2003 | OriginalPaper | Buchkapitel
Differenzierungs- und Medientheorie
verfasst von : Thomas Drepper
Erschienen in: Organisationen der Gesellschaft
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Enthalten in: Professional Book Archive
Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.
Wählen Sie Textabschnitte aus um mit Künstlicher Intelligenz passenden Patente zu finden. powered by
Markieren Sie Textabschnitte, um KI-gestützt weitere passende Inhalte zu finden. powered by
In den folgenden Überlegungen geht es um die Wiederaufnahme und Vertiefung differenzierungstheoretischer Theoriefiguren zur Strukturanalyse der Gesellschaft als umfassendem Kommunikationssystem. Ich skizziere dazu wesentliche Facetten der späten Luhmannschen Gesellschaftstheorie, in dessen Rahmen das operative Verständnis sozialer Systeme, dass wir mit dem Autopoiesistheorem für die Analyse von Organisation im letzten Kapitel dargestellt haben, auch zur Definition der Einheit von Funktionssystemen eingesetzt wird. Die Analyserichtung verschiebt sich. Die Funktionssysteme als Subsysteme auf der Ebene von Gesellschaft werden nun nicht mehr wie im funktionalstrukturellen Paradigma als strukturell binnendifferenzierte Handlungssysteme mit Funktionssystembezug verstanden, sondern als operative Einheiten, als Kommunikationszusammenhänge mit typischen, aneinander anschließenden Kommunikationen, die Strukturen hervorbringen, die diese Kommunikationen mit Sinn ausstatten.1 Des Weiteren zeigt sich, dass Luhmann in der abschließenden Gesellschaftstheorie die Differenzierungstheorie mit der späten Kommunikationstheorie zu verbinden versucht. Haben wir bereits für das funktionalstrukturelle Paradigma sozialer Differenzierung auf den Sammelcharakter des Strukturbegriffes hingewiesen, der sowohl Erwartungsstrukturen wie Personen, Rollen, Programme und Werte als auch Sozialstrukturen wie Organisationen, Medien und Formen interner Differenzierung umfasst, geht Luhmann nun dezidiert die Frage an, wie die primären Formen gesellschaftlicher Differenzierung als Strukturen den Einsatz gesellschaftlicher Kommunikation leiten.