2019 | OriginalPaper | Buchkapitel
Digitale Finanzdienstleistungen zukunftsorientiert gestalten
verfasst von : Andrea Lochmahr, Patrick Müller, Patrick Planing, Tobias Popović
Erschienen in: Digitalen Wandel gestalten
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Der Markt für Finanzdienstleistungen sieht sich durch die globale Digitalisierung einem fundamentalen Wandel ausgesetzt. Vor diesem Hintergrund wird in diesem Kapitel exemplarisch diskutiert, inwiefern im Zuge der digitalen Transformation Finanzdienstleistungen zukunftsorientiert gestaltet werden können. Im Rahmen des Beitrags von Gillé, Popović und Fromme kann gezeigt werden, dass es innovativen Anbietern aus dem Bereich Financial Technologies (sog. „FinTechs“) zunehmend gelingt, sich als „New Entrants“ am bislang weitgehend intransparenten Markt für Schuldscheindarlehen (SSD) zu etablieren und Geschäftsbanken als traditionelle Anbieter herauszufordern. Im Idealfall lassen sich durch digitale Plattformen für SSD mit einer „Multiple-Win“-Strategie Situationen erzielen, die für Emittenten, Investoren, Banken und FinTech-Plattformen einen höheren Nutzen stiften, als es die bisherige Struktur und Rollenverteilung am Markt für Schuldscheindarlehen bislang ermöglicht. Der Beitrag von Joas, Popović und Bäumer widmet sich der Digitalisierung im Zahlungsverkehr und analysiert die damit einhergehenden Chancen und Herausforderungen für Banken. Einerseits sehen sich traditionelle Banken einem erhöhten Konkurrenzdruck durch neue Wettbewerber aus dem Bereich Fin-Techs (z.B. Paypal, Apple Pay) insbesondere bei jüngeren, internetaffinen Kundengruppen („Digital Natives“) ausgesetzt. Andererseits kann für Genossenschaftsbanken das Potenzial von Kooperationen aufgezeigt werden. Ebenso wird diskutiert, inwiefern die entsprechende Kooperationsstrategie verglichen mit der Wettbewerbs- und der Investitionsstrategie die sinnvollste strategische Option darstellt. Auch wird beleuchtet, inwiefern sich die Ergebnisse auf andere Banken und Sparkassen übertragen lassen. Palosch, Popović und Mehlhorn gehen in ihrem Beitrag der Frage nach, inwiefern Initial Coin Offerings (ICOs) als Finanzierungsalternative für Innovationen und Startups dienen können. Im Rahmen dessen kann gezeigt werden, dass die zugrundeliegenden Token (kryptografisch gesicherte, digitale Verbriefungen von Rechten) überaus vielseitig einsetzbar sind. Des Weiteren werden Vor- und Nachteile von ICOs aufgezeigt und damit die Potenziale und Herausforderungen für Unternehmen dargestellt. Mit Hilfe von konkreten Handlungsempfehlungen für Kapitalmarktteilnehmer (Investoren, Börsen, etc.), Aufsichtsbehörden und den Gesetzgeber kann das Potenzial von ICOs sowie die Notwendigkeit eines raschen Aufbaus stabiler Rahmenbedingungen aufgezeigt werden.