Digital Nudging ist ein neues Konzept, das zum Ziel hat, Nutzungsverhalten ohne Zwang oder Täuschung zu steuern. Bisher wurden die Potenziale dieses Ansatzes im Arbeitskontext jedoch nur wenig betrachtet. Gerade bei der Einführung neuer Technologien, wie Kommunikations- und Kollaborationssystemen, die freiwillig und selbstgesteuert durch die Arbeitnehmer verwendet werden, bietet Digital Nudging große Potenziale.
Der vorliegende Beitrag betrachtet die Einführung von Skype for Business in einem deutschen international agierenden Automobilzulieferer und diskutiert, wie Digital Nudging genutzt werden kann, um Nutzungshemmnisse abzubauen. Die dargestellten Ergebnisse basieren auf semistrukturierten Interviews und zeigen, dass das IT-Managements Bedürfnisse und Präferenzen der Mitarbeiter oftmals nicht richtig einschätzt und diese Veränderungen grundsätzlich positiver gegenüberstehen, als vom Management angenommen.
Digital Nudging kann in diesem Kontext dazu beitragen, die Adaption neuer Technologien zu beschleunigen und weite Teile der Belegschaft zu erreichen. Die Autoren stellen hierzu verschiedene Elemente von Digital Nudges vor und gehen auf deren Interventionsgrade ein. Auf Basis der durchgeführten Interviews werden zudem Informationen dazu bereitgestellt, welche Arten von Nudges die größte Akzeptanz bei Mitarbeitern erfahren und daher für einen Einsatz im Unternehmen besonders geeignet sind.
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