2002 | OriginalPaper | Buchkapitel
Diplomierte Arbeitslosigkeit — ein Mythos?
verfasst von : Jörgen Schulze-Krüdener, Ivo Züchner
Erschienen in: Erziehungswissenschaft: Arbeitsmarkt und Beruf
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Enthalten in: Professional Book Archive
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Diplom in Erziehungswissenschaft — was kommt nach dem Hochschulstudium? Wer ein Fach an einer Hochschule studiert und mit einem Diplom abschließt, möchte wissen, ob, wo und unter welchen Bedingungen eine künftige Berufstätigkeit möglich ist. Hierauf kann keine sichere Antwort gegeben werden, denn keiner der an den Hochschulen angebotenen Diplomstudiengänge bereitet gezielt auf die berufliche Praxis vor und eindeutige Zuordnungen zu Arbeitsfeldern sind nicht so einfach möglich. Hinzu kommt, dass angesichts der stabilen Krise des Arbeitsmarktes seit Mitte der 70er Jahre, der nachlassenden Kräftenachfrage im staatlichen Sektor und des Überangebots an Absolventlnnen einhergehend mit der zunehmenden Akademisierung des Arbeitskräftepotentials (vgl. Franck 1991) sich die Angehörigen aller Hochschulberufe — zum Teil in unmittelbarer Konkurrenz und einem Verdrängungswettbewerb untereinander — in verstärktem Maße auf Schwierigkeiten und Verzögerungen beim Übergang ins Erwerbsleben und im Verlauf ihrer Erwerbstätigkeit bzw. Berufsbiographie einstellen müssen. Galt lange Zeit eine qualifizierte Ausbildung als Garant gegen Erwerbslosigkeit, hat in den letzten Jahren die Akademikerinnenarbeitslosigkeit zugenommen und zur biographischen Normalisierung diskontinuierlicher Erwerbsverläufe beigetragen. Insgesamt befindet sich die Arbeitsgesellschaft in einem umfassenden Modernisierungsprozess und der Suche nach Wegen aus der Krisensituation kommt besondere Bedeutung zu.