Skip to main content
Erschienen in:
Buchtitelbild

2016 | OriginalPaper | Buchkapitel

Die Bundestagswahl 2013 – eine Zäsur im Wahlverhalten und Parteiensystem?

verfasst von : Dr. Harald Schoen, Bernhard Weßels

Erschienen in: Wahlen und Wähler

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

Aktivieren Sie unsere intelligente Suche um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.

search-config
loading …

Zusammenfassung

Auf der Grundlage einer mittelfristigen Analyse zeigt der Beitrag Kontinuität und Wandel in Wahlverhalten und Parteiensystem des vereinten Deutschlands auf. Die Muster und Bestimmungsgründe des Wahlverhaltens scheinen keinem grundlegenden Wandel zu unterliegen, sondern allenfalls vorübergehend ereignisspezifisch zu variieren. Zugleich zeichnen sich deutliche Verschiebungen von Aggregatvolatilität, Parteibindungen und Mustern der Wahlbeteiligung ab, welche die Bedingungen des politischen Wettbewerbs zumindest mittelfristig verändern könnten. Sofern man nach einer Zäsur im elektoralen Prozess sucht, wird man sie zwischen den Wahlen 2005 und 2005 finden, nicht jedoch zwischen 2009 und 2013. Abschließend diskutiert der Beitrag mögliche Entwicklungen von Wahlverhalten und Parteienwettbewerb.

Sie haben noch keine Lizenz? Dann Informieren Sie sich jetzt über unsere Produkte:

Springer Professional "Wirtschaft+Technik"

Online-Abonnement

Mit Springer Professional "Wirtschaft+Technik" erhalten Sie Zugriff auf:

  • über 102.000 Bücher
  • über 537 Zeitschriften

aus folgenden Fachgebieten:

  • Automobil + Motoren
  • Bauwesen + Immobilien
  • Business IT + Informatik
  • Elektrotechnik + Elektronik
  • Energie + Nachhaltigkeit
  • Finance + Banking
  • Management + Führung
  • Marketing + Vertrieb
  • Maschinenbau + Werkstoffe
  • Versicherung + Risiko

Jetzt Wissensvorsprung sichern!

Springer Professional "Wirtschaft"

Online-Abonnement

Mit Springer Professional "Wirtschaft" erhalten Sie Zugriff auf:

  • über 67.000 Bücher
  • über 340 Zeitschriften

aus folgenden Fachgebieten:

  • Bauwesen + Immobilien
  • Business IT + Informatik
  • Finance + Banking
  • Management + Führung
  • Marketing + Vertrieb
  • Versicherung + Risiko




Jetzt Wissensvorsprung sichern!

Fußnoten
1
Das knappe Scheitern von AfD und FDP trug wesentlich dazu bei, dass ein recht hoher Anteil von beinahe 15 % der Zweitstimmen ohne parlamentarische Repräsentation blieb und die Fünfprozentklausel im langfristigen Vergleich relativ deutliche mechanische Effekte im Sinne der ihr zugedachten Funktion als Sperrklausel zeitigte.
 
2
Die Ergebnisse beruhen auf Analysen der Daten aus der persönlich-mündlichen Querschnittsbefragung zur Bundestagswahl 2013 und dem Langfristpanel 2009–2013, die mit je spezifischen methodischen Problemen bei der Messung wechselnden Wahlverhaltens behaftet sind (Schoen 2003: Kap. 4).
 
3
Es wurden jeweils die Daten aus den persönlich-mündlichen Befragungen zu den Bundestagswahlen verwendet. Mit Ausnahme des Jahres 2005, in dem ausschließlich eine Nachwahlbefragung durchgeführt wurde, handelt es sich um Vorwahl- und Nachwahlbefragungen (1994: ZA3065, 1998: ZA3066, 2002: ZA3861, 2005: ZA4332, 2009: ZA5302, 2013: ZA5702).
 
4
Es wurden multinomiale logistische Regressionsmodelle geschätzt, wobei die abhängige Variable die Entscheidung für CDU/CSU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, FDP, PDS/Die Linke, AfD (nur 2013) und Nichtwahl umfasste. Als Prädiktoren dienten dichotome Variablen, die – sofern statistisch möglich – Parteibindungen für Union, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, FDP und PDS/Die Linke erfassen sowie Präferenzen für den Kanzlerkandidaten von Union und SPD. Darüber hinaus wurden für Union, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, FDP, PDS/Die Linke und AfD (nur 2013) Variablen gebildet, die erfassen, ob der entsprechenden Partei von Befragten die Kompetenz zur Lösung des wichtigsten und zweitwichtigsten Problems zugeschrieben wird.
 
5
Die Analyse der Wahlbeteiligung mit Umfragedaten ist mit Stichproben- und Messproblemen behaftet, die Befunde zur Höhe und zu den Bestimmungsgründen der Wahlbeteiligung beeinträchtigen können (z. B. Bernstein et al. 2001; Selb und Munzert 2013). Die vorgestellten Befunde sind daher mit Vorsicht zu interpretieren.
 
6
Das Wahlpflichtgefühl konnte in das Langfristmodell nicht aufgenommen werden, weil dazu in den Datensätzen zur Bundestagswahl 2005 keine Informationen vorliegen. Berücksichtigt man dieses Merkmal, bleiben in der Zeitreihe ohne das Jahr 2005 die hier präsentierten Befunde erhalten.
 
Literatur
Zurück zum Zitat Bernstein, Robert, Anita Chadha, und Robert Montjoy. 2001. Overreporting voting: Why it happens and why it matters. Public Opinion Quarterly 65:22–44.CrossRef Bernstein, Robert, Anita Chadha, und Robert Montjoy. 2001. Overreporting voting: Why it happens and why it matters. Public Opinion Quarterly 65:22–44.CrossRef
Zurück zum Zitat Blumenstiel, Jan Eric, und Elena Wiegand. 2014. Wechselwähler. In Zwischen Fragmentierung und Konzentration: Die Bundestagswahl 2013, Hrsg. Rüdiger Schmitt-Beck, Hans Rattinger, Sigrid Roßteutscher, et al., 133–144. Baden-Baden: Nomos. Blumenstiel, Jan Eric, und Elena Wiegand. 2014. Wechselwähler. In Zwischen Fragmentierung und Konzentration: Die Bundestagswahl 2013, Hrsg. Rüdiger Schmitt-Beck, Hans Rattinger, Sigrid Roßteutscher, et al., 133–144. Baden-Baden: Nomos.
Zurück zum Zitat Caballero, Claudio. 2005. Nichtwahl. In Handbuch Wahlforschung, Hrsg. Jürgen W. Falter und Harald Schoen, 329–365. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. Caballero, Claudio. 2005. Nichtwahl. In Handbuch Wahlforschung, Hrsg. Jürgen W. Falter und Harald Schoen, 329–365. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Zurück zum Zitat Campbell, Angus, Philip E. Converse, Warren E. Miller, und Donald E. Stokes. 1960. The American voter. New York: Wiley. Campbell, Angus, Philip E. Converse, Warren E. Miller, und Donald E. Stokes. 1960. The American voter. New York: Wiley.
Zurück zum Zitat Huber, Sascha. 2014. Koalitions- und strategisches Wählen. In Zwischen Fragmentierung und Konzentration: Die Bundestagswahl 2013, Hrsg. Rüdiger Schmitt-Beck, Hans Rattinger, Sigrid Roßteutscher, et al., 293–212. Baden-Baden: Nomos. Huber, Sascha. 2014. Koalitions- und strategisches Wählen. In Zwischen Fragmentierung und Konzentration: Die Bundestagswahl 2013, Hrsg. Rüdiger Schmitt-Beck, Hans Rattinger, Sigrid Roßteutscher, et al., 293–212. Baden-Baden: Nomos.
Zurück zum Zitat Mader, Matthias, und Harald Schoen. 2015. Chancellor Merkel, the European debt crisis and the AfD: An analysis of voting behaviour in the 2013 Federal Election. In Germany after the 2013 elections: Breaking the mould of post-unification politics? Hrsg. Gabriele d’Ottavio und Thomas Saalfeld, 89–109. Farnham: Ashgate. Mader, Matthias, und Harald Schoen. 2015. Chancellor Merkel, the European debt crisis and the AfD: An analysis of voting behaviour in the 2013 Federal Election. In Germany after the 2013 elections: Breaking the mould of post-unification politics? Hrsg. Gabriele d’Ottavio und Thomas Saalfeld, 89–109. Farnham: Ashgate.
Zurück zum Zitat Mood, Carina. 2010. Logistic regression: Why we cannot do what we think we can do, and what we can do about it. European Sociological Review 26:67–82.CrossRef Mood, Carina. 2010. Logistic regression: Why we cannot do what we think we can do, and what we can do about it. European Sociological Review 26:67–82.CrossRef
Zurück zum Zitat Pedersen, Mogens N. 1979. The dynamics of european party systems: Changing patterns of electoral volatility. European Journal of Political Research 7:1–26.CrossRef Pedersen, Mogens N. 1979. The dynamics of european party systems: Changing patterns of electoral volatility. European Journal of Political Research 7:1–26.CrossRef
Zurück zum Zitat Prior, Markus. 2010. you’ve either got it or you don’t? the stability of political interest over the life cycle. Journal of Politics 72:747–766.CrossRef Prior, Markus. 2010. you’ve either got it or you don’t? the stability of political interest over the life cycle. Journal of Politics 72:747–766.CrossRef
Zurück zum Zitat Rudi, Tatjana, und Markus Steinbrecher. 2011. Die Wechselwähler. In Zwischen Langeweile und Extremen: Die Bundestagswahl 2009, Hrsg. Rüdiger Schmitt-Beck, Hans Rattinger, Sigrid Roßteutscher, et al., 91–102. Baden-Baden: Nomos. Rudi, Tatjana, und Markus Steinbrecher. 2011. Die Wechselwähler. In Zwischen Langeweile und Extremen: Die Bundestagswahl 2009, Hrsg. Rüdiger Schmitt-Beck, Hans Rattinger, Sigrid Roßteutscher, et al., 91–102. Baden-Baden: Nomos.
Zurück zum Zitat Rudnik, Agatha, und Harald Schoen. 2015. Mehr als ökonomisches Kalkül? Zu den Bestimmungsfaktoren von auf die Eurokrise bezogenen Performanzbewertungen und Policy-Präferenzen. In Wirtschaft, Krise und Wahlverhalten, Hrsg. Heiko Giebler und Aiko Wagner, 139–164. Baden-Baden: Nomos.CrossRef Rudnik, Agatha, und Harald Schoen. 2015. Mehr als ökonomisches Kalkül? Zu den Bestimmungsfaktoren von auf die Eurokrise bezogenen Performanzbewertungen und Policy-Präferenzen. In Wirtschaft, Krise und Wahlverhalten, Hrsg. Heiko Giebler und Aiko Wagner, 139–164. Baden-Baden: Nomos.CrossRef
Zurück zum Zitat Schmitt-Beck, Rüdiger. 2014a. Euro-Kritik, Wirtschaftspessimismus und Einwanderungsskepsis. Hintergründe des Beinah-Wahlerfolges der Alternative für Deutschland (AfD) bei der Bundestagswahl 2013. Zeitschrift für Parlamentsfragen 45:94–112.CrossRef Schmitt-Beck, Rüdiger. 2014a. Euro-Kritik, Wirtschaftspessimismus und Einwanderungsskepsis. Hintergründe des Beinah-Wahlerfolges der Alternative für Deutschland (AfD) bei der Bundestagswahl 2013. Zeitschrift für Parlamentsfragen 45:94–112.CrossRef
Zurück zum Zitat Schmitt-Beck, Rüdiger, et al. 2014b. Zwischen Fragmentierung und Konzentration: Die Bundestagswahl 2013. Baden-Baden: Nomos. Schmitt-Beck, Rüdiger, et al. 2014b. Zwischen Fragmentierung und Konzentration: Die Bundestagswahl 2013. Baden-Baden: Nomos.
Zurück zum Zitat Schoen, Harald. 2003. Wählerwandel und Wechselwahl. Eine vergleichende Untersuchung. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag.CrossRef Schoen, Harald. 2003. Wählerwandel und Wechselwahl. Eine vergleichende Untersuchung. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag.CrossRef
Zurück zum Zitat Schoen, Harald. 2005. Wechselwahl. In Handbuch Wahlforschung, Hrsg. Jürgen W. Falter und Harald Schoen, 367–387 Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. Schoen, Harald. 2005. Wechselwahl. In Handbuch Wahlforschung, Hrsg. Jürgen W. Falter und Harald Schoen, 367–387 Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Zurück zum Zitat Schoen, Harald, und Robert Greszki. 2015. Gemeinsames Regieren, getrennte Rechnungen. Bürgerurteile über die Regierung Merkel II und Wahlverhalten 2013. In Regieren im Schatten der Krise, Hrsg. Reimut Zohlnhöfer und Thomas Saalfeld, 25–48. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. Schoen, Harald, und Robert Greszki. 2015. Gemeinsames Regieren, getrennte Rechnungen. Bürgerurteile über die Regierung Merkel II und Wahlverhalten 2013. In Regieren im Schatten der Krise, Hrsg. Reimut Zohlnhöfer und Thomas Saalfeld, 25–48. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Zurück zum Zitat Selb, Peter, und Simon Munzert. 2013. Voter overrepresentation, vote misreporting and turnout bias in postelection surveys. Electoral Studies 32:186–196.CrossRef Selb, Peter, und Simon Munzert. 2013. Voter overrepresentation, vote misreporting and turnout bias in postelection surveys. Electoral Studies 32:186–196.CrossRef
Zurück zum Zitat Thurner, Paul W., Ingrid Mauerer, und Martin Binder. 2011. Parteienspezifisches Issue-Voting bei den Bundestagswahlen 2002 bis 2009. In Wählen in Deutschland (PVS-Sonderheft 45), Hrsg. Rüdiger Schmitt-Beck, 302–320. Baden-Baden: Nomos. Thurner, Paul W., Ingrid Mauerer, und Martin Binder. 2011. Parteienspezifisches Issue-Voting bei den Bundestagswahlen 2002 bis 2009. In Wählen in Deutschland (PVS-Sonderheft 45), Hrsg. Rüdiger Schmitt-Beck, 302–320. Baden-Baden: Nomos.
Zurück zum Zitat Weßels, Bernhard. 2007. Re-Mobilisierung, „Floating“ oder Abwanderung? Wechselwähler 2002 und 2005 im Vergleich. In Die Bundestagswahl 2005. Analysen des Wahlkampfes und der Wahlergebnisse, Hrsg. Frank Brettschneider, Oskar Niedermayer, und Bernhard Weßels, 395–417. Wiesbaden: VS Verlag Sozialwissenschaften. Weßels, Bernhard. 2007. Re-Mobilisierung, „Floating“ oder Abwanderung? Wechselwähler 2002 und 2005 im Vergleich. In Die Bundestagswahl 2005. Analysen des Wahlkampfes und der Wahlergebnisse, Hrsg. Frank Brettschneider, Oskar Niedermayer, und Bernhard Weßels, 395–417. Wiesbaden: VS Verlag Sozialwissenschaften.
Zurück zum Zitat Weßels, Bernhard. 2011. Schwankende Wähler: Gefährden Wechselwähler die Demokratie? In Der unbekannte Wähler? Mythen und Fakten über das Wahlverhalten der Deutschen, Hrsg. Evelyn Bytzek und Sigrid Roßteutscher, 43–57. Frankfurt a. M.: Campus. Weßels, Bernhard. 2011. Schwankende Wähler: Gefährden Wechselwähler die Demokratie? In Der unbekannte Wähler? Mythen und Fakten über das Wahlverhalten der Deutschen, Hrsg. Evelyn Bytzek und Sigrid Roßteutscher, 43–57. Frankfurt a. M.: Campus.
Zurück zum Zitat Weßels, Bernhard. 2014. War das wirklich so gewollt? Die Bundestagswahl 2013 und das Wählerverhalten. WZB-Mitteilungen 143:43–46. Weßels, Bernhard. 2014. War das wirklich so gewollt? Die Bundestagswahl 2013 und das Wählerverhalten. WZB-Mitteilungen 143:43–46.
Zurück zum Zitat Zimmermann, Hubert. 2014. A grand coalition for the Euro: The second merkel cabinet, the euro crisis and the elections of 2013. German Politics 23:322–336.CrossRef Zimmermann, Hubert. 2014. A grand coalition for the Euro: The second merkel cabinet, the euro crisis and the elections of 2013. German Politics 23:322–336.CrossRef
Metadaten
Titel
Die Bundestagswahl 2013 – eine Zäsur im Wahlverhalten und Parteiensystem?
verfasst von
Dr. Harald Schoen
Bernhard Weßels
Copyright-Jahr
2016
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-11206-6_1