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2013 | OriginalPaper | Buchkapitel

40. Die vier Lernlabore in der Natur

verfasst von : Peter Gräser

Erschienen in: Führen lernen

Verlag: Gabler Verlag

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Zusammenfassung

Draußen („Outdoor“) ist nicht gleich draußen. In unserer biologischen und kulturellen Evolution haben wir Menschen sehr verschiedene, unseren jeweiligen Umwelt- und Lebensbedingungen angepasste, Zivilisations- und Organisationsformen entwickelt. Ein ebenso tiefes wie breites Führungs(-Selbst)-Verständnis kann umso effektiver entwickelt, werden, wenn wir die unterschiedlichen Lernräume der Natur – Berg, Wald, Fluss und Meer – mit ihren je unterschiedlichen Führungsanforderungen in der Ausbildung nutzen.

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Fußnoten
1
Eine auf Nachhaltigkeit angelegte Forstwirtschaft entstand erst seit dem Mittelalter. Damals waren die Folgen der bis dahin praktizierten unkontrollierten Ausbeutung der Wald-Ressourcen zu einer wirtschaftlichen Gefahr für die holzverarbeitenden Gewerbe und die proto-industrielle Entwicklung der Territorialwirtschaften geworden.
 
2
Vgl. Collins und Porras (2002, passim), Beinhocker (2007, S. 428 ff).
 
3
Vgl. Micic (2011).
 
4
Eindrücklich erfahrbar sind die hier beschriebenen Effekte auf Kleinflüssen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, im Fachjargon „Bach“ genannt. Die großen Flüsse und Ströme Mitteleuropas bieten phasenweise interessante touristische Reize, sind jedoch als Lernräume nicht geeignet.
 
5
Lange Zeit wurde das menschliche Gedächtnis als reiner „Datenspeicher“ angesehen. Mittlerweile weiß man, dass sich Gedächtnisinhalte mit der Zeit verändern, ohne sich über den Sinn eines derart „kreativen“ Umgangs mit der eigenen Vergangenheit im Klaren zu sein. Wir können mit Sicherheit davon ausgehen, dass dies kein evolutionäres Zufallsprodukt ist. Wir nehmen an, dass die Fähigkeit, einmal „gespeicherte“ Erfahrungen und deren Bedeutungen den jeweils aktuellen Situationen und ihren Erfordernissen anzupassen, durch das „kreative Gedächtnis“ aus wichtigem Grund biologisch in uns angelegt ist. Es steigert unsere „adaptive capacity“, jene „angewandte Kreativität“. Das verschafft uns Menschen gegenüber anderen Lebewesen entscheidende Evolutionsvorteile.
 
6
Ein gutes Beispiel ist die Entwicklung von Kindern. Als Eltern möchten wir nicht nur unsere Erfahrungen an unsere Kinder weitergeben, wir haben auch den Wunsch, unseren Kindern die schmerzlichen Erfahrungen zu ersparen. Wenn wir es nicht ohnehin schon wissen, lernen wir recht schnell, dass das nicht geht. Kinder lernen nur aus der eigenen Erfahrung. Schmerzen spielen dabei eine wichtige Rolle. Alles, was uns Eltern bleibt, ist unsere Kinder bei ihrer Entwicklung zu coachen, sie so gut es geht vor dem Schlimmsten zu bewahren und für sie da zu sein, wenn sie uns brauchen und unsere Unterstützung erbitten. Das Prinzip, dass wir unsere Erfahrungen selbst machen müssen, ist allerdings in allen Lebensphasen gültig und wirksam, und nicht auf die Kindheit beschränkt.
 
7
Beinhocker (2007, S. 122).
 
8
Vgl. Csikszentmihalyi (2003, S. 85–139).
 
9
Bennis und Thomas (2002, S. 131).
 
10
Wikipedia.en (2011c).
 
11
Wikipedia.en (2011d).
 
12
Malik (2006, S. 205 f).
 
13
Dass selbst unser Alltagshandeln keineswegs so trivial ist, wie es uns erscheint, können wir leicht an Kindern beobachten. Selbst uns selbstverständliche simple Handlungen wie das zielgerichtete Greifen nach einem Gegenstand oder das Zum-Mund-Führen einer Tasse ist das Produkt komplexer und lang andauernder Lernprozesse.
 
14
Bei der Übung befinden sich genug Retter und Instruktoren auf der Brücke, um den Prüfling im Notfall aus dem Wasser zu ziehen. In einer realen Notsituation ist dies jedoch in aller Regel nicht der Fall.
 
15
Im Rahmen der Wildnisführer-Ausbildung wird niemand zur Teilnahme an dieser Übung gezwungen oder genötigt. Die Teilnahme ist allerdings Voraussetzung für das Bestehen der Ausbildung.
 
16
Vgl. zur ethischen Bedeutung der Besonnenheit das Kapitel „Was der Daimon bewirkt: Die ethische Unterscheidung“ bei Sloterdijk (2011, S. 258–260).
 
Metadaten
Titel
Die vier Lernlabore in der Natur
verfasst von
Peter Gräser
Copyright-Jahr
2013
Verlag
Gabler Verlag
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8349-7135-7_40