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1991 | OriginalPaper | Buchkapitel

Die Polarisierung der Lebensformen in der Bundesrepublik Deutschland

Neue Probleme der Stadtpolitik

verfasst von : K. Peter Strohmeier

Erschienen in: Staat und Stadt

Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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Die historisch-soziologische Familienforschung sieht in der Verbreitung städtischer Lebensbedingungen eine der Voraussetzungen der Ausdifferenzierung der kleinfamilialen Lebensform. Die Familiensoziologie nach dem zweiten Weltkrieg hat mit Talcott Parsons die „moderne Kleinfamilie“ mit einem berufstätigen Vater, einer Hausfrau und Mutter und selten mehr als zwei Kindern als die städtischen Lebensbedingungen optimal angepaßte Lebensform angesehen. Bei Stadtforschern und Stadtplanern überwog lange die Einschätzung, „daß nahezu die gesamte Erdbevölkerung in Form von Familien zusammenlebt” (Deilmann et al. 1973: 10). Nach einem Prozeß der „säkularen Nachwuchsbeschränkung“ zeigt die nahezu vollständige Verbreitung der modernen Kleinfamilie in Deutschland das Ende des „ersten Geburtenrückgangs” (Linde 1984) bzw. des „ersten demographischen Übergangs“ (van de Kaa 1987) an. Seit der Mitte der sechziger Jahre konstatieren wir jedoch mit innerhalb nur eines Jahrzehnt fast um die Hälfte verminderten Geburtenzahlen, schwindender Heiratshäufigkeit und zunehmender Scheidungsneigung, einen erheblichen Plausibilitätsverlust eben dieser Lebensform als,,Normallebensform” der erwachsenen Bevölkerung.

Metadaten
Titel
Die Polarisierung der Lebensformen in der Bundesrepublik Deutschland
verfasst von
K. Peter Strohmeier
Copyright-Jahr
1991
Verlag
VS Verlag für Sozialwissenschaften
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-663-11466-6_9