2018 | OriginalPaper | Buchkapitel
Die Reise von Friedrich List in die Donaumonarchie im Jahre 1844/45 sowie dessen Observierung durch die österreichische Regierung und die Wiener Polizeihofstelle
verfasst von : Eugen Wendler
Erschienen in: Friedrich List - Vordenker der Sozialen Marktwirtschaft
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
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In meinem 1996 erschienenen Buch „Die Vereinigung des europäischen Kontinents – Friedrich List – die gesamteuropäische Wirkungsgeschichte seines ökonomischen Denkens“ habe ich mich ausführlich mit der List-Rezeption in Österreich und Ungarn auseinandergesetzt und in dem 2004 veröffentlichten Buch „Durch Wohlstand zur Freiheit – Neues zum Leben und Werk von Friedrich List“ zu dessen engmaschiger Überwachung durch den habsburgischen Polizeistaat die damals verfügbaren Belege zusammengetragen. Dabei hat sich gezeigt, dass die von Metternich angeordnete Observierung bereits mit der Delegation des Handels- und Gewerbsvereins nach Wien im Jahre 1819 einsetzte und sich dann über die gesamte Wirkungszeit von Friedrich List erstreckte. In der Zentrale des habsburgischen Geheimdienstes, der Wiener Polizeihofstelle, liefen die Informationen zusammen, die von Spitzeln aus dem gesamten Einflussbereich der Donaumonarchie mitgeteilt wurden: seien es von List vollzogene oder geplante Aktivitäten, unberechtigte Verdächtigungen bei der Demagogenverfolgung, die von Metternich betriebene Opposition gegen Lists Ernennung zum amerikanischen Konsul für das Königreich Sachsen, dessen Intervention gegen Lists Eisenbahnpläne, das Verbot zur Verbreitung des Zollvereinsblattes in der Donaumonarchie oder die Unterbindung von Lists Bemühungen im ungarischen Eisenbahnwesen eine leitende Position zu erhalten.