Die Kurzschlussnorm IEC 60909-0: 2016 – Neues und Änderungen

Auszug

Zu Beginn des Jahres 2016 erschien nach 15 Jahren eine Neuausgabe der Norm IEC 60909-0, Short-circuit currents in three-phase a. c. systems – Part 0: Calculation of currents [1]. Diese Norm ist eine der wichtigsten Normen der elektrischen Energietechnik, in ihr werden die Verfahren zur Berechnung von Kurzschlussströmen festgelegt. Die daraus resultierenden maximalen Kurzschlussströme sind einer der wesentlichen Parameter für die Auslegung von Betriebsmitteln und Anlagen, denn gemäß ÖVE/ÖNORM EN 61936-1: Starkstromanlagen mit Nennwechselspannungen über 1 kV [2] (die frühere VDE 0101-1, die „Anlagennorm“) müssen elektrische Anlagen so ausgelegt sein, dass sie „den mechanischen und thermischen Auswirkungen eines Kurzschlussstromes sicher standhalten“. Der diesen Anforderungen zugrundeliegende Kurzschlussstrom wird gemäß der Norm IEC 60909-0 berechnet, der „Kurzschlussnorm“. Der durch die Verfahren in dieser Norm bestimmte Kurzschlussstrom dient weiters als Grundlage für die Auslegung der Erdung und bestimmt so die Werte der Schritt- und Berührspannung. Für die Auslegung des Selektivschutzes wiederum ist der minimale Kurzschlussstrom wichtig, welcher ebenfalls gemäß der Norm IEC 60909-0 berechnet werden kann. …