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2022 | Buch

Die Realität der Reform

Über Wahrnehmung und Wirklichkeit der Veränderung von Organisationen

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Über dieses Buch

Veränderungsprogramme zählen längst zum klassischen Projektre­pertoire vieler Unternehmen, Banken, Verbände und Verwaltungen. Ihr Nutzen wird darin gesehen, betriebliche Komplexität auf ein handhabbares Maß zu reduzieren und organisatorische Zwecke im Hinblick auf umweltliche Erwartungen in neuartiger Weise zu be­gründen und auszurichten. Eine diesbezüglich rein zweckrational-instrumentelle Sicht vermag es jedoch nicht in Gänze, den tatsächli­chen Erlebnis-, Entscheidungs- und Aktionshorizont entsprechender Veränderungsprojekte zu erfassen. Mit einer empirischen Forschung in einem größeren Finanzinstitut wird nachvollzogen, wie sich neben einer technisch-methodischen Seite des Projektmanagements ergän­zend eine eigene ,Reformrealität‘ des Entscheidens ausbilden kann, deren Beitrag darin besteht, in der Organisation plausibilisierte Um­welterwartungen in anschlussfähiger Art und Weise zu konstruieren.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Reformprojekte als Entscheidungsprogramme: Die Wirklichkeit der Veränderung und die Veränderung der Wirklichkeit
Zusammenfassung
Die Realität der Reform – Der Titel der Arbeit deutet eine kleine Hintersinnigkeit an. Einerseits darf erwartet werden, dass die Veränderung von Organisationen sich wirklich vollzieht und, mit welchen Mitteln und unter welchen Vorannahmen auch immer, wirklich beobachtet werden kann. Andererseits dürften schnell einige Zweifel aufkommen, ob und wie sich diese Beobachtung auf allgemein anerkannte Begriffe und Deutungen bringen lässt.
Marcel Schütz
Kapitel 2. Struktur der Organisation und des Projekts: Entscheidung und Entscheidungsprämissen im Veränderungsprozess
Zusammenfassung
Mit diesem Kapitel werden einige elementare Klärungen über Organisationen als soziale Systeme und im Besonderen über ihre Entscheidungsstruktur vorgenommen. Der Ausgangspunkt dafür ist soziologisch-systemtheoretischer Art. In dieser Linie soll die Voraussetzung geschaffen werden, den Bericht des Reformprojekts nach drei grundlegenden Strukturen einer Organisation auszuwerten: erstens im Blick auf programmatische Ordnung, zweitens auf kommunikative Verfahren und drittens bezüglich der Personalien. Alle drei bilden die organisatorische Entscheidungsstruktur.
Marcel Schütz
Kapitel 3. Plausibilisierte Veränderung: Über Umweltwahrnehmung und Realitätskonstruktion in Organisationen
Zusammenfassung
Mit dem vorangehenden Kapitel haben wir in die Entscheidungsstruktur und ihre Änderung im Wege verschiedener Prämissen als „organisationsspezifische Muster“ (Hasenzagl & Müller, 2013, S. 16) des Entscheidens eingeführt – und damit eine Perspektive auf das Organisationssystem skizziert. Für eine Untersuchung organisatorischer Veränderung bleibt diese Perspektive strukturell ergänzungsbedürftig. Sie ist durch eine indirekt antizipierte Außenperspektive, den Blick auf die Umwelt des Systems, zu weiten, da die ausgeführten Entscheidungsprämissen nicht unabhängig von ihrer Umwelt Bestand haben können, sondern mittels der für eine Organisation relevanten, äußerlich adressierten Belange (Absatzwege, Investitionen, Verträge, Regulierungen etc.) gebildet und fortgeschrieben werden.
Marcel Schütz
Kapitel 4. Organisatorische Veränderung als Entscheidungsprozess
Zusammenfassung
Der nachfolgende empirische Teil rekonstruiert das Veränderungsprojekt eines über den Zeitraum von eineinhalb Jahren hospitierten größeren Finanzinstituts. Den theoretischen Rahmen und die empirische Wegleitung der Analyse bildet die vorangehend diskutierte Prämissen- und Entscheidungsstruktur, mit der wir uns die benötigte ,Beinfreiheit‘ für die Forschungsarbeit geschaffen haben.
Marcel Schütz
Kapitel 5. Von der Realität der Reform zur Realisierung des Wandels: Entscheidungsstruktur und Reforming im Lichte organisatorischer Veränderung
Zusammenfassung
Das vorliegende Buch widmet sich der empirischen Ausformulierung organisatorischen Reformings, bei dem es sich um die Weiterentwicklung einer größeren Linie an Theorie- und Forschungsbeiträgen zu Wirklichkeit und Sinnbildung in Organisationen handelt. Verfolgt wurde hierzu eine empirische Fundierung dieses ursprünglich von Stefan Kühl fortgebildeten Konzepts. In organisationssoziologischer Hinsicht wurde eine empirisch gestützte Analyse organisatorischer Veränderung in der systematischen, einheitlichen Begriffsarchitektur des Modells der Entscheidungsprämissen vorgeschlagen (entscheidungstheoretischer ‚Realisierungsansatz‘) – soweit zu sehen, in diesem Kontext erstmalig.
Marcel Schütz
Kapitel 6. Zur Methodik und Arbeitsreflexion
Zusammenfassung
Die Organisationsforschung hat eine Fülle spannender und eindrucksvoller Erkenntnisse über die Struktur und die Änderung von Organisationen in formaler und informaler Gestalt hervorgebracht – nicht zuletzt hinsichtlich der Reflexion ihres Gegenstands: das „organisatorische Denken“ in Praxis und Theorie. Jede neue Untersuchung zum Wandel organisatorischer Struktur wird darauf aufbauen; sie muss sich aber auch eigenständig auf den weiteren empirischen Beitrag fokussieren. Dieser wurde hier mit einem systemtheoretischen Ansatz vorgeschlagen.
Marcel Schütz
Backmatter
Metadaten
Titel
Die Realität der Reform
verfasst von
Marcel Schütz
Copyright-Jahr
2022
Electronic ISBN
978-3-658-35734-4
Print ISBN
978-3-658-35733-7
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-35734-4

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