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2006 | Buch

Die Bildunggsausgaben der USA im internationalen Vergleich

Politische Geschichte, Debatten und Erklärungsätze

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung
Auszug
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Analyse der Dynamik und Geschichte der Bildungsfinanzierung in den USA sowie mit der Ermittlung der Determinanten der öffentlichen, privaten und sektoralen Bildungsausgaben im internationalen Vergleich der wirtschaftlich entwickelten OECD-Staaten unter besonderer Berücksichtigung der Position der Vereinigten Staaten.
2. Bildungsfinanzen in den USA: Primar-und Sekundarschulwesen
Auszug
In den folgenden beiden Kapiteln wird in Ergänzung zur Untersuchung der Stellung der USA im internationalen Vergleich eine detailliertere Fallanalyse durchgeführt. Diese Analyse soll vor allem bei der Beantwortung von zwei Fragen hilfreich sein: Zum Ersten geht es darum, die Stellung der USA im internationalen Vergleich besser zu verstehen. Zum Zweiten soll aber auch eine Betrachtung der intrastaatlichen Variation der Bildungsausgaben innerhalb der Vereinigten Staaten vorgenommen worden, d.h. wir öffnen die „Black Box“ USA, um besser zu verstehen, welche dynamischen Prozesse und welche Variationsbreite auf Mikro-und Mesoebene sich hinter den von der OECD und anderen internationalen Organisationen bereitgestellten Aggregatdatenvariablen verbergen. Aggregatdaten (wie z.B. die Angabe der nationalen Bildungsausgaben in Prozent des BIP) sind Durchschnittswerte, die bessere Vergleichbarkeit von Variablen und Fällen herstellen sollen, dieses Ziel aber zwangsweise nur unter Verlust von Informationen erreichen können. Verloren gehen können zum Beispiel Daten über die Verteilung der Ausgaben über Regierungsebenen hinweg (Bund, Gliedstaaten, Lokalitäten), Variationen der Ausgaben zwischen Gliedkörpern auf derselben Regierungsebene (Gliedstaaten, Schuldistrikte) oder, als Kombination der beiden vorangegangenen Aspekte, Unterschiede zwischen Gliedkörpern auf derselben Regierungsebene in der Beteiligung anderer Regierungsebenen (zum Beispiel die Variation in der Beteiligung der Gliedstaatenregierungen an der lokalen Finanzierung der Bildung oder das je nach Bundesstaat variierende finanzielle Engagement der Bundesebene). Alle soeben genannten Dimensionen sollen im Folgenden näher beleuchtet werden.
3. Bildungsfinanzen in den USA: Hochschulbildungswesen
Auszug
Dieses Kapitel widmet sich der Fragestellung, wie die Tatsache erklärt werden kann, dass im Tertiärbereich in den USA eine die anderen etablierten OECD-Länder weit übertreffende Ressourcenmenge, vor allem aus privater Hand, mobilisiert werden kann. Die Arbeitshypothese, die hier vertreten werden soll, ist, dass die institutionelle Struktur des amerikanischen Bildungssystems die entscheidende Rolle spielt. Die spannungsreiche Wechselbeziehung zwischen privaten und öffentlichen Institutionen bildet dabei das Kernelement dieser Dynamik. Drei Eigenschaften des amerikanischen Systems der Tertiärbildung sind hier entscheidend: Zum einen herrscht ein starker Wettbewerb nicht nur zwischen den Institutionen des privaten und öffentlichen Sektors, sondern auch innerhalb der Sektoren. Dieser Wettbewerb beinhaltet im Unterschied zu den Verhältnissen in kontinentaleuropäischen Staaten die reale Option des Scheiterns. Massenweise Schlieβungen und Neugründungen von Colleges und Universitäten sind in der Geschichte der Tertiärbildung der USA kein seltenes Phänomen. Der Wettbewerb hat aber auch dazu geführt, dass sich eine enorme Vielfalt an Bildungsinstitutionen etabliert hat. Dies ist die zweite entscheidende Eigenschaft des amerikanischen Systems. Diese Vielfalt bezieht sich nicht nur auf die zu beobachtenden groβen Leistungsunterschiede der Studenten unterschiedlicher Institutionen. Vielmehr versuchen viele amerikanische Bildungsinstitutionen, sich „Marktnischen“ zu erschlieβen, d.h. eine Spezialisierung auszubilden, in der sie anderen Institutionen überlegen sind. Wie auch in amerikanischen Wirtschaftsunternehmen üblich, setzten sich die Colleges und Universitäten eine „Mission“, die es zu erfüllen gilt. Dies kann zum Beispiel die Erziehung von Studenten aus Minderheitengruppen sein (vor allem die Colleges für Afro-Amerikaner sind hier zu nennen) oder die Vermittlung von christlichen Lehren neben dem Studium. Die Spezialisierung in der Vielfalt kann sich auch darin äuβern, dass ein College zum Beispiel insgesamt nur einen mittleren Platz in den überall verfugbaren Hoch-schulrankings einnimmt, es aber in der Erfüllung einer Bildungs-Nischenfunktion (z.B. ein besonders gutes PhD-Programm für „Nativistische Literatur der Kolonialperiode“ oder Ähnlichem) nationalen Ruhm erlangt.
4. Quantitativer Vergleich der Bildungsausgaben in OECD-Ländern: Statistische Analyse und Ergebnisse
Auszug
Im Kapitel 4 werden im Rahmen einer statistisch-quantitativen Analyse die Variation und die Bestimmungsfaktoren der öffentlichen und privaten Bildungsausgaben im internationalen Vergleich untersucht. Bei den untersuchten Fällen handelt es sich um folgende 21 OECD-Mitgliedstaaten: Australien, Belgien, Kanada, Dänemark, Finnland, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Italien, Irland, Japan, Neuseeland, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Spanien, Schweden, Schweiz, Groβbritannien und die USA. Für die Auswahl dieser Ländergruppen sprechen folgende Gründe: Bei diesen Staaten handelt es sich um etablierte und wirtschaftlich entwickelte Demokratien, die zudem in der Gestaltung ihres Wirtschaftssystems (Marktwirtschaft) und des politischen Systems (Parteienpluralismus, Gewaltenteilung, Recht auf freie Meinungsäuβerung,…) über eine Vielzahl von Gemeinsamkeiten verfugen. Natürlich lassen sich bei der Ausprägung der politischen und wirtschaftlichen Institutionen auch bedeutende Unterschiede feststellen, die Ländergruppe der so genannten „westlichen Industriestaaten“ verfügt jedoch im Vergleich zu den anderen Staaten der Welt über eine gewisse innere Homogenität.
5. Fazit und Ausblick: Die Bildungsausgaben im Kampf um knappe Mittel
Auszug
Im abschlieβenden Kapitel werden wir zunächst die Befunde des internationalen Vergleichs mit denen des US-intranationalen abgleichen sowie die zentralen Rückschlüsse aus den Befunden dieser Arbeit zusammenfassen und abschlieβend einen Ausblick geben auf die wahrscheinliche zukünftige Entwicklung der Bildungsfinanzen in den USA und im internationalen Vergleich.
6. Literaturverzeichnis
Backmatter
Metadaten
Titel
Die Bildunggsausgaben der USA im internationalen Vergleich
verfasst von
Marius R. Busemeyer
Copyright-Jahr
2006
Verlag
DUV
Electronic ISBN
978-3-8350-9155-9
Print ISBN
978-3-8350-6062-3
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8350-9155-9