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2016 | Buch

Die Wirkmächtigkeit unternehmensethischer Managementkonzepte

Qualitative Fallanalysen

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Über dieses Buch

In der vorliegenden empirische Studie untersucht Tanja Münch, inwiefern unternehmensethische Managementkonzepte in Unternehmen Handlungsrelevanz entfalten. Im Ergebnis erscheinen zwei Aspekte evident: Erstens müssen die mit dem Konzept verbundenen Leitideen formal verankert werden und auf der Ebene von Wertorientierungen und Handlungsroutinen anschlussfähig sein. Zweitens müssen sie praktische Lösungen für Handlungsprobleme bereitstellen. Die Autorin arbeitet diese Bedingungen fallbezogen heraus und bietet konkrete Anregungen zur Einführung wertebasierter Managementkonzepte.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einführung
Zusammenfassung
Welche Wirkung hat ein Wertemanagementsystem in Unternehmen? Diese alltagspraktische Frage stand am Anfang der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit einem Konzept, das in den letzten Jahren als Lösungsansatz diskutiert wird, um unerwünschte Nebenfolgen des Wirtschaftens zu zügeln. Gelingen soll dies durch eine Bezugnahme auf moralische Wertvorstellungen. Dieser programmatische Anspruch erschien aus soziologischer Perspektive zunächst wenig plausibel: Ethisch-moralische Kriterien als systemfremde Leitideen in Wirtschaftsorganisationen sollen hier systemimmanente Rationalitätskriterien wie Renditemaximierung regulieren. Aus welchen Gründen könnten Unternehmen sich zu einem ernsthaften Befassen mit ethischen Fragen ihres Wirtschaftens genötigt sehen? Welche Effekte kann ein Wertemanagement in Unternehmen entfalten?
Tanja Münch

Konzeptioneller Rahmen

Frontmatter
2. Grundbegriffe
Zusammenfassung
Bevor die vorgestellte Fragestellung bearbeitet werden kann erscheint es notwendig, einige grundlegende Begriffe der Analyse einleitend zu definieren. Die Arbeit verortet sich grundsätzlich in einem Weberianischen Forschungsverständnis und erlaubt sich mit dem einleitenden Zitat eine Weber’sche Begründung des Kapitels. Zunächst werden drei erklärungsbedürftige Begriffe erläutert, die in der Arbeit rein deskriptiv verwendet werden (vgl. 2.1). Danach werden drei Begriffe eingeführt, die in der Analyse verwendet werden und deren Klärung daher vorab besonders relevant erscheint (vgl. 2.2).
Tanja Münch
3. Wirkmächtigkeit von Managementkonzepten – Annäherung über den Stand der Forschung
Zusammenfassung
Die vorliegende Arbeit untersucht empirisch die Wirkmächtigkeit unternehmensethischer Managementkonzepte. Dieses Phänomen ist, aus einer soziologischen Perspektive betrachtet, kritisch zu hinterfragen. Werden an Unternehmen ökonomische und ethisch-moralische Erwartungen adressiert, die im Sinne eines Spannungsverhältnisses wahrgenommen werden? Sind ethisch-moralische Fragen im Unternehmen grundsätzlich anschlussfähig? Können ethisch-moralische Prinzipien im Alltag von Mitarbeitern handlungsleitend werden? Zur empirischen Analyse des Phänomens erscheinen diese Fragen wesentlich.
Tanja Münch
4. Theoretische Grundlagen
Zusammenfassung
In den einleitenden Kapiteln wurde das Forschungsinteresse an der Wirkmächtigkeit unternehmensethischer Managementkonzepte präzisiert. Es wurde eine soziologische Perspektive erörtert, die ergründen will, wie deren aktuelle Prominenz zu erklären ist und welche handlungspraktischen Folgen sie in Unternehmen erreichen können. Aufgrund der beobachteten wirtschafts- und unternehmensethischen Diskussion sowie öffentlichen Skandalisierung korruptiver Praktiken wurde die These entwickelt, dass es sich bei der angenommenen Erwartungsadressierung um ein gesellschaftlich begründetes Phänomen handelt, d.h. Unternehmen sehen sich diesen Adressierungen systematisch ausgesetzt.
Tanja Münch
5. Begründung und methodisches Vorgehen der empirischen Untersuchung
Zusammenfassung
Die Auswahl einer empirischen Analysemethode ist, orientiert am Erkenntnisinteresse und Forschungsgegenstand, das Ergebnis der theoretisch begründeten methodologischen Positionierung des Forschungsprojekts (vgl. Atteslander 2003: 26). In den vorhergehenden Abschnitten wurde diese Positionierung ausführlich vorgenommen. Grundlegend ist die Annahme, dass unternehmensethische Managementkonzepte ein Problem sozialer Ordnung adressieren: ein angenommenes Spannungsfeld zwischen den konkurrierenden Leitideen Integrität und Renditeoptimierung, das sich auf drei Aggregationsebenen zeigt. Die Wirkungsmacht der Programmatik dieser Managementkonzepte, die auf die Vermittlung dieses Spannungsverhältnisses abzielt, ist die empirische Frage, die sich das vorliegende Forschungsprojekt stellt.
Tanja Münch

Empirische Analysen

Frontmatter
6. Makroanalyse: Deutungsmuster extern adressierter Erwartungen
Zusammenfassung
Im ersten Teil der Arbeit wurden drei forschungsleitende Thesen theoriebezogen entwickelt. Ausgangspunkt der Betrachtung war die Annahme, dass an wirtschaftliches Handeln ökonomische und moralische Erwartungen adressiert werden (vgl. Abschnitt 3.1.1). Damit wurde ein Spannungsfeld zwischen ökonomischen und moralischen Leitideen begründet und ein Problem sozialer Ordnung erkannt (vgl. 4.1).
Tanja Münch
7. Mesoanalyse: Repräsentationsformen des unternehmensethischen Managementkonzepts im Unternehmen EFS
Zusammenfassung
Die Wirkmächtigkeit unternehmensethischer Managementkonzepte wurde im vorherigen Kapitel, in Bezug auf die Perspektive Organisation-Umwelt, mit der Frage erörtert, welche Deutungsmuster extern adressierter Erwartungen in Interviews der Befragten dokumentiert sind. Die Ergebnisdiskussion zeigte, dass bei Mitarbeitern wie Führungskräften eine Parallelität verschiedener Deutungsmuster erkennbar war. Unternehmensethik wird als ökonomisch rationale Unternehmensstrategie, im Feld übliches Managementkonzept oder wertebezogener Grundsatz gerahmt. Das vorliegende Kapitel richtet den Blick auf die Ebene der Organisation.
Tanja Münch
8. Mikroanalyse: Wirkmächtigkeit von Wertemanagement im Unternehmensbezug
Zusammenfassung
Im vorherigen Kapitel wurde die Wirkmächtigkeit des unternehmensethischen Konzepts WerteManagementSystemZfW mit der Frage erörtert, welches Potenzial es zur handlungswirksamen Strukturbildung im untersuchten Unternehmen EFS entfaltet. In Anlehnung an das oben eingeführte differenzierungstheoretische Grundverständnis der Arbeit (vgl. Abschnitt 4.1), wurde diese Frage durch die Betrachtung subjektiv gedeuteten Sinns der Befragten sowie die Deutung relevanter Orientierungen im organisatorischen Kontext aufgeschlüsselt. Um das ordnungsrelevante Potenzial des WMS bei EFS zu erörtern, wurde in der empirischen Analyse zunächst die Implementierung des WMS rekonstruiert.
Tanja Münch
9. Zusammenfassung und Ausblick
Zusammenfassung
Die vorliegende Arbeit untersuchte, welche Wirkmächtigkeit unternehmensethische Managementkonzepte (WMS) in Unternehmen entfalten. Ausgangspunkt war die Beobachtung, dass Unternehmen in den letzten Jahren zunehmend mit ihren Folgekosten in Form von ethisch-moralischen Erwartungen an Wirtschaftshandeln konfrontiert werden. Es hat sich eine wissenschaftliche sowie praxisorientierte Diskussion entwickelt, die ein Spannungsfeld zwischen ökonomischen und ethisch-moralischen Vorstellungen wünschenswerten Wirtschaftens beschreibt. Unternehmen reagieren darauf mit Sozialtechnologien wie Wertemanagementsystemen.
Tanja Münch
Backmatter
Metadaten
Titel
Die Wirkmächtigkeit unternehmensethischer Managementkonzepte
verfasst von
Tanja Münch
Copyright-Jahr
2016
Electronic ISBN
978-3-658-10565-5
Print ISBN
978-3-658-10564-8
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-10565-5