
Open Access 2017 | OriginalPaper | Buchkapitel
Die Rolle(n) der Finanzwirtschaft bei der Umstellung von Energiesystemen
Empirische Befunde aus Deutschland und Polen
verfasst von: Johanna Dichtl
Erschienen in: Nachhaltigkeit in Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
In der Literatur herrscht ein Grundkonsens über die entscheidende Rolle des Finanzsektors beim Übergang zu nachhaltigen Wirtschaftsstrukturen, der sog. sustainability transition. Dass der Finanzsektor tatsächlich verschiedene Rollen einnimmt, die sich in durchaus gegensätzlich wirkenden Trends im Finanzierungsund Investitionsverhalten des Finanzsektors widerspiegeln, ist das zentrale Argument des vorliegenden Beitrages. Solche ambivalenten Prozesse werden anhand des Beispiels von Transformationsprozessen im Energiesektor in Deutschland und Polen analysiert (z. B. Finanzierung erneuerbarer Energieprojekte vs. anhaltendes Engagement im Bereich konventioneller Energieerzeugung). Mit der eingenommenen Mehrebenenperspektive, wie sie die Sustainability-Transitions-Forschung einnimmt, werden diese Dynamiken und die Schwierigkeiten des (ehemaligen) Nischenmarktes erneuerbarer Energien erklärt und die zentrale Rolle gesetzlicher Rahmenbedingungen und politischer Zielsetzungen verdeutlicht.