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2018 | OriginalPaper | Buchkapitel

6. Die hermeneutische Interpretation

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Zusammenfassung

Das folgende Kapitel entwickelt die Methode der hermeneutischen Interpretation in der Diskussion mit Adorno, Benjamin und Walzer. Deren Überlegungen zur Reflexion von Geschichte und Normativität ermöglichen eine in kritischer Absicht vollzogene Umdeutung dieser Methode, der Habermas die Relevanz für eine kritische Gesellschaftstheorie abspricht. Dieses Vorgehen führt zu der Einsicht, dass der hermeneutischen Interpretation eine Sensibilität gegenüber verschiedenen Formen der Leiderfahrung zukommt und sie zwischen Fachdiskursen und lebensweltlichen Artikulationen vermitteln kann.

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Fußnoten
1
– und somit der Dominanz eines fragmentierten Bewusstseins entgegenwirkt (vgl. hier Kapitel 5).
 
2
Auch Wellmer beschreibt Adornos deutende Philosophie als interpretatives Verfahren (der Auslegung von ästhetischen Werken) (vgl. Wellmer 1985: 64:13f.).
 
3
Sicherlich lässt sich Heidegger auch darin von Adorno unterscheiden, dass Heidegger versucht, außerhalb des geschichtlich Seienden einen umfassenden Sinn des Seins zu erschließen.
 
4
Diese kritische Wendung eines interpretierenden Zugangs zur Welt wird ebenfalls hier unten diskutiert.
 
5
Der folgende Absatz ist wörtlich einer eigenen, online erschienenen Analyse (vgl. Baum 2015) entnommen.
 
6
Arendts in „Zwischen Vergangenheit und Zukunft“ (Arendt 1994) gedruckte Schriften sind als Reflexionen der Möglichkeit zu verstehen, nach dem Traditionsbruch politisch zu denken und auf diesem Wege die Beziehung von Geschichte, Handeln und politischer Ordnung neu auszuloten.
 
7
Benjamin ist daher im Kontext einer Kritik am modernen, linearen Zeitverständnis zu verorten, das der Vergangenheit eine normative Kraft abspricht (vgl. Assmann 1999: 50-59).
 
8
Das Medium des Ästhetischen ist oftmals ein bewusst bezogener Rückzugsraum derer, die in ihrer Zeit keine Stimme finden, nicht gehört oder unterdrückt werden (vgl. Assmann 1999: 125).
 
9
Vgl. zum alttestamentarischen Ursprung der Eschatologie im Buche Daniel Assmann 1999: 21-24. Zur modernen Umdeutung der Eschatologie in ein Fortschrittsnarrativ vgl. Löwith 1967: 11ff., 19, 63.
 
10
Alle jenen, die in einem jeweiligen Territorium leben, arbeiten, sich engagieren und unter lokalem Recht stehen, sollen als Mitglieder der Gemeinschaft gelten und dadurch die Möglichkeit zur Partizipation haben (vgl. Forst 1996: 230, Walzer 2006: 65f.).
 
11
Auch Lorenzer weist das Ziel, das Leiden von Subjekten aufzuheben, als Motiv der hermeneutischen Interpretation aus (vgl. Lorenzer 1973: 142-146). Daher integriert er diese Methode in den Rahmen seiner materialistischen Psychoanalyse. Jedoch gleicht sein Verständnis der Hermeneutik der hier in Kapitel 3 diskutierten Tiefenhermeneutik (vgl. Lorenzer 1986) und unterscheidet sich somit von der hier entwickelten kritischen hermeneutischen Interpretation, die grundlegend als intersubjektiver, öffentlicher Vollzug begriffen wird und daher den Ballast der Annahme eines Gattungssubjekts hinter sich gelassen hat.
 
12
So auch Geuss 2005 in seiner Interpretation Adornos.
 
13
In der Diskussion des dritten Falls wird der Paternalismusvorwurf hier erneut aufgegriffen.
 
14
Das Problem der Theorie des kommunikativen Handelns besteht nicht darin, ein fragmentiertes Bewusstsein anzunehmen, sondern zugleich keine Akteure/innen oder Möglichkeiten einer emanzipativen Praxis zu benennen.
 
Metadaten
Titel
Die hermeneutische Interpretation
verfasst von
Markus Baum
Copyright-Jahr
2018
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-20694-9_6