2009 | OriginalPaper | Buchkapitel
Die Protagonisten des ICTY – Anforderungen und Umsetzung
Erschienen in: Die Ausformung einer Prozessordnung sui generis durch das ICTY unter Berücksichtigung des Fair-Trial-Prinzips
Verlag: Springer Berlin Heidelberg
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Grundvoraussetzung des Vertrauens und der Akzeptanz der Gerichtsgemeinschaft, d.h. sowohl der internationalen Gemeinschaft der Staaten im Allgemeinen, als auch der jeweiligen Bevölkerungen und insbesondere der Parteien des Jugoslawien-Konfliktes, in ein internationales Tribunal ist das Vertrauen in seine Protagonisten, d.h. im Falle des ICTY das Vertrauen in seine Richter. Dies muss insbesondere in Anbetracht der vorangegangenen Feststellung gelten, wonach das Recht auf ein faires Verfahren bis zum Zeitpunkt der Gründung des ICTY in Inhalt und Ausgestaltung nicht hinreichend konkretisiert war und den Richtern des ICTY aus diesem Grunde die Rolle einer Art ‘Ersatzlegislative’ im Hinblick auf die inhaltliche Ausgestaltung und Konkretisierung des Rechts auf ein faires Verfahren zugewiesen wurde.Die Wahl der Richter ist von großer Bedeutung in jeder Art von Gerichtsgemeinschaft. Die Personen, die ausgewählt werden, die Rechtsprechung auszuüben, prägen in hohem Maße den Charakter und die Qualität der Rechtsprechung. Das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Justiz, welches eine Grundvoraussetzung für eine geregelte Gesellschaft und soziale Stabilität ist, kann nur errungen und erhalten werden, wenn die Richter unparteiisch, unabhängig, zuständig und vollkommen integer sind und auch als solche in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden.