Etablierte EVU und Stadtwerke machen einen Kulturwandel durch und müssen eine ausgeprägte Innovationskultur entwickeln, um aus ihrer guten Ausgangsposition im Smart Market heraus erfolgreich Geschäftsmodelle entwickeln zu können. Ansonsten besteht für sie die Gefahr – ähnlich wie im Bereich der dezentralen Erzeugung –, die intelligenten Märkte an neue Anbieter zu verlieren. Für neue und für etablierte Anbieter gilt gleichermaßen, enger und fokussierter bei der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle zusammenzuarbeiten. In einem Umfeld, in dem der Spielraum für Innovationen durch permanente Eingriffe in die Gesetzgebung und Regulierung limitiert werden, besteht für alle Marktteilnehmer nur die Chance, über konzertierte Aktionen gemeinsam neue Märkte und damit neue erfolgreiche Geschäftsmodelle zu entwickeln. Konzertierte Aktionen unter Einbindung und Bündelung vielfältiger Interessen aus verschiedenen Branchen – auch zwischen Wettbewerbern (Coopetition) –, in denen die Beteiligten vermeintliche kurzfristige Nachteile zurückstellen müssen. Denn diesen vermeintlichen Nachteilen stehen langfristig größere Vorteile entgegen – nämlich die Entwicklung neuer, in der Energiewirtschaft dringend benötigter Wachstumsmöglichkeiten, die der Smart Market zweifelsohne bietet.
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Bei diesem Kapitel handelt es sich um eine Zusammenfassung der Ergebnisse einer globalen Studie von Ernst & Young. Im Rahmen der Studie wurden in insgesamt 12 Ländern (Australien, Canada, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Italien, Norwegen, Schweden, Spanien, USA) Gruppendiskussionen mit privaten Endverbrauchern sowie Interviews mit Entscheidungsträgern führender Energieversorgungsunternehmen (EVU) durchgeführt; vgl. Edelmann 2011.