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2013 | Buch

Die Frauen und das Netz

Angebote und Nutzung aus Genderperspektive

herausgegeben von: Birgit Kampmann, Bernhard Keller, Michael Knippelmeyer, Frank Wagner

Verlag: Gabler Verlag

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Über dieses Buch

Seit das Internet existiert , bestehen zwischen Frauen und Männern in Zugang und Nutzungshäufigkeit signifikante Unterschiede. Dieser Internet Gender Gap scheint heute bei jungen Frauen weitgehend beseitigt. Allerdings zeigen sich in sämtlichen Altersgruppen noch immer geschlechtsspezifische Nutzungsmuster – selbst dort, wo neue Anwendungen vielfältigere Möglichkeiten erlauben. Dieses Buch liefert einen Überblick über die Entwicklungslinien, Verhaltensdimensionen und Vernetzungsmöglichkeiten der verschiedenen Altersgruppen und Nutzerinnensegmente. Anhand konkreter Beispiele wird aufgezeigt, wie Frauen das Innovationspotenzial des Internets zur Gestaltung ihrer Lebens- und Arbeitsbiografie einsetzen. Die Herausgeber und Autoren bündeln den Sach(ver)stand aus verschiedenen Branchen und Perspektiven, beschreiben den aktuellen Status quo, zeigen erfolgreiche und weniger erfolgreiche Wege auf und geben Handlungsempfehlungen.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Internetnutzung und Gesellschaft

Frontmatter
Wie Frauen von der digitalen Entwicklung profitieren könn(t)en
Abstract
Der Beitrag begibt sich auf die Suche nach Unterschieden und Gemeinsamkeiten in derInternetnutzung von Frauen und Männern. Er greift die immer noch andauerndeDiskussion um weibliche und männliche Lebenswelten auf und prüft anhand empirischerBefunde, inwieweit dies auch für das digitale Leben gilt. Es werden einzelneAktivitäten und Nutzungsmuster im Internet untersucht, um dann den Blick auf dieGesamtgesellschaft – on- und offline – zu richten. Auf Basis verschiedener Studienwerden vor dem Hintergrund aktueller Annahmen zur Geschlechter-„Identität“ dieErkenntnisse kritisch diskutiert und bewertet. Für die Analyse und Darstellung vonNutzungsstrukturen im Internet wurde umfangreiches Datenmaterial analysiert, unteranderem repräsentative Studien, die von der TNS Gruppe weltweit und in Deutschlanddurchgeführt worden sind.
Klaus Wöhler, Claudia Knoblauch
Das androgyne Internet? Die Onlinenutzung von Frauen (und Männern)
Abstract
Typisch Mann, typisch Frau – wie viel Wahres steckt noch in solchen Klischees? DerGfK Trendsensor Konsum zeigt, dass die Geschlechter im Alltag oft unterschiedlichagieren. Was die Internetpenetration betrifft, so gibt es gerade in der jungenGeneration jedoch keine Geschlechter-Differenzen mehr. Und auch in den älterenJahrgängen werden die Unterschiede zwischen Männern und Frauen immer geringer. Dochwie sieht es mit den präferierten Inhalten aus? Nutzen Männer und Frauen dasInternet aus den gleichen Motiven heraus? Inwiefern unterscheidet sich ihrSurfverhalten voneinander? Mit Hilfe von Daten aus dem GfK WebValue (Basis: GfKMedia Efficiency Panel) gehen wir der Frage auf den Grund, inwieweit Frauen undMänner in ihrer Freizeit tatsächlich dieselben oder unterschiedliche Seitenbesuchen. Anhand einer Software, die bei privaten Haushalten direkt am Computer zuHause installiert ist, wird in Echtzeit und real gemessen, wohin Mann oder Frausurft.
Claudia Gaspar, Katrin Birner
Die Hälfte des Himmels oder das ganze Netz? Frauen im Internet
Abstract
Trotz des rasanten Anstiegs der Internetnutzung von knapp einem Viertel der FrauenEnde der neunziger Jahre auf heute über 68 Prozent ist die Zielmarke, denFrauenanteil im Netz auf mindestens 50 Prozent steigern, bisher unerreicht. Was istpassiert? Oder besser gesagt: Was ist nicht passiert? Ist es überhaupt nochzeitgemäß, quantitative und qualitative Unterschiede zu benennen? Brauchen wir einneues, technikaffines Verständnis von Geschlecht in der digitalen Gesellschaft?Ausgehend von den Hoffnungen und Befürchtungen aus der Pionierphase des Internetswerden Entwicklungslinien der geschlechtlichen Positionierung im Web und desfrauenpolitischen Diskurses über das und in dem Medium aufgezeigt. Neben derquantitativen Dimension werden auch die verschiedenen qualitativen Aspekte zurSprache kommen, die uns über das Geschlecht- Technik-Gefüge in der Bedeutungs- undNutzungsvielfalt des Internets Auskunft geben.
Birgit Kampmann

Die Zielgruppe Frauen

Frontmatter
Brauchen Frauen eine andere Ansprache? Nutzungs- und Reaktionsverhalten im Web
Abstract
Einleitend betrachten wir die Marketing-Motivationen und Verhaltensmuster insbesondere im Hinblick auf die Zielgruppe Frauen. Hierbei wird das unterschiedliche Nutzerverhalten (offline) aufgrund von Produktvarianten und Analysen dargestellt. Nach einer Diskussion der aktuellen Untersuchungen zur Internetnutzung unter dem Aspekt der Geschlechter wird das Online-Kaufverhalten von Frauen im Vergleich zu Männern betrachtet.
Meinert Jacobsen
Shopping im Netz – Anforderungen aus Sicht der Frauen
Abstract
Frauen denken und fühlen anders als Männer. Doch inwiefern gibt es Unterschiede auch beim Online-Einkauf? Und was heißt das für ein erfolgreiches Gender-Business- Modell im Netz? Da es sich beim elektronischen POS meist um eine „Parallelwelt“ zum stationären POS handelt, wird zunächst erörtert, wo generelle Besonderheiten im Einkaufsverhalten von Frauen liegen – auch im Unterschied zu Männern. Die (un)bewussten Shopping-Motive und Verhaltensmuster der weiblichen Zielgruppe werden dazu im Detail dargestellt. Die Learnings werden dann auf das Internet-Shopping übertragen und um Netz-Spezifika ergänzt. Abschließend wird erörtert, wie der POS im Internet aufgebaut sein muss, damit er bei Frauen gut ankommt und deren individuelle Bedürfnisse trifft. Der Beitrag zeigt somit sehr praktisch auf, welche relevanten weiblichen Spezifika es im Hinblick auf das Internet-Shopping gibt und wie die E-Marketers damit bestmöglich umgehen.
Cirk Sören Ott, Anna Barbara Holstein
Lebensmittel online bestellen? Frauen als Zielgruppe der Lebensmittel-Onlinehändler
Abstract
Der Onlinehandel mit Lebensmitteln spielte in Deutschland lange Zeit keine Rolle. Doch nicht nur in den Köpfen der Verbraucher, auch auf dem Markt ist ein Wandel spürbar. Im Jahr 2011 drangen mehrere neue Start-up-Unternehmen in den Markt vor. Laut der BITKOM-Studie von 2011 ist besonders bei jüngeren Usern das Potenzial groß. Jeder vierte Internetnutzer zwischen 18 und 29 Jahren konnte sich vorstellen, Lebensmittel über das Internet zu kaufen, aber nur jede achte über 50 Jahren. In dem Beitrag wird der Frage nachgegangen, inwiefern die Kundengruppe „Frau“ für Lebensmittel- Onlinehändler von besonderer Relevanz ist und welche Barrieren im E-Food-Shopping es gibt.
Ingo Bohg, Jule Leger
Neue Marketing-Herausforderungen für Finanzdienstleister – Geschlechterspezifisches Online-Nutzungsverhalten im Branchenfokus
Abstract
Gesellschaftlicher Strukturwandel und neue Dimensionen der Mediennutzung beschäftigen auch die Marketingstrategen im Finanzsektor. Die Finanzdienstleistungsbranche steht mit ihren Service-Angeboten im Internet im Spannungsfeld zwischen höchsten (Kunden)Anforderungen hinsichtlich Vertrauen, Kontrolle und Sicherheit auf der einen und einer aktuell in der deutschen Gesellschaft deutlich spürbaren Skepsis gegenüber dem Finanzsektor sowie dem Medium Internet auf der anderen Seite. Gezeigt wird im Beitrag, wo und wie sich Frauen anders als Männer verhalten. Wohl dem, der sich rechtzeitig auf die veränderten Bedingungen in der Zukunft einstellt – oder wird am Ende doch nicht alles so heiß gegessen, wie es gekocht wird?
Sandro Matzke

Das soziale Netz

Frontmatter
Social Media aus Genderperspektive – Frauen und soziale Netzwerke
Abstract
Frauen haben mittlerweile eine große Präsenz in den virtuellen sozialen Netzwerken bzw. dominieren diese zahlenmäßig sogar. Jedoch legen Frauen im Web2.0 ein anderes mediales Verhalten als Männer an den Tag, so dass noch immer von Gendered Digital Inequality gesprochen werden kann. Frauen nutzen die Online-Tools weniger effizient zur beruflichen Kontaktpflege und tendenziell eher für private Belange. In geschlossenen Webgruppen engagieren sie sich stärker, während sie in offenen Foren oder Tools zurückhaltender als Männer agieren. Personaler, die zunehmend virtuelle Netzwerke wie Xing oder LinkedIn beim Personalrecruiting einbeziehen, lassen geschlechtsspezifische Netzwerke bei der Suche weitgehend unberücksichtigt. Frauen sollten neben der wichtigen Pflege der Offline-Beziehungen auch virtuelle Online-Netzwerke stärker zielgerichtet zur Karrieresteuerung nutzen.
Karin Windt
Web 2.0 als Chance für Berufsorientierungsprojekte für junge Frauen am Beispiel von „Komm, mach MINT.“
Abstract
Am Beispiel des Projekts Nationaler Pakt für Frauen in MINT1-Berufen – „Komm, mach MINT.“ wird exemplarisch aufgezeigt, wie im Web 2.0 junge Frauen auf innovative Art und Weise zielgruppengerecht angesprochen und über männerdominierte Berufs- und Studienbereiche informiert werden können. Das Web 2.0 bietet viele neue Darstellungsmöglichkeiten zur Vermittlung von Berufsbildern und informationen. Dabei ist es nötig, den Weg der klassischen Einweg-Kommunikation2 und Informationen zu verlassen und interaktive Elemente anzubieten, mit denen sich junge Frauen selbstbestimmt die für sie relevanten (Berufs)Informationen herausfiltern können. Neben der Kurzdarstellung des Projekts und dessen Web 2.0-Aktivitäten wird der Zugang zum Internet von jungen Frauen thematisiert und auf die Bedeutung des Internets als Berufsinformationsquelle für Frauen im Übergang Schule-Beruf und Schule-Hochschule eingegangen.
Carola Herbst
Feminismus reloaded – das Weblog Mädchenmannschaft
Abstract
Ausgehend von der Entstehung und Entwicklung des Feminismus sowie aktueller Debatten von und um Feministinnen und „Alphamädchen“, stelle ich die Ideen, Ziele und Aktivitäten der Mädchenmannschaft vor. Im Mittelpunkt stehen dabei unsere Erfahrungen in der Blogosphäre und unsere ehrenamtliche Redaktions- und Vernetzungsarbeit des Blog Mädchenmannschaft. So waren und sind wir immer wieder mit der die Frage konfrontiert, wo eigentlich „die Bloggerinnen“ sind, gefolgt von der Aufforderung, selbst mehr zu machen. Die Ereignisse der re:publica 2011, als es „zuviel“ feministische Panels bei dieser Blogger_innenkonferenz gab, beschreibe ich auch als einen „Backlash“. Zusätzlich thematisiere ich unsere Erfahrungen mit dem Aktivismus und der Vernetzung, die in den letzten Jahren entstanden sind, die von mir bereits bei der re:publica besprochen wurden.
Helga Hansen
Wikipedia: Lexikon sucht Frau
Abstract
Die Wikipedia erklärt heute jedem die Welt. Doch die weltgrößte Enzyklopädie wird vor allem von Männern geschrieben. Maximal 13 Prozent aller Autoren des Lexikons weltweit sind weiblich. Was sind die Ursachen? Und wie lässt sich dieser Umstand ändern? Die Wikipedia-Community selber erklärt sich den geringen Frauenanteil als Ergebnis mehrerer Variablen, darunter Faktoren, die das „System“ Wikipedia an sich betreffen, und Faktoren, die das allgemeine Verhältnis von Frauen zur Technik charakterisieren. Wirkungsvolle Maßnahmen müssen daher an diesen Faktoren ansetzen, um das ehrgeizige Ziel der Wikimedia Foundation von mindestens 25 Prozent Frauenanteil bis 2015 zu erreichen. Denn klar ist: Ob das Web wirklich eine multiperspektivische Informationsquelle und ein offener Kommunikationsraum ist, hängt nicht zuletzt davon ab, ob die Geschlechterverhältnisse im Web egalitär sind oder nicht. Frauen können über das Wikipedia-Projekt eine wichtige Rolle einnehmen, aber auch verlieren.
Anja Ebersbach

Gründerinnen und Unternehmerinnen

Frontmatter
Gründen Frauen anders? Junge Gründerinnen in der Internetwirtschaft auf dem Vormarsch
Abstract
Die Startup-Szene boomt, doch bei Finanzierungsrunden und Netzwerkveranstaltungen der Internetgründerszene trifft man Frauen eher selten an. Und wenn, dann meist als Mitarbeiterinnen, anstatt als Gründerinnen. Der Artikel befasst sich mit den Ursachen für diese Unverhältnismäßigkeit. An den Beispielen von acht Gründerinnen, ihren Gründungsgeschichten und Erfahrungsberichten wird ein überraschend einheitliches Bild gezeichnet, aus dem sich Handlungsempfehlungen ableiten lassen.
Andrea Peters, Regine Haschka-Helmer
Langfristiger Erfolg statt kurzfristige Profitoptimierung
Abstract
In der Internetbranche gibt es keine einheitlichen Prozesse, Führungsstile oder best practices. Start-ups mit innovativen Konzepten sprießen wie Pilze aus dem Boden. Themen wie schnelles Wachstum und kurzfristige Umsatzziele dominieren. Die Wirkung und der Nutzen von langfristigen Zielen, dem Aufbau einer Unternehmenskultur und innovativen Maßnahmen zur Mitarbeiterincentivierung werden häufig unterschätzt. In diesem Beitrag wird aus der Praxis berichtet, welche neuen Wege in Bezug auf Führungsstil, Unternehmenskultur, Positionierung und langfristige Strategie in der Internetwelt bestritten werden können und wie daraus eine neue Generation von Internetunternehmen entstehen kann.
Verena Delius
Pionierinnen – aus der Gründungszeit des Internet
Abstract
Das Internet war in den1990er Jahren im Aufbruch, aber die Redaktion der Zeitschrift Brigitte diskutierte zeitgleich grundsätzliche Fragen zum Sinn und Nutzen eines eigenen Internetangebots. Doch der Entschluss Brigitte.de aus der Redaktion heraus in nur vier Monaten eigenständig zu entwickeln, stellte sich als genau richtig heraus: die Userinnen waren begeistert. Der Beitrag beschreibt neben der Gründung auch die Gestaltung, die Idee und die konkrete Umsetzung. Die Aktion Frauen ans Netz gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung und der Initiative „Frauen geben Technik neue Impulse“ wurde dabei zum Meilenstein für gleiche Chancen für Frauen im Internet: diese erste Public Private Partnership mit eigenen Informationsund Kursangeboten von Frauen für Frauen entwickelte sich in den sieben Jahren bis 2005 zu Deutschlands größter und erfolgreichster Internetaktion für Frauen. Parallel wurde das Brigitte-online-Angebot stetig zur Community ausgebaut, deren Stärke bis heute in den vielfältigen Themen mit Schwerpunkt auf emotionale Fragen liegt. Die hohe Qualität der Beiträge und Diskussionen in den Foren wird durch die Redaktion und auch maßgeblich durch 50 ehrenamtliche Moderatorinnen gewährleistet.
Susanne Mersmann
Meine Karriere als „Internetfrau der ersten Stunde“
Abstract
Als ich als radiologisch-technische Assistentin im Jahr 1995 als Infobrokerin in die Internetbranche einstieg, befand sich das Internet noch in den Kinderschuhen. Meine berufliche Veränderung war zunächst mehr eine zufällige Entwicklung, doch sie erwies sich im Nachhinein als Glücksgriff: ein Nachbar baute sein Unternehmen zu einer Internetagentur um und fragte mich um Rat. Heute leite ich seit 16 Jahren erfolgreich meine eigene Agentur im Bereich Online-Consulting. Im Laufe der Jahre habe ich mich auf die Erstellung und Betreuung von individuellen Webprojekten sowie ihrer Vermarktung spezialisiert. Diese berufliche Neuorientierung bot mir gute Möglichkeiten Familie und Beruf zu vereinbaren und gewährleistete die Wahrung meiner Selbstständigkeit. Innerhalb meines Textbeitrages beschreibe ich, wie es mir gelang in der IT- Branche Fuß zu fassen, welche Möglichkeiten meine Berufswahl mit sich brachte und warum weibliche Fähigkeiten meiner Meinung nach besonders gut mit dem Internet harmonieren.
Susanne Eschke

Bildung und Beruf

Frontmatter
Ist das Netz reif für ältere Frauen?
Abstract
Statistische Daten belegen: Besonders bei Frauen ist der Zugang zum Internet eine Frage des Alters. In Gesprächen mit älteren Frauen und Expertinnen ermittelte die BAGSO fünf zentrale Gründe für die Nicht-Nutzung. Dem gegenüber steht der vielfältige Mehrwert des Internets. Diesen Nutzen aufzuzeigen, setzten sich beispielhafte Projekte von und für BAGSO-Verbände als Ziel. Sie führten und führen ältere Frauen in kirchlichen Organisationen, mit Migrationshintergrund oder pflegende Angehörige an das Netz heran. Diese wegweisenden Pilotprojekte geben Impulse für weitere Initiativen. Abschließend richten sich Empfehlungen für weitere Entwicklungen an Verbände, Wirtschaft und Politik.
Barbara Keck
Heranführung niedrigqualifizierter Frauen an die Internetnutzung
Abstract
Niedrigqualifizierte Frauen gehören nach wie vor zu den Bevölkerungsgruppen, die das Internet nur wenig oder gar nicht nutzen. In einem Pilotprojekt mit Frauen in ITfernen Tätigkeiten hat die Stiftung Digitale Chancen untersucht, welche Voraussetzungen gegeben sein müssen, um die Frauen für das digitale Medium zu interessieren und ihnen einen Einstieg zu ermöglichen. Die Zielgruppe der Frauen mit niedriger Qualifikation, die in IT-fernen Tätigkeiten beschäftigt sind und häufig nicht aus Deutschland stammen, ist insgesamt sehr heterogen zusammengesetzt und weist verschiedene Charakteristika auf: unterschiedliche Altersgruppen, unterschiedliches Bildungsniveau, unterschiedliche Nationalität, unterschiedliche Familienstrukturen. Das Schulungskonzept und die Angebotsstruktur wurden an diese Anforderungen angepasst. Aus dem Verlauf des Projektes sowie der Resonanz der Teilnehmerinnen und des Unternehmenspartners werden abschließend Handlungsempfehlungen formuliert, die die Erfolgsfaktoren beschreiben.
Jutta Croll, Carolin Müller-Bretl
PlayDUcation – Weiterbildung für die Top MAMAgerin: Warum Kinder und Internet eine Zusatzqualifikation darstellen
Abstract
Dieser Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, warum der Erziehungsurlaub für Mütter eine echte Weiterbildung darstellen kann. Ich zeige, welche Fertigkeiten und Fähigkeiten die moderne Online-Mutter sich ganz spielerisch aneignen kann, größtenteils sogar durch die Kinder selbst. Momentan sind es acht Eigenschaften: Intuitives Herangehen: Finger drauf – es wird schon; Inquiry-based learning: Tausend Fragen stellen, tausend Antworten bekommen; Trial-and-Error-Erfahrung: Scheitern, um zu lernen; Gamification Expertise: Spielend Routine überwinden; Networking: „Willst Du mit mir spielen?“; Ressourcen-Management: Zusammen haben wir alles; Divergentes Denken: Vom Hölzchen aufs Stöckchen – so finden sich Schätze; Multitasking: Nicht nur alle Bälle in der Luft, sondern auch alle Hände voll zu tun; Bottom-up-Denken: Verstehen, wer sich selbst nicht ganz versteht.
Béa Beste
Weibliche Berufsbilder in der Internetbranche – ein Phänomen, das man nicht erwarten sollte
Abstract
Seit jeher gibt es typisch weibliche und typisch männliche Berufe. Soziale Berufe und all die, die im weiteren Sinne mit Kommunikation zu tun haben, werden klassischerweise den Frauen zugeordnet. Das ist auch in der Internetbranche nicht anders. Ebenso wie in der Realwirtschaft haben sich in der digitalen Wirtschaft Berufe herauskristallisiert, die eher weiblich sind und öfter von Frauen eingenommen werden. In Führungspositionen und techniklastigen Berufen sucht man Frauen meist vergebens.
Constanze Buchheim

Themen und Anwendungen

Frontmatter
Sex 2.0 – Chancen und Risiken für Mädchen und Frauen
Abstract
Fragen der Geschlechtergleichberechtigung stellen sich nicht nur im Berufs-, sondern auch im Privatleben, und hier nicht zuletzt im Handlungsfeld der Liebe und Sexualität. Sexualität ist hochgradig gegendert: Geschlechterdifferenzierte Rollen und soziale Normen sind oft handlungsleitend. Gleichzeitig sind persönliche Beziehungen und sexuelle Verhältnisse stark von gesellschaftlichen und technologischen Veränderungen betroffen: Im Zuge der Verbreitung des Internets sind Phänomene wie Online-Partnersuche, Internet-Pornografie, Cybersex und Cyberuntreue populär geworden. In der breiten Öffentlichkeit und in Fachdiskursen tauchen Mädchen und Frauen teils als Opfer, teils als Gewinnerinnen dieser Entwicklungen auf. Der Beitrag stellt den fachlichen Diskurs zu den Sachverhalten strukturiert dar und weist dabei auf Chancen und Risiken hin. Die Bedeutung der Medienkompetenz wird im Zusammenhang mit Sex im Internet – vor allem im Web 2.0 – erläutert und die Förderung einer sexualbezogenen Internet- Kompetenz eingefordert.
Nicola Döring
Frauen auf der Suche nach der Lust im Internet - Wie Frauen Erotikangebote im Internet zur persönlichen Bedürfnisbefriedigung nutzen
Abstract
Schauen sich Frauen Pornografie im Internet an? Nutzen sie Sex-Dating-Webseiten und warum? Welche Rolle spielt Erotik für Frauen im Netz? Dieser Beitrag gibt eine komprimierte Zusammenfassung wissenschaftlicher Studien der Sexualforschung im Bezug auf das Internet und soll somit Antworten auf diese brisanten Fragen finden. Berichtet wird dabei aus Konsumentensicht heterosexueller Frauen im Internet.
Yvonne Trappe
Frauen, Smartphones und mobile Internetnutzung: Ergebnisse einer bevölkerungsrepräsentativen Studie
Abstract
In den vergangenen Jahren hat die Verbreitung von Smartphones und damit auch die Möglichkeit, das Internet nicht nur von stationären Terminals, sondern mittels mobiler Endgeräte zu nutzen, stark zugenommen. Häufig gewinnt man den Eindruck, dass vor allem Männer die Möglichkeiten des Internets mobil nutzen. Ausgangspunkt dieser Entwicklung waren sogenannte Businesshandys für einen kleinen Kreis von Managern, einer überwiegend männlichen Domäne. Heute sind diese Multifunktionsgeräte Massenprodukte, die für viele erschwinglich geworden sind und sowohl Frauen wie auch Männer ansprechen. Im vorliegenden Beitrag wird dargestellt, inwieweit sich bei der Nutzung von Mobilfunkgeräten und der mobilen Nutzung des Internets tatsächlich geschlechtsspezifische Nutzungsgewohnheiten beobachten lassen.
Ron Degen, Frederik Funke
Shoppen Frauen online anders?
Abstract
„Frauen shoppen anders“ ist eine Aussage der sowohl Männer als auch Frauen zustimmen werden. Ob aus wissenschaftlichen Studien oder dem eigenen Erfahrungshorizont, überall findet man Belege dafür, dass Frauen anders einkaufen als Männer – zumindest in der Offline-Welt. Blickt man auf die Online-Welt, findet man Studien zur geschlechtsspezifischen Gestaltung von Online-Shops mit Erkenntnissen wie „Frauen legen mehr Wert auf Ästhetik, Männer auf Information.“ Man kann somit schon relativ sicher sagen, dass die besonderen Bemühungen, die Geschäfte offline der weiblichen Kundschaft gegenüber anstellen, auch für Online-Shops gelten. Was nur vernünftig klingt, wenn man im Sinne von Marshall McLuhan davon ausgeht, dass Medien stets nur eine Erweiterung des Menschen sind. Abgesehen von diesen Design-Aspekten bleibt die grundlegende Frage: Unterscheiden sich Männer und Frauen beim Online-Shopping
Christopher Morasch, Tom Wirth, Marko Petersohn
Metadaten
Titel
Die Frauen und das Netz
herausgegeben von
Birgit Kampmann
Bernhard Keller
Michael Knippelmeyer
Frank Wagner
Copyright-Jahr
2013
Verlag
Gabler Verlag
Electronic ISBN
978-3-8349-4129-9
Print ISBN
978-3-8349-4128-2
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8349-4129-9