Die Verwobenheit von Freiwilligenarbeit und aktivierendem Sozialstaat

Das Kapitel befasst sich mit der Verwobenheit von Freiwilligenarbeit und dem aktivierenden Sozialstaat. Es wird untersucht, wie historische und strukturelle Veränderungen im Wohlfahrtsstaat die Praxis der Freiwilligenarbeit beeinflussen und wie diese Veränderungen empirisch rekonstruiert und normativ verortet werden können. Dabei wird die Freiwilligenarbeit als breiter, umfassender und arbeitssoziologisch inspirierter Begriff geführt, während der aktivierende Sozialstaat als ein neoliberales Projekt betrachtet wird, das konkrete Ausgestaltungen von Staatlichkeit und Arbeitsmarktpolitik prägt. Die Analyse zeigt, dass Freiwilligenarbeit sowohl emanzipatorische als auch sozialtechnokratische Aspekte aufweist und dass die Freiwilligen zwischen Autonomie und Kontrolle navigieren müssen. Besonders interessant ist die Untersuchung der Handlungsorientierungen und Orientierungsrahmen der Freiwilligen, die aufzeigt, wie sich die aktivierende Programmatik in die Praxis der Freiwilligenarbeit eingeschrieben hat. Die empirische Rekonstruktion der Erfahrungen und Orientierungen der Freiwilligen bietet wertvolle Einblicke in die Dynamiken und Widersprüche der aktivierenden Sozialstaatspolitik.