Die Perspektive des Energieversorgers

Auszug

Das Ende der bisherigen Kraftstoffe ist eingeläutet. Damit stellt sich die Frage, mit welchem Energieträger wir künftig mobil sein werden? E-Fuels, Strom, Wasserstoff oder einer Kombination? Die Frage lässt sich heute schwer abschließend beantworten. Der Trend bisher zeigt, dass Pkw-Hersteller mehrheitlich auf den elektrischen Antrieb setzen, während beim Schwerlastverkehr der Wasserstoff propagiert wird. Die Diskussion wird oft aus der singulären Mobilitätssicht geführt: Strom ist im Fahrzeug effizienter als Wasserstoff und sollte deshalb zum Zuge kommen. Aus Sicht eines Energieunternehmens ist der Blick breiter. Betrachten wir drei Aspekte: Bei der Effizienzfrage geht es um die Funktionsfähigkeit eines gesamten Energiesystems. Das wird in Deutschland nicht allein elektrisch sein. So viel Strom können wir weder selbst erzeugen noch importieren. Wir benötigen den Mix aus Elektronen und Molekülen. Wasserstoff lässt sich beispielsweise gut importieren und unter Tage in großen Mengen speichern, auch für Zeiten ohne Sonne und Wind. Die Industrie braucht ebenfalls vielfach grüne Moleküle für ihre Produktionsprozesse. Wenn wir also ohnehin Wasserstoff für das Funktionieren des Energiesystems benötigen, muss ich die Effizienzfrage aus der Sicht des Systems und nicht nur der Einzelanwendung stellen. …