2020 | OriginalPaper | Buchkapitel
Die Großen Welträtsel und die kleinen Wunder
verfasst von : Hermann Helbig
Erschienen in: Welträtsel aus Sicht der modernen Wissenschaften
Verlag: Springer Berlin Heidelberg
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Im Anschluss an die vier großen Fragen von Kant und an die von Du-Bois Reymond formulierten sieben Welträtsel wird die Frage untersucht: „Was sind Welträtsel überhaupt?“ Dabei lassen sich drei Klassen von Rätseln herauskristallisieren, die Menschen immer wieder faszinieren: 1. Die ewigen und wirklich fundamentalen Rätsel, die womöglich nie eine Lösung finden werden; 2. ernstzunehmende temporäre Rätsel, auf die in einer bestimmten Epoche keine Antwort gefunden werden kann, die aber bei wachsendem Erkenntnisfortschritt wahrscheinlich lösbar sind, und 3. Pseudorätsel, die zwar im Moment selbst für kritische Geister noch höchst verwunderlich sind, aber meist nur als Mirakel hochstilisiert werden. Die Erkenntnistheorie untersucht u. a., ob es möglicherweise objektive Grenzen für die Erkenntnis der Welt gibt. Dabei darf die wichtige Rolle des Irrtums nicht unterschätzt werden, der mitunter auf Umwegen zum Wissensfortschritt beiträgt; selbst herausragende Wissenschaftler sind solchen Irrtümern unterlegen. – Objektive Erkenntnisschranken könnten intellektueller Art sein (ein Tier kann die Mathematik auch nicht verstehen); es könnte physikalische Beschränkungen geben (etwa durch die Endlichkeit der Geschwindigkeit für Signalübertragungen) usw. Aber auch prinzipielle Erkenntnisschranken anderer Art wären denkbar. So z. B. weil ein Teil eines Gesamtsystems (z. B. der Mensch) ein umfassenderes System (wie das ganze Universum) möglicherweise überhaupt nicht verstehen oder das „Ding an sich“ (die letzten Ursachen hinter unseren Wahrnehmungen) grundsätzlich nicht erkennen kann.