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2021 | OriginalPaper | Buchkapitel

10. Die Jahre der Aufrüstung 1933 bis 1939

verfasst von : Wilhelm Treue

Erschienen in: Technikpionier Karl Maybach

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Am 30. Januar übernahmen die Nationalsozialisten unter Adolf Hitler die Regierung (Abb. 10.1). Damit änderte sich vieles. Zwar hatte sich schon vorher in der Wirtschaft eine gewisse Trendwende angedeutet, doch es war augenfällig, dass es den Nationalsozialisten gelang, wirtschaftlichen Optimismus zu verbreiten. Diese Aufbruchsstimmung kam auch dem Maybach-Motorenbau zugute. Das Dritte Reich war zunächst auf die Revision des Versailler Vertrages sowie die Wiederherstellung der Wehrhoheit Deutschlands ausgerichtet. Hierfür bedurfte es der Aufrüstung. Mit ihr entsprach Hitler nicht nur dem Wunsch seiner unmittelbaren Anhänger, sondern breiter Teile der deutschen Bevölkerung, welche die Bestimmungen des Versailler Vertrages zutiefst ablehnte. Zudem war die Erinnerung an die Besetzung des Ruhrgebietes durch Franzosen und Belgier im Jahre 1923 noch frisch.
Bereits zwei Monate nach Hitlers Machtergreifung legte Karl Maybach am 28. März 1933, als der Maybach-Motorenbau dem Bankrott nahe war, der Muttergesellschaft eine Denkschrift »betr. Erweiterung des Fabrikationsprogramms« vor. Darin hieß es, die Berliner Automobil-Ausstellung im Herbst 1932 habe »eklatant gezeigt«, dass während der letzten Jahre, in denen Karl Maybach immer größere Automobilmotoren entwickelt und teurere Wagen gebaut hatte, »in der Entwicklung des mittleren und kleinen Automobils sehr große Fortschritte gemacht wurden. Wollen wir uns aus dem Automobilgeschäft nicht ausschalten lassen, so müssen wir in allerkürzester Zeit ebenfalls mit einem erstklassigen mittelstarken Wagen herauskommen.«

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Fußnoten
1
Diese Befürwortung einer starken »Wehrmacht« entsprang natürlich nicht dem konkreten Wunsch, die 1919/20 verloren gegangenen Gebiete unter Einsatz von Waffengewalt zurückerobern zu wollen. Vielmehr herrschte – unter den damaligen weltpolitischen Verhältnissen verständlich und damit weit verbreitet – die Ansicht vor, dass nur ein mit der nötigen Militärmacht ausgestattetes, starkes und souveränes Deutschland imstande sei, den »verloren gegangenen Platz in der Völkergemeinschaft« wieder einzunehmen (und damit auch möglicherweise die neuen Grenzen zu revidieren). Die Meinungen darüber, wie das auf diplomatischem Wege geschehen könnte, waren, je nach politischem Standort, außerordentlich diffus.
 
2
Daran hat sich bis heute nichts geändert, wenn man an die Einführung neuer Eisenbahnsysteme in unserer Zeit denkt.
 
3
Die spätere Erklärung Karl Maybachs, man habe den Motor des Luxuswagens über die Möglichkeiten des zivilen Automobilbaus hinaus »für die Verwendung in Heeresfahrzeugen aller Art« entwickelt, muss man zeitbedingt sehen. Tatsächlich waren die leistungsstarken Ottomotoren ursprünglich für rein zivile Zwecke entwickelt worden. Die militärischen Varianten wurden erst später davon abgeleitet.
 
4
Davon entfielen 6,1 Mio. RM auf Reichsbahnaufträge, 1,5 Mio. RM auf sogenannte »Spezialaufträge« (der Reichswehr?), 0,6 Mio. RM auf Auslandsaufträge und nur 0,3 Mio. RM auf »sonstige Inlandsaufträge«.
 
5
Bei dem besagten »Tankwagen« handelte es sich um einen Panzerkampfwagen (Abb. 10.16). Die damals verbreitete und z. T. heute noch geläufige Bezeichnung »Tank« für ein voll gepanzertes Fahrzeug mit Kettenfahrgestell über die gesamte Länge des Fahrzeugs stammte aus der Zeit des Ersten Weltkrieges, als in Großbritannien unter diesem Tarnnamen der erste fronteinsatzfähige Kampfpanzer entwickelt wurde.
 
6
Der bisherige kaufmännische Direktor Julius Bernhardt war inzwischen aus dem LZ und damit auch aus dem Maybach-Motorenbau ausgeschieden (vgl. Abschn.​ 4.​5).
 
7
Das erste vollendete Teilstück des neuen Reichsautobahnnetzes zwischen Frankfurt a. M. und Heidelberg war am 19. Mai eröffnet worden.
 
8
Die Deutsche Wehrmacht wurde am 16. März 1935 gegründet, die Verbände der bisherigen Reichswehr gingen in ihr auf. Ihre Auflösung erfolgte am 9. Mai 1945.
 
9
Die Wehrmacht-üblichen Bezeichnungen für »Zugkraftwagen« (i. d. R. Halbketten-Zugmaschinen) und »Panzer-Kampfwagen«, d. h. Kampfpanzer.
 
Metadaten
Titel
Die Jahre der Aufrüstung 1933 bis 1939
verfasst von
Wilhelm Treue
Copyright-Jahr
2021
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-25118-5_10

    Marktübersichten

    Die im Laufe eines Jahres in der „adhäsion“ veröffentlichten Marktübersichten helfen Anwendern verschiedenster Branchen, sich einen gezielten Überblick über Lieferantenangebote zu verschaffen.