2005 | OriginalPaper | Buchkapitel
Die Entwicklung vom ungesicherten Besitz im Naturzustand zum gesicherten Eigentum in vertraglich hergestellter sozialer Ordnung
verfasst von : Siegbert Preuß
Erschienen in: Eigentum in der Marktwirtschaft
Verlag: Centaurus Verlag & Media
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Mit den folgenden AusfÜhrungen wird das Spannungsverhältnis von Natur- und Gesellschaftszustand mit dem Ziel untersucht, eine BegrÜndung fÜr die Notwendigkeit des Gesellschaftszustands herauszuarbeiten. Dabei wird der Naturzustand als eine Situation begriffen, die anarchisch angelegt ist, wobei sich die Individuen schon durch unterschiedlichen Besitz unterscheiden. Allerdings ist mit dieser Denkfigur auch die Vorstellung verbunden, dass fÜr die Individuen und deren unterschiedliche Besitzverhältnisse keine Sicherheit vorliegt. Sie mÜssen ständig davon ausgehen, dass ihr Besitz durch die Wegnahme seitens anderer Individuen gefährdet ist. Erst in der Gesellschaft finden die vereinzelten Individuen Sicherheit, indem die bereits im Naturzustand angeeigneten GÜter durch Kontrakt mit den anderen Gesellschaftsmitgliedern zu einer gesicherten Rechtsposition werden. Indem eine gesellschaftliche Ordnung durch bindende Verträge eingegangen wird, entsteht eine gesicherte Zuordnung von Dingen, die den ursprÜnglichen Zugriffs auf natÜrliche Ressourcen zu einer Eigentumsposition verändert, und zwar als Normierung des neuen individuellen Privateigentums. Neben der Festsetzung wird dadurch jedes Gesellschaftsmitglied zur Akzeptanz des legalisierten Urzustands verpflichtet. Im Naturzustand liegt demzufolge die Genesis des Eigentums, die Legalisierung ist allerdings erst das Ergebnis des Gesellschaftszustandes durch die Gestaltung von rationalen Handlungen in Gestalt von Verträgen.