Forscher der TU München haben getestet, wie sich der synthetische Kraftstoff Oxymethylenether im Motor verhält und ein optimiertes Brennverfahren entwickelt. Die Emissionen sanken deutlich.
Vollmotor-Prüfstand im Motorenlabor des TUM-Lehrstuhls für Verbrennungskraftmaschinen in München.
Moritz Ermert / TUM
Im Projekt XME-Diesel haben Wissenschaftler des Lehrstuhls für Verbrennungskraftmaschinen der TU München den Einsatz von Oxymethylenether (OME) im Dieselmotor untersucht. Dafür haben die Forscher zunächst mit Computer-Simulationen gearbeitet und Versuche an einem Einzylindermotor-Prüfstand unternommen. So konnten sie die optimalen Parameter für eine effiziente Verbrennung des synthetischen Kraftstoffes bestimmen, dessen Heizwert unter dem Diesel liegt. Die Einspritzventile wurden daher auf höheren Durchfluss eingestellt. Zudem konnte die Abgasrückführung großzügiger ausgelegt werden, da OME keinen Ruß produziert. Die dadurch geringeren Verbrennungstemperaturen führten zu einem Rückgang der Stickoxide.
Die Wissenschaftler überprüften ihre Parameter an einem Vollmotor-Prüfstand. Der Serienmotor mit sechs Zylindern wurde speziell für den Betrieb mit dem synthetischen Kraftstoff umgerüstet, auch diese Versuche bestätigten die vorigen Ergebnisse.
Synthetischer Kraftstoff senkt Emissionen drastisch
"Wir haben festgestellt, dass sich durch den Einsatz des Kraftstoffs die Schadstoffemissionen deutlich reduzieren lassen", erklärt Dr. Martin Härtl, der das Projekt koordiniert. Der derzeit gültige Grenzwert von Euro 6 könne ohne Probleme erreicht werden. "Wir sind außerdem davon überzeugt, dass mit einer leistungsfähigen Abgasnachbehandlung die Emissionen sogar auf nahezu Null gesenkt werden können", so der Forscher weiter.
Der Einsatz von OME sei vor allem für schwere Nutzfahrzeuge und Anlagen interessant. So könnten Lkw aufgrund mangelnder Reichweite nicht einfach auf batterieelektrische Antriebe umgerüstet werden. Das gelte auch für Bereiche der Luft- und Schifffahrt. Dem gegenüber stehen noch sehr hohe Herstellungskosten. Könnte OME aus in der Industrie anfallendem CO2 sowie regenerativem Strom produziert werden, wäre es sogar klimaneutral. Das Projekt XME-Diesel wird vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert.