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2017 | Buch

Die Macht der Identität

Das Informationszeitalter. Wirtschaft. Gesellschaft. Kultur. Band 2

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Über dieses Buch

Im zweiten Band seiner Trilogie zeigt Castells die beiden großen einander entgegengesetzten Trends in unserer Welt: Globalisierung und kollektive Identitätsbildung. Die Revolution der Informationstechnologie und die Erneuerung des Kapitalismus haben die Netzwerkgesellschaft begründet, gekennzeichnet durch die global agierende Wirtschaft, durch Flexibilisierung und Unsicherheit von Arbeit und durch eine Kultur der "realen Virtualität". Aber daneben schaffen sich Prozesse kollektiver Identitätsbildung machtvoll Ausdruck. Sie stemmen sich gegen die Globalisierung und beharren auf kultureller Eigenständigkeit. Castells beschreibt und analysiert Ursprünge, Ziele und Wirkungen übergreifender Bewegungen wie Feminismus und Ökologie ebenso wie begrenzter Bewegungen, die sich auf Religion, Nation, Ethnie oder Familie beziehen.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Chapter 1. Unsere Welt, unser Leben
Zusammenfassung
Unsere Welt und unser Leben werden durch die einander widerstreitenden Tendenzen der Globalisierung und der Identität geprägt. Die informationstechnologische Revolution und die Neustrukturierung des Kapitalismus haben die Entstehung einer neuen Gesellschaftsform bewirkt, der Netzwerkgesellschaft. Sie ist durch die Globalisierung der strategisch entscheidenden Wirtschaftsaktivitäten gekennzeichnet. Durch die Netzwerkform der Organisation.
Manuel Castells
Chapter 2. Die himmlischen Gefilde der Gemeinschaft: Identität und Sinn in der Netzwerkgesellschaft
Zusammenfassung
Dies waren die Worte des „Kaiserlich verfassten Berichtes der tausend Worte“, den Hong Xiuquan, der Führer und Prophet der Taiping-Rebellion verfasste, nachdem er 1853 in Nanjing sein himmlisches Reich errichtet hatte. Der Aufstand des Taiping Dao (Weg des Großen Friedens) hatte das Ziel, in China ein an einer neo-christlichen Kommune orientiertes fundamentalistisches Reich zu gründen.
Manuel Castells
Chapter 3. Das andere Gesicht der Erde: Soziale Bewegungen gegen die neue globale Ordnung Das andere Gesicht der Erde
Zusammenfassung
Globalisierung und Informationalisierung, die durch Netzwerke von Reichtum, Technologie und Macht verwirklicht werden, sind dabei, unsere Welt zu transformieren. Sie steigern unsere produktiven Fähigkeiten, unsere kulturelle Kreativität und unser Kommunikationspotenzial. Zugleich schicken sie sich an, Gesellschaften zu entrechten. Weil die staatlichen Institutionen und die Organisationen der Zivilgesellschaft auf Kultur, Geschichte und Geografie beruhen, führen die plötzliche Beschleunigung des historischen Tempos und die Abstraktion von Macht in ein Gewebe von Computern zur Desintegration bestehender Mechanismen sozialer Kontrolle und politischer Repräsentation.
Manuel Castells
Chapter 4. Das Ergrünen des Ich: die Umweltbewegung
Zusammenfassung
Wenn wir soziale Bewegungen nach ihrer historischen Produktivität bewerten sollen, nämlich nach ihren Folgen für kulturelle Wertvorstellungen und die Institutionen der Gesellschaft, so hat sich die Umweltbewegung des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts einen besonderen Platz in der Landschaft des Abenteuers der Menschheit erworben. In den 1990er Jahren betrachten sich 80 % der Amerikaner und über zwei Drittel der Europäer als umweltbewusst; Parteien und Kandidaten sind kaum wählbar, ohne dass ihr Programm „angegrünt“ ist; Regierungen ebenso wie internationale Institutionen vervielfachen Programme, spezielle Behörden und Gesetzesinitiativen, um die Natur zu schützen, die Lebensqualität zu verbessern und letztlich die Erde auf lange Sicht und uns selbst auf kurze Sicht zu retten.
Manuel Castells
Chapter 5. Das Ende des Patriarchalismus Soziale Bewegungen, Familie und Sexualität im Informationszeitalter
Zusammenfassung
Der Patriarchalismus gehört zu den Grundstrukturen aller gegenwärtigen Gesellschaften. Er ist durch die institutionell erzwungene Autorität von Männern gegenüber Frauen und ihren Kindern in der Familieneinheit charakterisiert. Damit diese Autorität ausgeübt werden kann, muss der Patriarchalismus die gesamte Organisation der Gesellschaft durchdringen, von der Produktion und Konsumtion bis zu Politik, Recht und Kultur.
Manuel Castells
Chapter 6. Ein machtloser Staat?
Zusammenfassung
„Als Spezifikum des kapitalistischen Staates“ verstand Nicos Poulantzas 1978 [richtig: 1977, d. Ü.], „daß er die gesellschaftliche Zeit und den gesellschaftlichen Raum an sich reißt und … danach strebt, die Organisationsverfahren des Raums und der Zeit zu monopolisieren, die so durch ihn zu Netzwerken der Herrschaft und der Macht werden. So erscheint auch die moderne Nation als ein Produkt des Staates.“ Jetzt nicht mehr. Die Kontrolle des Staates über Raum und Zeit wird zunehmend überspielt durch die globalen Ströme von Kapital, Gütern, Dienstleistungen, Technologie, Kommunikation und Information.
Manuel Castells
Chapter 7. Informationelle Politik und die Krise der Demokratie
Zusammenfassung
Das Verschwimmen der Grenzen des Nationalstaates bringt Unklarheiten für die Definition von Staatsbürgerschaft mit sich. Das Fehlen eines eindeutigen Sitzes der Macht verwässert die soziale Kontrolle und lässt die politischen Herausforderungen diffus erscheinen. Der Aufstieg des Kommunalismus in seinen unterschiedlichen Formen schwächt das Prinzip des politischen Teilens, auf dem die demokratische Politik beruht.
Manuel Castells
Backmatter
Metadaten
Titel
Die Macht der Identität
verfasst von
Manuel Castells
Copyright-Jahr
2017
Electronic ISBN
978-3-658-11270-7
Print ISBN
978-3-658-11269-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-11270-7