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2019 | Buch

Dienstplanung im stationären Pflegedienst

Methoden, Tools und Fallbeispiele

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Über dieses Buch

Bedarfs- und mitarbeitergerechte Dienstpläne für den stationären Pflegedienst in Pflege- und Betreuungseinrichtungen zu erstellen, erfordert ein geeignetes methodisches Rüstzeug, das zugleich den gestiegenen Anforderungen der Mitarbeiter, der Patienten (Bewohnern) und der Häuser gerecht werden muss. Die Bedeutung, die der Dienstplanqualität bei der Gesamtbeurteilung der Arbeitsbedingungen zukommt, wächst: Die Mitarbeiter wünschen verlässliche und langfristig planbare Dienstpläne – doch im Arbeitsalltag der Pflege dominieren vielerorts Kurzfristigkeit, Improvisation und Instabilität. Zudem gewinnen Pflegestandards, Mindestpersonalregelungen und Betreuungsschlüssel an Bedeutung. Die bisherigen Verfahren der Dienstplanerstellung stoßen in vielen Häusern an ihre Grenzen. In diesem Buch stellen die Autoren erstmals die in der Praxis vielfach erprobte und bewährte gesamte Schrittfolge auf dem Weg zum guten Dienstplan vor. Dabei flossen ihre jahrzehntelangen Erfahrungen mit der Gestaltung und Steuerung von Dienstplänen ein. Zahlreiche Fallbeispiele – zu denen Personaleinsatzverantwortliche aus Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen beigetragen haben – sowie konkrete praktische Arbeitshilfen und Tools erleichtern den Transfer in die tägliche Dienstplan-Praxis.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Gute Dienstpläne: Neue Anforderungen, alte Mythen
Zusammenfassung
Zahlreiche Mythen verstellen den unbefangenen Blick auf die Dienstplanungsthematik und behindern die Verbesserung von Dienstplänen. Zugleich steigen die Ansprüche an Dienstplaner von Seiten der Beteiligten: den Mitarbeitern, den Patienten/Bewohnern wie dem Betrieb. Häufig wird an der Kompetenz der Dienstplaner gearbeitet – ohne zu fragen, ob Probleme nicht eher durch die Methodik der Dienstplanung entstehen. Oder die Teams sind ohne Not zu klein und die Mitarbeiter müssen daher häufig einspringen, wenn Kollegen ausfallen. Diskussionen bleiben bei rechtlichen oder arbeitswissenschaftlichen Rahmenbedingungen stecken, statt zum Inhalt vorzustoßen.
Lars Herrmann, Christine Woodruff
2. Grundlage guter Dienstplanung: Den Besetzungsbedarf unvoreingenommen ermitteln
Zusammenfassung
Der unvoreingenommen ermittelte Besetzungsbedarf ist die erste Voraussetzung für die Erstellung guter Dienstpläne. Auf Basis des Besetzungsbedarfs werden anschließend die Soll-Besetzung, passende Dienstzeiten, Pausenregelungen, Übergaben und der Wochenfaktor abgeleitet. Mittels der Arbeitsplatzmethode wird überprüft, ob Personalbedarf und Stellenplan zusammenpassen. Dazu muss insbesondere die Ausfallzeit korrekt berechnet werden. Fehler, die hierbei gemacht werden, können später im Zuge der Dienstplanung nicht mehr korrigiert werden.
Lars Herrmann, Christine Woodruff
3. So einfach geht gute Dienstplanung!
Zusammenfassung
Je nachdem, wie langfristig geplant, wie stark ausgereift und wie individualisiert Dienstpläne sein sollen, stehen verschiedene Dienstplanverfahren zur Verfügung. Je individueller und je schwankender die zeitlichen Anforderungen sind, desto mehr wird ein über mehrere Stufen zeitlich gestaffeltes Verfahren empfohlen. Durchlaufende Grunddienstpläne können die Basis für eine verlässliche, gerechte und langfristige Dienstplanung bilden. Die Schritte, wie sie konstruiert werden, können – auch mit Hilfe einfacher Tools – einfach nachvollzogen werden Es gibt nicht einen guten Dienstplan, aber es gibt Fertigkeiten, die ein guter Dienstplaner erlernen sollte.
Lars Herrmann, Christine Woodruff
4. Individualisierung und wie sie zu bedarfsgerechter Dienstplanung passt
Zusammenfassung
Sämtliche mitarbeiterseitigen Anforderungen, die mit dem Besetzungsbedarf der Patienten oder Bewohner und den Stellenplänen kompatibel sind, müssen realisiert werden können. Dieser gleichermaßen einfache wie bedeutsame Grundsatz kennzeichnet das Grundverständnis guter Dienstplanung. Angesichts der Ausdifferenzierungen der Lebensformen und steigender Ansprüche an ihre Realisierbarkeit gewinnt die Individualisierung von Dienstplänen an Bedeutung. Die methodische Herausforderung lautet: Individualisierung und Verlässlichkeit müssen gleichermaßen ermöglicht werden.
Lars Herrmann, Christine Woodruff
5. Wie Ausfallzeiten bei der Dienstplanung systematisch berücksichtigt werden
Zusammenfassung
Nicht planbare Ausfallzeiten (vor allem bei Krankheit) können so vorstrukturiert werden, dass der Bedarf an Dienstplanänderungen deutlich reduziert wird. Das gelingt durch ein systematisches Ausfallzeitenmanagement, das an die Stelle des Einspringens aus dem Frei und anderer Improvisationsformen des Ausfallzeitenmanagements tritt. Einsatzflexibilität stabilisiert Dienstpläne, indem Ausfallzeiten (und auch Arbeitsanfall-Spitzen) vorrangig durch teamübergreifende Einsätze abgefedert werden – aus verbindlichen Dienstplänen heraus. Hierfür können entweder Joker-Dienste oder Springerpools genutzt werden. In kleinen Einheiten oder ergänzend können auch Stand-By- oder Rufbereitschaftsdienste sinnvoll sein.
Lars Herrmann, Christine Woodruff
6. Flexi-Spielregeln: Flexibilität strukturieren
Zusammenfassung
Feste Dienstzeiten sollten Priorität haben. Deshalb müssen arbeitszeitbezogene, arbeitsorganisatorische und führungsseitige Maßnahmen ergriffen werden, um Dienstzeiten zu stabilisieren. Flexi-Spielregeln strukturieren den Flexibilitätsbedarf vor und sorgen für eine gerechte Verteilung der Flexibilitätsanforderungen. Zeitkonten sind unverzichtbarer Bestandteil jedes Personaleinsatzplanungssystems. Überstunden und flexible Arbeitszeiten müssen sauber gegeneinander abgegrenzt werden. Die einschlägigen Überstundenurteile des BAG zur Auslegung der tarifvertraglichen Überstundennorm haben diese Abgrenzung eher weiter erschwert.
Lars Herrmann, Christine Woodruff
7. Wissen, ob es „passt“: Von „gefühlter“ zu nachvollziehbarer Personaleinsatzplanung
Zusammenfassung
Häufig stehen in Hinsicht auf die Arbeitsauslastung und die Dienstplanung Gefühle und Befindlichkeiten im Vordergrund. Arbeitszeit-Controlling objektiviert die Qualität des Personaleinsatzes und ist Voraussetzung für die Indikationsstellung im Rahmen eines systematischen Ausfallzeitenmanagements und der Nutzung von Flexi-Spielregeln. Die Besetzungskennzahl stellt ein objektives Kriterium für Arbeitsdichte und Betreuungsqualität dar, wenn ihre Schwankungen im Zeitablauf betrachtet werden. Sie hilft auch, Gefährdungsanzeigen zu vermeiden, die im Nachhinein geschrieben werden, wenn möglicherweise gefährliche Situationen bereits vorüber sind.
Lars Herrmann, Christine Woodruff
8. Der Sprung: Vom Konzept zur Umsetzung
Zusammenfassung
Erfolgskritische Faktoren beim Projektmanagement sind klare Zielsetzung, vernünftige Datenanalyse, zeitliche Projekt-Budgetierung, beteiligungsorientierter Projektablauf, positives Denken und professioneller Umgang mit Gegnern, Kritikern und Benachteiligten. Im Rahmen einer Erprobung neuer Dienstpläne und Dienstplanverfahren sollte ein fortlaufendes Monitoring des Projektfortschritts auf der Grundlage aussagekräftiger Kennzahlen erfolgen. Arbeitszeit-Betriebsvereinbarungen sind dann sinnvoll, wenn die Betriebsparteien diese wünschen und wenn es gelingt, die vereinbarten Ziele und Spielregeln klar und verständlich festzuhalten.
Lars Herrmann, Christine Woodruff
9. Auf einen Blick: Die wichtigsten Schritte zum guten Dienstplan
Zusammenfassung
Dieses Kapitel fasst die Schritte zum guten Dienstplan im Überblick zusammen.
Lars Herrmann, Christine Woodruff
Metadaten
Titel
Dienstplanung im stationären Pflegedienst
verfasst von
Lars Herrmann
Christine Woodruff
Copyright-Jahr
2019
Electronic ISBN
978-3-658-22581-0
Print ISBN
978-3-658-22580-3
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-22581-0