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Erschienen in: Publizistik 3/2019

14.06.2019 | Aufsatz

Die Publizistische Einheit als Auslaufmodell: Zur abnehmenden Validität eines pressestatistischen Standardmaßes

verfasst von: Jun. Prof. Dr. Leyla Dogruel, Dr. Simon Berghofer, Dr. Ramona Vonbun-Feldbauer, Prof. Dr. Klaus Beck

Erschienen in: Publizistik | Ausgabe 3/2019

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Zusammenfassung

In der deutschsprachigen Forschung zur Pressekonzentration galt lange Zeit die Publizistische Einheit (PE) von Walter J. Schütz als „Goldstandard“ zur Erhebung publizistischer Vielfalt auf dem Tageszeitungsmarkt. Digitale Produktionstechniken und verlagsübergreifende Inhaltssyndikation führen jedoch dazu, dass die bisherige Definition und Anwendung des Konstrukts PE nur noch begrenzt valide Aussagen über die publizistische Unabhängigkeit von Tageszeitungen zulässt. Der vorliegende Beitrag schlägt vor diesem Hintergrund eine Revision der Publizistischen Einheit vor. Aus der Analyse struktureller Veränderungen lokaler und regionaler Tageszeitungsmärkte zwischen 2012 und 2016 wird eine Differenzierung redaktioneller Kooperationsformen abgeleitet, um die tatsächliche Struktur publizistischer Vielfalt bzw. Konzentration abzubilden. Daran anschließend werden Anpassung und Fortschreibung der bestehenden Zeitreihenanalysen von Walter J. Schütz auf Ebene der Bundesländer vorgestellt.

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Fußnoten
1
Diese Auswertung ist Teil eines größeren Forschungsprojektes, das die Entwicklung struktureller und inhaltlicher Vielfalt auf regionalen Pressemärkten im Längsschnitt untersucht (vgl. Vonbun-Feldbauer et al. 2019).
 
3
Wir danken an dieser Stelle herzlich dem Team des EPD-Archivs, das uns für die Recherche den Zugang zu seinen Daten ermöglicht hat.
 
4
Schütz (2012) führt das Wiesbadener Tageblatt allerdings nicht als eigenständige publizistische Einheit. Vermutlich hat das Blatt bereits vorher den Mantel eines anderen Verlagstitels übernommen und wird daher als Ausgabe einer anderen Publizistischen Einheit geführt.
 
5
Genaue Angaben dazu, wie viele Ausgaben davon auf den Wiesbadener Kurier und auf die Allgemeine Zeitung entfallen, liegen leider nicht vor.
 
7
Mit der Anfang 2018 etablierten redaktionellen Kooperation der beiden Verlage DuMont und Madsack dürfte sich die Menge der zentralisierten redaktionellen Leistungen in beiden Häusern weiter erhöht haben.
 
10
Solche Überschneidungen ergeben sich beispielsweise für das Jahr 2012 bei folgenden Zeitungsausgaben (übergeordnete Publizistische Einheit und „Ursprungsbundesland“ in Klammern): Bayern: Lindauer Zeitung (Schwäbische Zeitung, BW), Heimatbote (Gießener Anzeiger, HE); Brandenburg: Potsdamer Neuste Nachrichten (Der Tagesspiegel, BE), Hessen: Bergsträßer Anzeiger (Mannheimer Morgen, BW), Viernheimer Tageblatt (Badisches Tagblatt, BW), Lampertheimer Zeitung; Niedersachsen: Kreiszeitung Wesermarsch, Zevener Zeitung, Bremervörder Zeitung, Niederelbe-Zeitung, Cuxhavener Nachrichten, Stader Tageblatt (alle Nordsee-Zeitung, HB); Rheinland-Pfalz: Speyerer Morgenpost (Badisches Tagblatt, BW), Schifferstadter Tagblatt (Gießener Anzeiger, HE) Pfälzischer Merkur (Saarbrücker Zeitung, SL); Sachsen: Vogtland-Anzeiger (Frankenpost, BY); Sachsen Anhalt: Altmark Zeitung (Kreiszeitung Syke, NI); Schleswig-Holstein: Uetersener Nachrichten (Harburger Anzeiger, HH), Fehmarnsches Tageblatt (Kreiszeitung Syke, NI), Pfälzischer Merkur (Saarbrücker Zeitung, SL).
 
11
Aufgrund der Erfassung der PE auf Bundeslandebene ist die Anzahl kumulierter PE nicht mit der Gesamtzahl Publizistischer Einheiten in Deutschland gleichzusetzen und liegt leicht über der tatsächlichen Gesamtzahl der im Bundesgebiet verfügbaren PE.
 
Literatur
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Metadaten
Titel
Die Publizistische Einheit als Auslaufmodell: Zur abnehmenden Validität eines pressestatistischen Standardmaßes
verfasst von
Jun. Prof. Dr. Leyla Dogruel
Dr. Simon Berghofer
Dr. Ramona Vonbun-Feldbauer
Prof. Dr. Klaus Beck
Publikationsdatum
14.06.2019
Verlag
Springer Fachmedien Wiesbaden
Erschienen in
Publizistik / Ausgabe 3/2019
Print ISSN: 0033-4006
Elektronische ISSN: 1862-2569
DOI
https://doi.org/10.1007/s11616-019-00505-2

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