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2023 | Buch

Digitalisierung der Arbeitswelt im Mittelstand 3

Ergebnisse und Best Practice des BMBF-Forschungsschwerpunkts "Zukunft der Arbeit: Mittelstand – innovativ und sozial"

herausgegeben von: Verena Nitsch, Christopher Brandl, Roger Häußling, Philip Roth, Thomas Gries, Bernhard Schmenk

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

Dieses Buch zeigt, wie das Innovationspotenzial kleiner und mittlerer Unternehmen im digitalen Wandel der Arbeitswelt durch Maßnahmen der Arbeitsgestaltung und -organisation gestärkt werden kann. Die Beiträge der Autor*innen aus Industrie und Forschung umfassen sowohl Ergebnisse als auch Best-Practice-Beiträge der Verbundprojekte des BMBF-Forschungsschwerpunkts "Zukunft der Arbeit: Mittelstand – innovativ und sozial".

In den Themenbereichen

• Unterstützung strategischer Entscheidungsprozesse zur Digitalisierung von Unternehmen • Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebote für und durch Digitalisierung• Assistenzsysteme zur Unterstützung in der digitalisierten Arbeitswelt und der digitalen Gestaltung von Arbeit• Gestaltung inner- und überbetrieblicher Kollaboration von Menschen durch virtuelle Umgebungen

beschreiben die vorgestellten Beiträge einerseits ein großes Spektrum technischer, organisatorischer und personeller Entwicklungen und andererseits auch deren Umsetzung in betrieblichen Anwendungsfällen im Sinne von Best Practice.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Gestaltung unternehmensübergreifender Kooperationsnetzwerke mit dem digitalen Zwilling
Zusammenfassung
Produktionssysteme werden technisch komplexer, da immer höhere Anforderungen an die Effizienz und Flexibilität der Produktionsanlagen gestellt werden. Der Anspruch an eine moderne Produktion: kundenindividuelle Fertigung, hohe Qualität, schnelle Produktionsrate. Mit dem Wandel zur Industrie 4.0 werden Produktion und modernste Informations- und Kommunikationstechnologien miteinander verzahnt. Der Digitalisierungsgrad der industriellen Fertigung und der Wertschöpfungsketten steigt.
Dabei steht die Produktivität einer Anlage weiterhin an erster Stelle. Um diese stets zu gewährleisten, arbeiten Anlagenbetreiber, Instandhaltung, Anlagenbau und Lieferfirmen von Komponenten und Teilanlagen Hand in Hand. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der beteiligten Unternehmen besitzen jeweils einzigartiges Fachwissen, das bislang nicht so aufbereitet ist, dass alle gemeinsam darauf zugreifen können.
Die Nutzung eines digitalen Unterstützungssystems bietet großes Potenzial. Es ermöglicht allen Fachkräften eine gemeinsame, globale Sicht auf eine Produktionsanlage und eine einfachere Zusammenarbeit. Der digitale Zwilling der Produktionsanlage soll hierfür die gemeinsame Informationsbasis bilden.
Im Projekt NedZ wird ein unternehmensübergreifendes, datenbasiertes Kooperationsnetzwerk prototypisch aufgebaut. Im Mittelpunkt des Netzwerks steht der digitale Zwilling einer Produktionsanlage, den die Partner gemeinsam nutzen und pflegen und der alle freigegebenen Informationen zur Anlage bereitstellt. Anhand der damit gesammelten Erfahrungen werden Prinzipien und Handlungsempfehlungen für datenbasierte Kooperationsnetzwerke im Produktionsumfeld in einem Leitfaden definiert. Langfristiges Ziel ist es, Unternehmen zu einer fortschrittlichen kooperativen Arbeitsweise zu befähigen, ihre Arbeitsorganisation zu verbessern, gemeinsame Instandhaltungsmaßnahmen zu optimieren oder neue datenbasierte Dienstleistungen anzubieten. Insgesamt trägt die Kooperation zur Verbesserung des Anlagenbetriebs bei.
Torsten Böhme, Fadi Georges, Anna-Sophia Henke, Norman Reßut, Stephan Dassow
Chapter 2. Instrumente und Systeme zur Gestaltung sowie Umsetzung mobiler, zeitflexibler Arbeit im produktionsnahen und direkten Produktionsbereich
Zusammenfassung
Mobiles, zeitflexibles Arbeiten gewinnt als Attraktivitätsfaktor von Unternehmen zunehmend an Bedeutung. Unter anderem ist diese Form des Arbeitens eine Möglichkeit, dem zunehmenden Fachkräftemangel zu begegnen. Viele Betriebe haben das bereits erkannt, wobei flexible Arbeit überwiegend in der Administration umgesetzt wird. Vor diesem Hintergrund gibt dieser Beitrag Hinweise, mit welchen Mitteln sich mobile, zeitflexible Arbeit auch auf andere Unternehmensbereiche wie dem produktionsnahen und direkten Produktionsbereich ausweiten lässt. Konkret wird darauf eingegangen, wie ein Flexibilisierungsprozess in Betrieben gestaltet werden kann und welche Instrumente und Systeme die Gestaltung und Umsetzung mobiler, zeitflexibler in produktionsnahen und direkten Produktionsbereichen unterstützen können. Dabei werden zum Beispiel Möglichkeiten zur Identifikation von Flexibilisierungspotenzialen und die Umsetzung und Einführung technischer Assistenzsysteme in Betrieben aufgezeigt.
Anika Peschl, Ralph Conrad, Katrin Pape, Ufuk Altun, Jörg Monsig
Kapitel 3. PANIWO – Partizipative Gestaltung, Einführung und Nutzung von Innovationsmanagement- systemen in KMU
Zusammenfassung
Die gegenwärtige Situation, mit der sich Unternehmen konfrontiert sehen, ist durch eine massive Beschleunigung von Veränderungsprozessen im wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben geprägt. Getrieben wird diese „Wandlungsbeschleunigung“ im Wesentlichen durch fundamentale Veränderungen in den Bereichen Klima, Gesundheit und Informationstechnologie. Die beschleunigte Veränderung – Digitalisierung, Transformation oder auch Disruption – findet nicht nur abstrakt in den Unternehmen statt, sondern stellt eine konkrete Herausforderung für diese dar (Hanelt et al in J Manag Stud 58:1159–1197, 2020). Eine umso bedeutendere Rolle nimmt innovatives, zukunftsorientiertes Handeln ein. Nur so sind Betriebe in der Lage,
1.
dem externen Innovationsdruck gerecht zu werden,
 
2.
ihre Organisation anpassungsfähiger zu gestalten, um besser und schneller auf die Umweltanforderungen zu reagieren und
 
3.
langfristig die notwendige Wettbewerbsfähigkeit zu erzielen und zu erhalten (Reiter-Palmon und de Vreede in Creativity and leadership in science, technology, and innovation. Routledge, S 240–267, 2013).
 
Hiermit umzugehen, bildet eine bedeutende Herausforderung für Führungskräfte, v. a. von Kleinst-, kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Ein wesentlicher Grund besteht in der Begrenztheit ihrer Ressourcen. Um der Komplexität der neuen Anforderungen gerecht zu werden, ist es geboten, auf das Wissen und die Kreativität der Mitarbeitenden (MA) des eigenen Unternehmens zurückzugreifen. Um dieses Wissen nutzbar machen zu können, ist der Einsatz von Ideenmanagementsystemen (IDMS) ratsam.
Im Rahmen des Forschungsprojekts PANIWO wurde die Akzeptanz und Verwendung eines partizipativen, Software-gestützten Innovationsmanagements durch MA mit Hilfe empirischer Analysen untersucht. Es wurde ein Methodenbaukasten mit Handlungsempfehlungen für eine möglichst reibungslose Implementierung und langfristige Verwendung in KMU entwickelt. Dabei wurden nicht nur die erzeugten Produkte und erbrachten Dienstleistungen, sondern auch die Prozesse und Arbeitsabläufe, die zu diesen hinführen, in den Vordergrund gestellt. Es erfolgte die Einführung von partizipativen Bewertungs- und Entscheidungsprozessen, um Ideen generieren und Geeignete auswählen zu können.
Michael Fellmann, Marcus Triller, Dennis Vogel, Maximilian Niese, Henning Hummert, Maximilian Sonntag, Bernd Marcus, Aleksandar Ivanov, Stefan Altenbrunn, Philipp Schmalzhaf, Andreas Hildebrandt, Michael Poppe, Elisabeth Bergfelder, Angelina Clara Schmidt, Adrian Vogler
Kapitel 4. Onboarding in KMU: Verstehen, Reflektieren, Gestalten
Zusammenfassung
Die Phase des Onboardings oder der Integration der neuen Beschäftigten in eine Organisation spielt für die Fachkräftebindung und für eine gelungene Entfaltung ihrer Fähigkeiten und Fertigkeiten eine entscheidende Rolle. Im Rahmen des Verbundprojektes „Integration neuer Mitarbeitenden in KMU durch digitales Onboarding (IDboard)“ wurde ein entwicklungsunterstützender Onboarding-Ansatz vorgeschlagen, der sowohl narrative als auch digitale Onboarding-Werkzeuge anbietet. Dieser Beitrag fasst die zentralen Ergebnisse der partizipativen Projektarbeit im Verbund zusammen und beschreibt die verwendeten Methoden. Konkret handelt es sich dabei um die Verwendung des Werte- und Entwicklungsquadrates zum Erwartungsabgleich, den Einsatz der Triadengespräche als Methode des Wissens- und Erfahrungstransfers sowie um die Entwicklung eines digitalen Prozesslotsen.
Evelina Sander, Lisa Thiele, Carina Kröber, Simone Kauffeld, Michael Dick
Kapitel 5. Konzeption, Erstellung und Evaluation von VR-Räumen für die betriebliche Weiterbildung in KMU – Erfahrungen und Handlungsempfehlungen aus dem Forschungsprojekt API-KMU
Zusammenfassung
Der Beitrag adressiert die Erstellung von Virtual-Reality gestützten (Lehr- und Lern-) Räumen für die betriebliche Weiterbildung im Rahmen eines Forschungsprojektes. Der damit verbundene Konzeptions- und Umsetzungsprozess ist mit verschiedenen Herausforderungen verbunden: einerseits ist Virtual-Reality ein vergleichsweise neues Lehr- und Lernmedium, womit wenig praktische Handreichungen zur praktischen Umsetzung existieren. Andererseits existieren theoretisch-konzeptionelle Ansätze zur Gestaltung digitaler Lehr- und Lernarrangements, die jedoch 1) oft Gefahr laufen, an den realen Bedürfnissen der Praxis „vorbei“ zu gehen und 2) zumeist nicht konkret Virtual-Reality bzw. damit verbundene Lehr- und Lernumgebungen adressieren. In dieser Folge sind Best-Practice Beispiele basierend auf erfolgreichen Umsetzungsvorhaben, die nachfolgenden Projekten als „Wegweiser“ dienen könnten, äußerst rar. Der Beitrag setzt an dieser Stelle an: basierend auf zwei real existierenden betrieblichen Anwendungsfällen aus den Bereichen Natursteinbearbeitung sowie Einzel- und Sondermaschinenbau werden Herausforderungen und Lösungswege des Erstellungsprozesses von Virtual-Reality gestützten (Lehr- und Lern-)Räumen beschrieben. Ebenfalls werden basierend auf den gemachten Projekterfahrungen Handlungsempfehlungen für die gelingende Konzeption, Umsetzung und Evaluation dieser Räume formuliert. Betriebliche Beschäftigte aus den Bereichen Aus- und Weiterbildung, Management oder Human Ressources, die in eigenen Projekten im Bereich Virtual Reality aktiv werden wollen, profitieren von den herausgestellten praktischen Handreichungen. Forschende Personen sollen Anregungen für weiterführende Forschungsvorhaben erhalten.
Malte Rolf Teichmann, Jana Busse, Jana Gonnermann, Daniela Reimann, Georg David Ritterbusch, Ines Langemeyer, Norbert Gronau

Open Access

Kapitel 6. Führung im Gesundheitswesen – Herausfordernde Führungssituationen in einer digitalen Lernwelt erproben und reflektieren
Zusammenfassung
Die Anforderungen an Führungskräfte steigen heute ständig. Die LUTZ-Lernwelt will Führungskräfte im Gesundheitswesen motivieren und unterstützen, das eigene Führungsverhalten zu reflektieren und wirksamer zu handeln.
Jeanette de la Barré, Mareike Sorge, Elif Kalayci, Christina Mayer, Marisa Schirmer, Judith Schöner, Katrin Willmer, Alina Appel, Kelly Jansen, Claudia Krobb, Robert Kummer, Tobias Kyrion, Ben Landgraf, Susanne Mütze-Niewöhner, Daniel Nemeth, Aresch Yavari, Peter Rudolph
Kapitel 7. Sozio-digitale Innovation durch partizipative Prozessgestaltung im virtuellen Raum
Zusammenfassung
Das Forschungsprojekt SoDigital beschäftigte sich mit der digitalen Neugestaltung von Geschäftsprozessen in KMU mithilfe von Virtual Reality (VR). Die SoDigital-VR-Box sowie ihr web-basiertes Begleitinstrument (SoDigital-Transformationsplattform) sollen KMU befähigen, Geschäftsprozesse, insbesondere unter Beteiligung der Mitarbeitenden und Führungskräfte mit deren Situationsexpertise, intuitiv und anschaulich in der virtuellen Welt neuzugestalten. Die übergreifenden Erkenntnisse, die aus dem SoDigital-Projekt gewonnen werden konnten, lassen sich einem sozio-digitalen-Ansatz folgend auf den menschlichen, organisationalen und technischen Bereich beziehen und verdeutlichen die Wichtigkeit des Zusammenspiels dieser Faktoren für die digitale Neugestaltung von Geschäftsprozessen. Zusammenfassend hat ein VR-basierter und partizipativer Ansatz zur digitalen Neugestaltung von Geschäftsprozessen ein hohes Potenzial, die Investitions- und Eintrittshürden der Digitalisierung für KMU zu senken und umsetzbare Digitalisierungspotenziale unter Beteiligung der Mitarbeitenden und Führungskräfte zu erschließen. Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt „SoDigital – Sozio-digitale Innovation durch partizipative Prozessgestaltung im virtuellen Raum“ (FKZ: 002L18B570 – 02L18B575) wurde im Rahmen des Programms „Zukunft der Arbeit“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut.
Karsten Müller, Kai-Christoph Hamborg, Tammo Straatmann, Jan-Philip Schumacher, Cosima Koßmann, Frank Teuteberg, Ludger Pöhler, Niclas Schaper, Sarah Depenbusch, Thomas Schüler, Krzysztof Izdebski, Katrin Deppen, Christian Neyer, Wilhelm Meyer zu Venne
Kapitel 8. Kognitive Augmented-Reality-Assistenzsysteme in KMU – organisationale und technische Ansätze für eine individuelle Arbeitsunterstützung
Zusammenfassung
Die Arbeitswelt in kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) der nahen Zukunft wird weiterhin wesentlich von manuellen Tätigkeiten abhängen, wobei sich durch die fortschreitende Digitalisierung viele Arbeitsaufgaben ändern oder neu entwickeln werden, um Herausforderungen wie dem demographischen Wandel und Fachkräftemangel durch zunehmenden Technologieeinsatz zu begegnen. Mithilfe tragbarer kognitiver Assistenzsysteme, beispielsweise auf Basis intelligenter Datenbrillen, können analoge Prozesse durch digitale Artefakte angereichert werden, um Mitarbeitende beim erfolgreichen Durchführen und Erlernen neuer Arbeitsprozesse zu unterstützen. Im Projekt AVIKOM wurde erforscht, wie solche zukünftigen audiovisuellenAssistenzsysteme von KMU mit geringem Aufwand an unterschiedlichste Tätigkeiten und Arbeitsumgebungen in der manuellen Montage, Lagerlogistik und Maschinenbedienung, sowie an die individuelle aufgabenbezogene Expertise von Mitarbeitenden, angepasst werden können, bzw. wie sie sich automatisch auf Nutzer:innen einstellen können. Hierzu wurden eine hochflexible Systemarchitektur und entsprechende Komponenten zur Bereitstellung individuell konfigurierbarer audiovisueller Assistenzformen konzipiert, demonstrativ implementiert und in realen Anwendungskontexten getestet. Darüber hinaus wurde untersucht, wie visuelle und auditive Ein- und Ausgabeformen multimodal eingesetzt werden sollten, und welche Rolle individuelle Präferenzen, ethische Aspekte, gegenwärtige und zukünftige Kompetenzprofile und der Umfang von Assistenzinhalten dabei spielen. Die durch AVIKOM erzielten wissenschaftlich-technischen Fortschritte erleichtern es KMU, effektive und lernförderliche kognitive Arbeitsassistenz für ein breites Spektrum aktueller und erwartbarer Anwendungsszenarien bereit zu stellen.
Alexander Neumann, Benjamin Strenge, Lars Schalkwijk, Julian Schulte, Anna-Lena Kato-Beiderwieden, Kai Essig, Günter W. Maier, Joachim Waßmuth, Thomas Schack
Kapitel 9. Die Auswirkungen des Internet der Dinge auf Organisation und Mitarbeiter
Zusammenfassung
Das Internet der Dinge (engl. Internet of Things, IoT) beschreibt die Vernetzung von intelligenten Objekten, die Daten aus ihrer Umgebung sammeln und über das Internet miteinander interagieren. Die entstehende Vielzahl an Daten bieten Unternehmen neue Möglichkeiten, die interne und externe Ausrichtung strategisch zu verändern. Für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) bietet das IoT große Chancen, birgt gleichzeitig allerdings verschiedene Herausforderungen bei der Implementierung. Bislang existiert kein systematischer Ansatz, der Hilfestellung bei der adäquaten Anpassung von Organisationstrukturen und Arbeitsabläufen sowie beim Ergreifen entsprechender Kompetenzentwicklungsmaßnahmen für Mitarbeiter leistet. Vor diesem Hintergrund begleitete das Verbundprojekt „IoT-OM“, KMU mittels verschiedener empirischer Methoden bei der Implementierung von IoT-Lösungen, um Handlungsempfehlungen zur erforderlichen Arbeitsgestaltung auf organisationaler und individueller Ebene abzuleiten. Die Ergebnisse zeigen, dass insbesondere die Ablauforganisation und die Arbeitsroutinen von Mitarbeitern Veränderungen unterliegen. Für die erfolgreiche Implementierung von IoT-Lösungen wurden fünf praxisorientierte Handlungsempfehlungen identifiziert, welche im Beitrag vorgestellt werden. Um diese Lösungsansätze einer Vielzahl an Unternehmen zugänglich zu machen, wurde ein IT-Tool entwickelt, welches unternehmensspezifische Daten zu relevanten Aspekten, die bei der Einführung von IoT zu berücksichtigen sind, erfasst.
Marlen Rimbeck, Hannes Reil, Jutta Stumpf-Wollersheim, Michael Leyer, Tino Hülsenbeck, Dirk Pfützner, Mathias Berg, Frank Thiessenhusen
Chapter 10. Digitalisierung in der Werkstoffprüfung
Zusammenfassung
Durch exponentiell wachsende Datenmengen, eine steigende Komplexität von erhobenen Daten sowie immer höhere Compliance-Anforderungen sind die in der Werkstoffprüfung tätigen Dienstleister und Labore einem zunehmenden Innovationsdruck ausgesetzt. Die Digitalisierung ist dabei eine Schlüsseltransformation, die es den Laboren erlaubt, die Effizienz zu steigern und Wettbewerbsvorteile zu erlangen. Um diese Transformation zu gestalten, hat sich ein Konsortium zum Projekt „DiWan: Digitaler Wandel in der Werkstoffprüfung“ zusammengeschlossen. In diesem Beitrag wird ein gemeinsamer Statusbericht der Projektpartner zu dieser Thematik dargestellt.
Jörg Bretschneider, Antje Zösch, Gritt Ott, Solveig Hausmann, Julius Gonsior, Florian Hauer, Uwe Naumann, Roman Scherbaum, Martina Zimmermann
Kapitel 11. Digitalisierung in der Kinder- und Jugendhilfe
Zusammenfassung
Die Kinder- und Jugendhilfe stellt ein bisher kaum betrachtetes Feld für digitale Transformationsprozesse dar. Die in diesem Bereich vorherrschenden personennahen Dienstleistungen insbesondere in der pädagogischen Arbeit mit Kindern- und Jugendlichen zeichnen sich durch die Interaktion verschiedener Individuen innerhalb komplexer sozialer Prozesse aus. Es eröffnen sich vielfältige Handlungsfelder, um professionelles Handeln in der Kinder- und Jugendhilfe digital zu assistieren. Im Rahmen des Verbundvorhabens KiJuAssistenz werden Methoden zur Bearbeitung pädagogischer Herausforderungen und der Belastungsoptimierung von Arbeitsabläufen in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe entwickelt. Im vorliegenden Beitrag wird auf bisherige Erfahrungen und Ergebnisse in der Bearbeitung der Forschungsfragen eingegangen, wobei neben Eindrücken aus der Praxis insbesondere Impulse für die Gestaltung von digitalen Veränderungsprozessen in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe unter besonderer Berücksichtigung von Kompetenzentwicklung und Partizipation gegeben werden.
Mirko Steckel, Roman Auchter, Christoph Bernig, Kerstin Eschwege, Lisa Lorenz, Andreas Nürnberger, Marcus Thiel

Open Access

Kapitel 12. Integrierte Geschäftsmodell- und Arbeitsgestaltung für die Bereitstellung und Vermarktung von Service-Wissen
Zusammenfassung
Die durch kleine und mittelständische Unternehmen geprägte Investitionsgüterindustrie steht aufgrund der zunehmenden Internationalisierung im Servicegeschäft vor großen Herausforderungen. Mitarbeiterengpässe, hohe Prozesskosten und unzureichendes Wissensmanagement machen den Service zur potenziellen betriebs- und volkswirtschaftlichen Wachstumsbremse. Durch die Digitalisierung entstehen aber auch große Nutzenpotenziale im Servicegeschäft. Ziel des im Projekt SerWiss entwickelten integrierten Ansatzes ist es, kleine und mittelständische Anbieter von Investitionsgütern zu befähigen, Servicewissen auf der Basis eines digitalen Lösungsansatzes unter Gewährleistung einer humanen Arbeitsgestaltung effizient zu generieren, zu strukturieren und international bereitzustellen bzw. zu vermarkten.
Stefan Schweiger, Jens Pöppelbuß, Kai Altenfelder, Tamara Amlung, Ortrun Aßländer, Kendra Bittner, Gloria Bohn, Maximilian de Geus, Martin Ebel, Julia Fischer, Christoph Ksouri-Gerwien, Fabian Schmutz, Thomas Würz
Kapitel 13. Digitalisierung in der Pflege nutzen – Die Entwicklung des SmartProCare Pflegeassistenzsystems
Zusammenfassung
Dieser Beitrag befasst sich mit der Darstellung der Ziele, Arbeitsschritte und Ergebnisse des Projekts SmartProCare zur Entwicklung eines Pflegeassistenzsystems am Beispiel der ambulanten Intensivpflege. Das System soll die Mitarbeitenden von Pflegedienstleistern entlasten, indem es Pflegeassistenzen dazu befähigt, geeignete Aufgaben von Pflegefachkräften zu übernehmen. Unter technischen Gesichtspunkten besteht der entwickelte Prototyp aus einem Touchscreen-Bildschirm inklusive Kamera, Mikrofon und Lautsprecher sowie einem PC-System über welches Pflegeassistenz und Pflegefachkraft kommunizieren und interagieren. Neben der Stabilität der Konstruktion am Pflegebett stellen die Geschwindigkeit, Sicherheit und Qualität der übertragenen Daten die wesentlichen technischen Herausforderungen des Projekts dar. Unter prozessualen Gesichtspunkten wurde die Vielzahl von in Frage kommenden pflegerischen Prozessen auf der Basis von Videointeraktionsanalysen daraufhin untersucht, wo und in welchem Umfang durch diese technische Lösung die Übertragung von Aufgaben auf die Pflegeassistenz sinnvoll sein kann. Für diese Aufgaben wurden anschließend Soll-Prozesse bei Einsatz des Assistenzsystems erarbeitet und getestet. Um die Besonderheiten der dabei notwendigen Kommunikation auch in der pflegerischen Praxis zu gewährleisten, wurde ein umfassendes Supervisions- und Schulungskonzept für den Umgang mit der neuen Technik entwickelt, welches die Themenbereiche Schlüsselqualifikationen, Technik/Bedienung und Prozesse integriert. Unter diesem Blickwinkel könnte das Pflegeassistenzsystem später auch von pflegenden Angehörigen oder zur Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitenden bei Pflegedienstleistern genutzt werden.
Manuela Koch-Rogge, Jutta Müller, Elmar Schwedhelm, Georg Westermann, Bernd Müller, Julia Streubel, Steffen Rogge, Sebastian Albrecht
Backmatter
Metadaten
Titel
Digitalisierung der Arbeitswelt im Mittelstand 3
herausgegeben von
Verena Nitsch
Christopher Brandl
Roger Häußling
Philip Roth
Thomas Gries
Bernhard Schmenk
Copyright-Jahr
2023
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-67024-8
Print ISBN
978-3-662-67023-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-67024-8

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