewollte Sucht – über den Umgang mit Konsum in einer Konsumgesellschaft
Zusammenfassung
Im abschließenden Kapitel wird ein kritischer Blick auf die Konsumgesellschaft als Ganzes geworfen. Es wird untersucht, inwieweit Konsumsucht nicht nur eine individuelle Herausforderung, sondern eine strukturell bedingte Notwendigkeit innerhalb eines wirtschaftlichen Systems ist, das auf permanentem Wachstum beruht. Die Frage wird aufgeworfen, ob es möglich ist, eine post-konsumistische Gesellschaft zu entwickeln, in der Wohlstand nicht mehr primär über den Besitz von Gütern definiert wird. Dabei wird auch auf Zukunftsmodelle eingegangen, die eine nachhaltigere und weniger konsumorientierte Lebensweise ermöglichen könnten.
Oliver Hoffmann
Backmatter
Metadaten
Titel
Die benötigte Sucht
verfasst von
Oliver Hoffmann
Copyright-Jahr
2025
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-71160-6
Print ISBN
978-3-662-71159-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-71160-6