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Zusammenfassung
Die unten dargelegte Analyse kulturbezogener Informationslücken in Personalauswahlprozessen basiert auf dem in der Neuen Institutionenökonomik (NIÖ) verwendeten Konzept der Informationsasymmetrie. Kernpunkt der Analyse stellt die Informationsasymmetrie als die unterschiedliche Verteilung von Informationen über die mit einer zu besetzenden Stelle verbundenen Aufgaben und Kompetenzen im Rahmen von Stellenbesetzungsprozessen dar.
So sehen sich Personalverantwortliche häufig mit der Herausforderung konfrontiert, für sehr diverse Aufgabenfelder jeweils die oder den geeignetsten Bewerber auswählen zu müssen. Der Erfolg eines Auswahlprozesses hängt einerseits von der Fähigkeit der Personalverantwortlichen ab, die mit einer speziellen Stelle verbundenen Herausforderungen und die dazu notwendigen Kompetenzen auf Seiten von Bewerberinnen und Bewerbern realistisch einschätzen zu können. Andererseits müssen sich auch Bewerberinnen und Bewerber ein Bild möglicher Stellenanforderungen machen und darüber hinaus realistisch einschätzen, ob sie diesen Anforderungen gerecht werden können und wollen.
Sind im Rahmen einer spezifischen Stelle kulturbezogene Kompetenzen bzw. Wissenselemente notwendig, die von den an einem Auswahlprozess Beteiligten aufgrund ihrer eigenen kulturellen Sozialisation nicht als solche definiert oder erkannt werden (können), kommt es bereits bei der Definition der Stellenanforderungen zu unerkannten Lücken. Bleiben ausschlaggebende (kulturelle) Stellenanforderungen unerkannt, können diese – weder von den Personen, die ein Stellenangebot unterbreiten, noch von denen, die ein solches annehmen oder ablehnen, systematisch überprüft werden und die Wahrscheinlichkeit einer ungeeigneten oder nur zufällig sinnvollen Stellenbesetzung steigt. Im vorliegenden Beitrag wird dabei nicht nur die Perspektive der rekrutierenden Unternehmen – im Artikel unten durch Personalverantwortliche repräsentiert – betrachtet, sondern auch die Perspektive von Bewerberinnen und Bewerbern, die ebenfalls eine Fehlentscheidung treffen können, indem sie ein ihren Kompetenzen nicht entsprechendes Stellenangebot annehmen bzw. es versäumen, sich auf damit verbundene Herausforderungen rechtzeitig vorzubereiten.
Über die Analyse vorhandener Informationskonstellationen lassen sich kulturelle Informationslücken und deren Konsequenzen für den Personalauswahlprozess, basierend auf der Ideenwelt der NIÖ, systematisch diagnostizieren: Die von den Beteiligten nicht wahrnehmbaren, aber real vorliegenden Personalauswahlprobleme werden sichtbar gemacht. Die Erkenntnis um die Existenz und Art vorhandener Informationslücken (eigener oder die anderer Beteiligter) kann dann auch das Nachdenken über sinnvolle Strategien zum Umgang mit diesen Informationslücken anstoßen. Im Idealfall lassen sich die Erkenntnisse der Wirkung und des Managements solcher Informationslücken auch auf andere unternehmerische Handlungsfelder übertragen, so dass nicht nur das jeweils individuelle Fähigkeitsrepertoire der Beteiligten, sondern auch die organisationale Fähigkeit zum Umgang mit kultureller Diversität langfristig erweitert wird.
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