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2011 | Buch

Die Entscheidung über die Auftragsannahme in der Wirtschaftsprüfung

Ein qualitätssicherndes Instrument im Rahmen der Jahresabschlussprüfung

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
Die Bereitstellung entscheidungsnützlicher Informationen an die diversen externen Jahresabschlussadressaten ist neben der Zahlungsbemessungsfunktion eine der Hauptaufgaben der externen Rechnungslegung. Beispielsweise benötigen potentielle Investoren bzw. Kapitalmarktakteure verlässliche, publizierte Informationen von Unternehmen, um ihre eigene Anlageentscheidung treffen zu können. Die Hauptinformationsquelle stellt diesbezüglich der vom Management einer Unternehmung erstellte und vom Wirtschaftsprüfer geprüfte Jahresabschluss dar.
Rafael J. Weber
2. Die Aufgabe der Jahresabschlussprüfung
Zusammenfassung
In diesem Abschnitt wird zunächst erläutert, wie die Jahresabschlussprüfung im Gesamtkonzept der externen Rechnungslegung integriert ist. Danach erfolgt die Einordnung der Entscheidung über die Auftragsannahme in den Ablauf einer Jahresabschlussprüfung. Ebenso wird die Risikosituation eines Abschlussprüfers dargestellt.
Rafael J. Weber
3. Die Qualität der Wirtschaftsprüferleistung
Zusammenfassung
Der Begriff der Qualität ist sowohl für den Bereich der Rechnungslegung als auch für die Wirtschaftsprüfung relevant. Allerdings fehlt eine adäquate Begriffsdefinition, die beide Bereiche abbildet. Da es sich bei der Abschlussprüfung um ein Vertrauens- bzw. Erfahrungsgut handelt und zudem bei der Feststellung eines Qualitätsdefizits der wirtschaftliche Schaden bereits eingetreten ist, ist die Formalisierung des Qualitätsbegriffs schwierig. Auch in der öffentlichen Diskussion ist nicht unbedingt klar, was mit Qualität der Rechnungslegung oder Qualität der Prüfung gemeint ist. Des Weiteren besteht eine Diskrepanz zwischen wahrgenommener und tatsächlicher Qualität. Allerdings sind die Bilanzadressaten auf qualitativ hochwertige Finanzinformationen der Unternehmen angewiesen, da sie die Grundlage für die Investitions- und Anlageentscheidung der Kapitalmarktteilnehmer bilden. Nicht zuletzt machen die aktuellen Bilanzskandale eine Diskussion über den Qualitätsbegriff notwendig, um die Bilanzadressaten zu sensibilisieren, welche Aufgabenstellung für die Bilanzersteller und die Abschlussprüfer besteht und welche Qualität/Güte die damit verbundenen publizierten Jahresabschlüsse aufweisen. Der Bestätigungsvermerk als Signal einer durchgeführten Prüfung stellt für die Jahresabschlussadressaten aufgrund der standardisierten Formulierung keine Qualitätsdifferenzierung dar, so dass der Eindruck eines homogenen Gutes entsteht.
Rafael J. Weber
4. Auftragsannahme und deren Einfluss auf die Reputation des Prüfers
Zusammenfassung
Im nachfolgenden Abschnitt soll nun, ausgehend von den bisherigen Ausführungen, der Zusammenhang zwischen dem Auftragsrisiko eines Mandats und möglichen Reputationsverlusten und/oder Haftungsfolgen des Wirtschaftsprüfers betrachtet werden. Dabei wird die Entscheidung über die Annahme eines Auftrags in die Modellierung mit einbezogen.
Rafael J. Weber
5. Lerneffekte bei der Bestimmung des Auftragsrisikos
Zusammenfassung
Wie in Abschnitt 4 gezeigt wurde, sieht sich der potentielle Wirtschaftsprüfer im Rahmen der Entscheidung über die Auftragsannahme einer Jahresabschlussprüfung der Frage gegenüber, welches Auftragsrisiko der Mandant für die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in sich birgt. Bereits vor der eigentlichen Prüfung muss das Auftragsrisiko geschätzt bzw. bestimmt werden. Gezeigt werden konnte, dass der Wirtschaftsprüfer besonders riskanten Unternehmen kein Angebot vorlegen wird, um Reputationsverluste bzw. Haftungsschäden zu vermeiden. Wie dabei die Einschätzung und Entwicklung des erwarteten Auftragsrisikos abläuft blieb offen. In diesem Abschnitt soll im Zusammenhang mit der Auftragsannahmeentscheidung nun geklärt werden, warum ein Kalman-Filter-Ansatz zur Schätzung des Auftragsrisikos bei einer mehrjährigen Mandantenbeziehung herangezogen werden kann. Zunächst wird dabei auf die Lerneffekte einer mehrmaligen Prüfungsdurchführung über die Geschäftsjahre eingegangen. Darauf aufbauend wird erläutert, inwieweit der Kalman-Filter-Ansatz in den Bereich der Wirtschaftsprüfung implementiert werden kann. Mittels einer expliziten Modellierung lässt sich dann zeigen, dass sich ein Lerneffekt aus dem bloßen mehrmaligen Anbieten von Prüfungsleistungen für denselben Mandanten einstellt, gleichgültig welcher Arbeitseinsatz bei der eigentlichen Prüfungsdurchführung angesetzt wird. Diese Tatsache erscheint insbesondere im Hinblick auf die vom Arbeitseinsatz unabhängige Modellierung des Auftragsrisikos in Kapitel 4 relevant.
Rafael J. Weber
6. Differenzierung von Prüfern anhand publizierter Jahresabschlüsse
Zusammenfassung
Wie die bisherigen Ausführungen verdeutlicht haben, kann die Reputation eines großen Prüfers mit einer differenzierteren Auftragsannahmeentscheidung begründet werden. Da dieser Teilschritt des Prüfungsprozesses von externen Jahresabschlussadressaten nicht direkt beobachtet werden kann und diese lediglich auf den geprüften und publizierten Jahresabschluss zurückgreifen können, soll in diesem Abschnitt anhand einer empirischen Untersuchung mittels der Clusterzentrenanalyse die Frage beantwortet werden, ob durch publizierte, geprüfte Jahresabschlussinformationen eine Differenzierung zwischen einzelnen Kategorien von Wirtschaftsprüfungsgesellschaften (großen Big-4-Prüfern und kleinen Prüfungsgesellschaften) vorgenommen werden kann. Im Vordergrund sollen dabei insbesondere Variablen stehen, die auf noch zu bestimmende Risikopositionen im Jahresabschluss hindeuten. Diesbezüglich soll untersucht werden, ob ein Zusammenhang mit der jeweiligen Prüferkategorie besteht. Dafür wird im Folgenden zunächst die Forschungshypothese formuliert und der Datensatz beschrieben. Daran anschließend erfolgen die Ergebnisdarstellung und die Erläuterungen einzelner als relevant erachteter Szenarien.
Rafael J. Weber
7. Zusammenfassung
Zusammenfassung
In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, welche Rolle die Auftragsannahmeentscheidung im Rahmen der Wirtschaftsprüfung einnimmt. Ausgehend von den Funktionen des Jahresabschlusses und der damit zusammenhängenden Funktion der Jahresabschlussprüfung wurde der Prüfungsprozess dargestellt. Die Auftragsannahmeentscheidung stellt diesbezüglich die erste Stufe einer Prüfer-Mandantenbeziehung dar, in der entschieden werden muss, welche Mandanten angenommen bzw. fortgeführt werden. Diese Entscheidung kann ein Prüfer jedoch nicht losgelöst von unternehmensbezogenen Faktoren treffen. Zunächst muss der Prüfer die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass ein Mandant sein Angebot nicht annimmt bzw. den Prüfungsauftrag für die nächste Periode nicht verlängert. Des Weiteren muss der Prüfer schon bei der Entscheidung über die Auftragsannahme die potentiellen Risiken aus dem Auftrag klassifizieren und bewerten, denn ein Abschlussprüfer kann nicht nur aufgrund einer eigenen Schlechtleistung im Rahmen der Prüfungsdurchführung einen Schaden erleiden, sondern auch aus der bloßen Beziehung zu dem Mandanten. Hierbei wurden die einzelnen Risikoarten eines Wirtschaftsprüfers dargestellt und erläutert, wie diese mit der Auftragsannahme in Zusammenhang stehen. Das Mandantenportfolio eines Prüfers ergibt sich somit immer aus einer zweistufigen Entscheidung. Zunächst auf Seiten des Prüfers die Angebotsabgabe und daran anschließend die Auftragserteilung durch das Unternehmen.
Rafael J. Weber
Backmatter
Metadaten
Titel
Die Entscheidung über die Auftragsannahme in der Wirtschaftsprüfung
verfasst von
Rafael J. Weber
Copyright-Jahr
2011
Verlag
Gabler
Electronic ISBN
978-3-8349-6678-0
Print ISBN
978-3-8349-2893-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8349-6678-0