Die Modernität des Kapitalismus | springerprofessional.de Skip to main content

2019 | Buch

Die Modernität des Kapitalismus

Herausgegeben von Klaus Lichtblau

verfasst von: Werner Sombart

herausgegeben von: Prof. Dr. Klaus Lichtblau

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

Buchreihe : Klassiker der Sozialwissenschaften

share
TEILEN
insite
SUCHEN

Über dieses Buch

Der Band enthält grundlegende Texte Werner Sombarts zur spezifisch soziologischen und historischen Fundierung der Entwicklungsgeschichte des kapitalistischen Systems. Die Texte werden von Klaus Lichtblau eingeleitet und für die aktuellen Diskussionen anschlussfähig gemacht.
Der InhaltEine Sammlung zentraler kapitalismustheoretischer Schriften von Werner Sombart.
Der AutorWerner Sombart (1863-1941) war ein deutscher Soziologe und Nationalökonom. Auf sein Hauptwerk „Der moderne Kapitalismus“ aus dem Jahr 1902 geht die Einteilung des Kapitalismus-Begriffs in die Entwicklungsphasen Früh-, Hoch- und Spätkapitalismus zurück.
Der HerausgeberProf. Dr. Klaus Lichtblau lehrte bis Frühjahr 2017 Soziologie am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Die Faszination des Kapitalismus
Zusammenfassung
Werner Sombarts Werk spielt in der heutigen Fachgeschichtsschreibung der Soziologie nur noch eine untergeordnete Rolle. Zwar hat der Kasseler Soziologe Johannes Weiß Sombarts Hauptwerk Der moderne Kapitalismus in einem bereits vor 19 Jahren erschienenen einschlägigen soziologischen Lexikon eine faire sachliche Würdigung zukommen lassen. Und auch der Grazer Soziologe Manfred Prisching hat unlängst auf die Bedeutung dieses epochalen Werkes hingewiesen und diesem in den „Schlüsselwerken der Wirtschaftssoziologie“ einen berechtigten Platz eingeräumt.
Klaus Lichtblau
Einleitende Bemerkungen zu einer Theorie des modernen Kapitalismus
Zusammenfassung
Es ist gewiss richtig, was Ferdinand Lassalle in der Vorrede zu seinem „System der erworbenen Rechte“ bemerkt, dass jede Vorrede für den Autor vielmehr eine Nachrede sei, „und es eben kein günstiges Zeichen für das Werk selbst ist, wenn diese Nachrede über das Verhältnis des Werkes zur Wissenschaft dem Leser vollständig und durchsichtig ist, ohne dass er das Werk kennt. Denn es wäre dann hierdurch jedenfalls schon der Beweis gegeben, dass durch das Werk in dem inneren Bau der Wissenschaft nichts von Bedeutung geändert ist“. Auch die Sozialphilosophie bildet naturgemäß den Abschluss eines sozialen Systems, nicht seine Einleitung.
Werner Sombart, Klaus Lichtblau
Begriff und Wesen des Kapitalismus
Die kapitalistische Unternehmung
Zusammenfassung
Ich gehöre zu den altmodischen Leuten, die nur die Genesis von etwas darstellen können, von dem sie genau wissen, was darunter zu verstehen ist. Also: Kapitalismus heißen wir eine Wirtschaftsweise, in der die spezifische Wirtschaftsform die kapitalistische Unternehmung ist. Letztere gilt es somit zu definieren und in ihren Wesenheiten zu kennzeichnen.
Werner Sombart, Klaus Lichtblau
Die Genesis des kapitalistischen Geistes
Zusammenfassung
Akkumulierte Geldmünzen nehmen so lange keine Kapitaleigenschaft an, als ihre Besitzer mit ihnen nicht die bestimmten Zwecke kapitalistischer Unternehmung verbinden: das lehrten uns die theoretischen Erwägungen. Die Geschichte aber berichtet uns, dass jene Erfüllung vorhandener Geldbesitzer mit kapitalistischem Geist auch empirisch keineswegs mit der Entstehung größerer Geldvermögen zusammenfällt. Um von den Schatzbildungen bei unkultivierten oder barbarischen Völkerschaften zu schweigen: auch in einer Umgebung, wie sie das europäische Mittelalter bot, begegnen uns genugsam Geldbesitzer, denen jeder Anflug von kapitalistischem Unternehmertum fremd ist.
Werner Sombart, Klaus Lichtblau
Der Stil des modernen Wirtschaftslebens
Zusammenfassung
Wir werden uns die Eigenart des Verlaufs moderner Wirtschaft am besten klarmachen, wenn wir unser Augenmerk auf die aller kapitalistischen Wirtschaft offenbar innewohnende Tendenz zur Entfaltung von Widersprüchen, von Konflikten lenken. Widersprüche meine ich, in diesem Sinne Antinomien, – übrigens methodisch ganz harmloser Natur, ohne allen „dialektischen“ Tiefsinn gedacht – zwischen der Zwecksetzung der kapitalistischen Wirtschaftssubjekte und den Erfolgen ihrer auf die Erfüllung jener Zwecke gerichteten Tätigkeit. Diese Erfolge nämlich stellen in entscheidenden Fällen das Gegenteil dessen dar, was man erreichen wollte: vom Standpunkte kapitalistischer Wertung aus betrachtet, wirkt also hier die Kraft, die stets das Gute will und stets das Böse schafft.
Werner Sombart, Klaus Lichtblau
Die Verfeinerung des Bedarfs: Zur Geschichte des modernen Geschmacks
Zusammenfassung
Was an Literatur über dieses Thema vorliegt, gehört dem Gebiet der Kunstgeschichte und Kunstgewerbegeschichte an. Ökonomische Literatur ist mir nicht bekannt. Dagegen berührt sich vielfach mit dem hier abgehandelten Gegenstand die Literatur über den Luxus.
Werner Sombart, Klaus Lichtblau
Wirtschaft und Mode: Ein Beitrag zur Theorie der modernen Bedarfsgestaltung
Zusammenfassung
Das Werk, dem die folgenden Blätter entnommen sind, hat es sich zur Aufgabe gestellt, ein Bild vom Werden und Wesen der gesamten wirtschaftlichen Kultur unserer Zeit zu geben. Dazu ist es selbstverständlich notwendig, die Wandlungen in der Vorstellungs- und Empfindungswelt der Massen, soweit sie einen ursächlichen Zusammenhang mit dem Wirtschaftsleben haben, ebenfalls zur Darstellung zu bringen. Ganz besonders aber habe ich – im Gegensatz zu allen bisherigen Systemen der modernen Wirtschaft – mein Augenmerk auf die Veränderungen gerichtet, die die Bedarfsgestaltung der Menschen erfahren hat, weil ich der Meinung bin, dass in dem Verständnis für sie nicht nur der Schlüssel für das Verständnis der Veränderungen in der Produktionssphäre des Wirtschaftslebens liegt, sondern in ihr auch eines der wichtigsten und greifbarsten Symptome zu Tage tritt, in dem wir die Verschiebungen unseres gesamten Kulturinhalts zu erkennen vermögen: daher ihr allgemeines Interesse.
Werner Sombart, Klaus Lichtblau
Kunstgewerbe und Kultur
Zusammenfassung
Ich habe nur zu bemerken, dass ich die nachfolgende Studie Weihnachten 1906 niedergeschrieben habe. Seitdem sind die hier besprochenen Probleme in lebhafter und oft genug leidenschaftlicher Weise im breiten Publikum erörtert worden. Ich habe gleichwohl keine Veranlassung gehabt, meine Ausführungen zu ändern oder zu ergänzen.
Werner Sombart, Klaus Lichtblau
Die Ausstellung
Zusammenfassung
Welche ? Nun, keine besondere. Jeder mag an die denken, die ihm am nächsten liegt: dieser an die Ausstellung der „Scholle“, jener an die englische Ausstellung; dieser an die verflossene Automobil- oder Theaterausstellung, oder an die „Ausstellung historischer Betten“ in der „Gelben Nachtigall“, jener an die Ausstellung für Bürobedarf oder an die Ausstellung für Reklame. Diese ist es gewesen, die mich zu diesen Worten angeregt hat, und ich will dann später noch einiges über ihren besonderen Inhalt aussagen. Aber zunächst denke ich an die Ausstellung in abstracto, an die Ausstellung schlechthin, an die Ausstellung ohne Inhalt, an die Idee der Ausstellung also (nach Heinrich Heines Definition von der „Idee“).
Werner Sombart, Klaus Lichtblau
Die Reklame
Zusammenfassung
Man darf vor allem, wenn man zu einer klaren Vorstellung vom Wesen der Reklame kommen will, nicht die Reklame selbst mit den Mitteln verwechseln, die ihr am häufigsten dienen. An sich ist alles geeignet, Reklamemittel zu sein: das Leben und der Tod, die Liebe und der Verrat. Aber darum sind diese Dinge doch noch keine Reklame.
Werner Sombart, Klaus Lichtblau
Ihre Majestät die Reklame
Zusammenfassung
Das war mal wieder ein fröhliches Jagen ! Die liebe Presse: was hat sie sich wieder einmal ereifert über ein paar Zeilen, die ich in der Zeitschrift „Morgen“ über den Reklameunfug vor Monaten veröffentlicht habe und deren Gemeingefährlichkeit sie seltsamer Weise (wer war der Entdecker ?) erst nach langem Wochen herausgefunden hat. Diesmal muss mein Vergehen ganz besonders schwer gewesen sein; denn die Verdammung war gründlich und allgemein. Kein Wort des Erbarmens, kein Anzeichen irgendwelchen, auch noch so leisen Mitleids mit dem Sünder.
Werner Sombart, Klaus Lichtblau
Der kapitalistische Unternehmer
Zusammenfassung
Dem Begriff Kapitalismus ergeht es noch schlechter als den meisten Begriffen der nationalökonomischen Wissenschaft: nicht nur, dass er in seiner Fassung der einheitlichen und scharfen Prägung entbehrt (dieses Schicksal teilt er mit den meisten andern nationalökonomischen Begriffen), sondern er wird nicht einmal von allen Vertretern der Wissenschaft als notwendiger Bestandteil nationalökonomischen Denkens anerkannt. Sodass bei seiner Erörterung nicht nur die Frage, wie er zu formulieren sei, sondern auch noch die: ob er überhaupt Daseinsberechtigung habe, beantwortet werden muss. Diese eigentümliche Sachlage erklärt sich leicht aus der Geschichte dieses Begriffs, der ja aus sozialistischem Geist geboren, noch heute außerhalb der wissenschaftlichen Interessensphäre für parteipolitische Zwecke Verwendung findet und darum Andersgläubigen verdächtig geworden ist und als Requisit wissenschaftlichen Denkens gefährlich erscheint.
Werner Sombart, Klaus Lichtblau
Der Bourgeois einst und jetzt
Zusammenfassung
Aus Erwerbstrieb und Unternehmungsgeist, aus Bürgerlichkeit und Rechenhaftigkeit baut sich die komplizierte Psyche eines Bourgeois auf, und diese Bestandteile können sich selbst wieder in zahlreichen Nuancen darstellen und sich in ganz verschiedene Mischungsverhältnissen in einer und derselben Person vorfinden. Wir unterscheiden deshalb schon verschiedene Typen kapitalistischer Unternehmer, die sich während der Entwicklung der kapitalistischen Wirtschaft herausbilden, und stehen vor der Frage: ob es denn überhaupt einen kapitalistischen Geist, ob es den Bourgeois gibt. Das heißt also doch wohl, ob sich in den verschiedenen Typen, die wir uns zunächst weiterbestehend denken müssen, gemeinsame Züge ausweisen lassen, aus denen wir uns das Bild eines Bourgeois zurechtlegen können.
Werner Sombart, Klaus Lichtblau
Die Wandlungen des Kapitalismus
Zusammenfassung
Wenn ich im Folgenden über die Wandlungen des Kapitalismus sprechen soll, so heißt das über die Veränderungen sprechen, die das Wirtschaftssystem des Kapitalismus und das ihm zugeordnete historische Zeitalter erfahren haben. In welcher Weise ich den Begriff des Wirtschaftssystems zur Ordnung der wirtschaftlichen Tatsachen verwende, muss ich hier ebenso sehr als bekannt voraussetzen wie die Prägung, die ich dem Begriff des kapitalistischen Wirtschaftssystems gegeben habe. Dieser Vortrag fußt ja auf meinen größeren Werken, vor allem „Der moderne Kapitalismus“ und „Der Hochkapitalismus“.
Werner Sombart, Klaus Lichtblau
Backmatter
Metadaten
Titel
Die Modernität des Kapitalismus
verfasst von
Werner Sombart
herausgegeben von
Prof. Dr. Klaus Lichtblau
Copyright-Jahr
2019
Electronic ISBN
978-3-658-25404-9
Print ISBN
978-3-658-25403-2
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-25404-9

Premium Partner