2018 | OriginalPaper | Buchkapitel
Die Technisierung des Leibes
verfasst von : Oliver Honer
Erschienen in: Technik – Macht – Raum
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Der Diskussion um die medizinischen Grundkategorien (krank/gesund) und die mögliche Entwicklung hin zu einer ‚wunscherfüllenden Medizin‘, die sich an biomedizinischen Technologien und ihrer potentiellen Dienlichkeit zu Enhancementpraktiken entzündet, mangelt es an einer technikphilosophischen Perspektive. Ausgehend von der Kulturphilosophie wird versucht, eine Modellierung zu entwickeln, die den Zusammenhang von Handlungslogik, Technik und orientierenden Wertdimensionen verständlich macht, d. h. wie technische Artefakte jenseits von Vermarktwirtschaftlichungsprozessen auf Praktiken, aus denen sie hervorgingen, zurückwirken. Die Ordnung des durch Technik – verstanden als symbolische Form – eröffneten Möglichkeitsraumes wird über die Begriffe vom logischen, teleologischen und kulturellen Raum aufgeschlüsselt. Entwicklungsdynamiken lassen sich dann als subversive Prozesse wie auch in Form einer orientierenden, aber nicht determinierenden „kulturellen Logik der Objekte“ (Simmel) begreifen. Angewendet auf die Medizin als Handlungsfeld zeigt sich Enhancement als abweichende Praxis auf Basis des medizinischen Möglichkeitsraumes, der nicht nur quantitativ, sondern qualitativ um eine neue orientierende Wertdimension erweitert wird.