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2016 | Buch

Die Biotechnologie-Industrie

Ein Einführungs-, Übersichts- und Nachschlagewerk

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Über dieses Buch

Dieses Kompendium zur Biotechnologie-Industrie bietet eine fundierte Einführung und Übersicht zu einer Zukunfts- und Schlüsselbranche. Es informiert über die dahinter stehende Biotechnologie, beleuchtet Entstehung und Rahmenbedingungen der Industrie und stellt umfangreiches sowie aktuelles Zahlenmaterial zum Nachschlagen bereit. Neben der Analyse der US-Biotech-Industrie liegt ein besonderer Fokus auf der Situation in Deutschland.
Das Buch ist als Einführungs-, Übersichts- und Nachschlagewerk für alle zu empfehlen, die einen fundierten Einblick in die Biotechnologie-Industrie erhalten möchten, wie z.B. Investoren, branchenfremde Unternehmer, Journalisten, Politiker und andere Interessierte. Für Branchenkenner bietet es eine Zusammenstellung aktueller Trends und Daten.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Was ist Biotechnologie eigentlich?
Zusammenfassung
Relevanz des Themas, Übersicht zur Entwicklung des Begriffes „Biotechnologie“ und Erläuterung, was darunter zu verstehen ist. Abgrenzungen zu den ähnlichen Begriffen Biotechnik und Bionik. Darlegung gängiger Definitionen zur Biotechnologie und Erklärungen zu den Begriffen Genetik, Gentechnologie und Molekularbiologie als Teilgebiete der Biotechnologie und Biologie. Übersicht zu Meilensteinen der wissenschaftlichen und technischen Entwicklung.
Julia Schüler

Die Biotech- Industrie: Entstehung, Status quo sowie anwendende Sektoren und Märkte

Frontmatter
2. Biotech-Industrie von den Anfängen über heute bis in die Zukunft
Zusammenfassung
Das Kapitel behandelt als erstes Rahmenbedingungen, die während der Entstehung der Biotech-Industrie vorherrschten, vor allem in den USA. Dort wurde sehr früh begonnen interdisziplinär zu forschen und einige der wissenschaftlichen Grundlagen der Biotechnologie aufzuklären. Zudem trugen das politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Umfeld zum Aufkommen einer KMU-geprägten Biotech-Industrie bei. Insbesondere neue Gesetze ab Mitte der 1970er-Jahre, wie der Bayh-Dole Act, der Stevenson-Wydler Act oder der Economic Recovery Tax Act, schufen Rahmenbedingungen, die die wirtschaftliche Nutzung biowissenschaftlicher Forschungsergebnisse sehr unterstützten. Auch das Risikokapital, ein Lebenselixier für Firmengründungen, wurde sozusagen in den USA erfunden und Investoren interessierten sich früh und intensiv für die Biotechnologie. Als weiteren Schwerpunkt bietet das Kapitel dann einen zusammenfassenden, aber dennoch umfangreichen Rückblick zur Entstehung der US-Biotech-Industrie sowie eine Einschätzung des aktuellen Status quo. Die Branche hat heute eine hohe wirtschaftliche Bedeutung und viele Innovationen hervorgebracht. Dank eines investitionsfreundlichen Kapitalmarktes ist sie ausreichend finanziert, um hochrisikoreiche, teure und langwierige Arzneimittel-Entwicklungen an den Markt zu bringen. Mittlerweile verschwimmen die Grenzen zwischen Biotech- und Pharma-Firmen zu einer neuen biopharmazeutischen Industrie. Auch andere Industrien, wie die Chemische Industrie, werden in Zukunft zunehmend „biologisiert“ werden, wie das Kapitel zum Schluss aufzeigt. Biotechnologie gilt daher auch als Querschnitts- und Zukunftstechnologie.
Julia Schüler
3. Anwendende Sektoren und Märkte der Biotechnologie
Zusammenfassung
Als Querschnittstechnologie wirkt die Biotechnologie beziehungsweise ihre wirtschaftliche Anwendung breit in verschiedene Einsatzfelder. Diese reichen von der pharmazeutischen über die chemische Industrie, den Agrar- und Lebensmittelsektor bis hinein in den Umweltschutz. Dadurch können wiederum viele andere produzierende Gewerbe indirekt aus der Biotechnologie Nutzen ziehen, wie zum Beispiel die Automobilindustrie. Den Anwendungsbereichen wurden nach und nach „passende“ Farben zugeordnet: Die „Rote Biotechnologie“ für die Anwendungen im Bereich der Medizin (hauptsächlich Pharmazeutika und Diagnostika), die „Weiße Biotechnologie“ für den Einsatz in der industriellen, vor allem chemischen Produktion, die „Graue Biotechnologie“ für den Umweltschutz sowie die „Grüne Biotechnologie“ für Produkte oder Problemlösungen im Agrarsektor. Neben Beispielen zu Anwendungen und Marktdaten der Roten Biotechnologie bietet das Kapitel einen Exkurs zur Medikamenten-Entwicklung. Es wird vor allem auf die Faktoren Kosten, Dauer sowie Risiko eingegangen. Zudem werden aktuelle Themen wie Biosimilars, Immun- und Gentherapie oder die personalisierte Medizin ausführlich behandelt. Die Ausführungen zur Weißen Biotechnologie umfassen unter anderem Erläuterungen zu Bioplastik und Biosprit. Zu Letzteren kann aufgezeigt werden, dass die Biotechnologie Lösungen bereithält, die eine „Tank versus Teller“-Diskussion im Keim ersticken kann. Auch in der Grünen Biotechnologie ermöglicht der technische Fortschritt neuartige Ansätze, die die bisherigen Verfahren der Pflanzenzüchtung erweitern.
Julia Schüler

Die Biotech-Industrie: die Situation in Deutschland

Frontmatter
4. Rahmenbedingungen bei der Entstehung der Biotech-Industrie in Deutschland
Zusammenfassung
Um die Entwicklung der deutschen KMU-geprägten Biotech-Industrie zu verstehen, ist die Analyse der Rahmenbedingungen, die hierzulande vor ihrer Entstehung vorherrschten, hilfreich. Dieses Kapitel beleuchtet insbesondere die Situation der Forschung und Lehre vor den 1970er-Jahren sowie politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen in den 1970er- bis 1990er-Jahren. Bis in die 1930er-Jahre galt Deutschland als Vorreiter in der biochemischen Forschung. In den späten 1930er- bis 1950er-Jahren setzten sich dann die USA bei der biochemischen und molekularbiologischen Forschung an die Spitze. Neben Zwangsemigration und Vertreibung von Wissenschaftlern durch das Nazi-Regime hatte auch der Zweite Weltkrieg eine internationale Isolation und Selbstisolation deutscher Forscher zur Folge. Hinzu kam, dass Universitätsstrukturen bzw. Institutsabgrenzungen interdisziplinäre Zusammenarbeit erschwerten. Die Lage änderte sich erst langsam in den 1960er- und 1970er-Jahren sowie verstärkt in den 1980er-Jahren mit der Gründung der Genzentren ab 1982 in Heidelberg, Köln und München sowie 1987 in Berlin. Gleichzeitig setzte der Bund verschiedene Förderprogramme auf, rief Kommissionen ins Leben und verabschiedete 1990 das Gentechnik-Gesetz. Danach folgten 1995/1996 der BioRegio-Wettbewerb, der als Initialzündung für die deutsche Biotech-Branche gilt, sowie weitere mit einem Wettbewerbsanreiz ausgestattete Förderinstrumente. Schließlich wurde auch versucht, Rahmenbedingungen für Unternehmensgründungen und –finanzierungen zu verbessern, was allerdings laut einem Gutachten der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) bis heute noch nicht zufriedenstellend gelöst ist. Das Kapitel schließt mit einem zusammenfassenden Vergleich „biotech-relevanter“ Rahmenbedingungen in den USA und Deutschland sowie einer Übersicht zu frühen Bio- und Gentech-Aktivitäten der etablierten Industrie.
Julia Schüler
5. Das Aufkommen einer KMU-geprägten Biotech-Industrie in Deutschland
Zusammenfassung
Ein zur US-Situation vergleichbares Aufkommen einer KMU-geprägten Biotech-Industrie fand in Deutschland erst 15 bis 20 Jahre später statt. Als Startschuss gilt in Deutschland der BioRegio-Wettbewerb, der 1995 ausgerufen und 1996 abgeschlossen wurde. Das Kapitel fasst die ersten 15 Jahre deutsche Biotech-Industrie (1996 bis 2011) anhand von fünf Phasen zusammen: Boom & Hype, Per Aspera ad Astra, Zurück in die Zukunft sowie Fallstrick Finanzierung?. Die aktuelle Entwicklung seit 2012 findet sich unter dem Titel „Reifeprüfung“ wieder. Denn die nun bald 20 Jahre alte (oder junge?) Branche lässt langsam aber sicher die Jugendphase hinter sich und startet nun richtig durch. Auch wenn das an harten Kennzahlen noch nicht so ersichtlich ist, so steht einigen Unternehmen demnächst hoffentlich der lang ersehnte Markteintritt mit eigenen Produkten bevor. Diese Aussage bezieht sich auf Firmen, die in der Arzneimittel-Entwicklung tätig sind. Andere, wie Diagnostika-Hersteller oder Vertreter der Weißen Biotechnologie sowie Dienstleister befinden sich bereits am Markt. Ihre Wahrnehmung als Teil einer innovativen Industrie könnte ausgeprägter sein. Ein großes Manko für diejenigen Gesellschaften, die das große Risiko auf sich nehmen, neue Medikamente zu entwickeln, sind vorherrschende Rahmenbedingungen der Eigenkapital-Finanzierung. Ihre Wettbewerber in den USA finden dort ganz andere Verhältnisse vor, die ihnen in gewisser Weise Vorteile verschaffen. Die Industrie dort hat aber bereits Erfolgsgeschichten hervorgebracht, die Investoren als „goldenes“ Beispiel dienen. Allerdings startete sie bereits sehr viel früher und feiert so demnächst ihr 40-jähriges Jubiläum. Diese Lanze muss für die deutsche Biotech-Industrie gebrochen werden.
Julia Schüler
Backmatter
Metadaten
Titel
Die Biotechnologie-Industrie
verfasst von
Julia Schüler
Copyright-Jahr
2016
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-47160-9
Print ISBN
978-3-662-47159-3
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-47160-9

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