2015 | OriginalPaper | Buchkapitel
Die „doppelte Realität“ der Gesellschaft
verfasst von : Prof. Dr. Dr. Heinrich Wilhelm Schäfer
Erschienen in: Identität als Netzwerk
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Verortet man eine soziale Bewegung in sozialstruktureller Hinsicht, lassen sich aus den sozialstrukturellen Merkmalen der Aktiven wichtige Schlüsse ziehen (Raschke 1988, S. 127). (Raschke: Bewegungen 127) Gleichwohl liegt jedem sichtbaren Handeln von Akteuren deren bewusste oder unbewusste
Wahrnehmung
der gesellschaftlichen Wirklichkeit zugrunde und dementsprechend Entwürfe über Ziele und Mittel (Melucci 1988, S. 342). Gesellschaftliches Sein wird für betroffene Akteure handlungsrelevant, wenn es wahrgenommen wird; und die Wahrnehmung des gesellschaftlichen Seins konstituiert die Handlungsbedingungen als kollektiv handlungsrelevante Repräsentation im
common sense
. Es gilt also, die „Objektivität des Subjektiven“ (Bourdieu 2008, S. 246ff.) zu beachten, oder anders: die „doppelte Realität,“ welche darin besteht, dass soziale Akteure „nicht nur durch ihr Sein definiert sind, sondern auch durch das, was sie angeblich sind, also durch ein
wahrgenommenes Sein
… “ (ebd., S. 246f.).