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1988 | OriginalPaper | Buchkapitel

Diskussion

zu den Vorträgen von Adolf Max Vogt, Louis Michel und Elmar Holenstein in Verbindung mit dem Thema „Die Rolle der Symmetrie für das Verhältnis von Form und Substanz“

verfasst von : Rudolf Wille

Erschienen in: Symmetrie in Geistes- und Naturwissenschaft

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Böhme: Ich glaube, es ist nötig, daß ich das Thema „Die Rolle der Symme¬trie für das Verhältnis von Form und Substanz“ erläutere. Normalerweise spricht man von „Form und Inhalt“ oder „Form und Materie“. Das Thema ist ein Kompromiß, da hier verschiedene Disziplinen Zusammenkommen. Symmetrie gehört auf die Seite der Form wie auch die Asymmetrie. Nun kann man sich fragen: Form von was? Was geschieht demjenigen, das als symmetrisch angesprochen wird oder das durch Symmetrie beherrscht wird? Welche Funktion hat die Symmetrie für dasjenige, was symmetrisch ist? In der Physik gibt es zum Beispiel Atome, Elementarteilchen, Moleküle, die können symmetrische Strukturen aufweisen. Was bedeutet Symmetrie für diese Dinge? Im Bereich der bildenden Kunst, in der Architektur gibt es Bilder, Skulpturen, Häuser, Städte. Was bedeutet hier Symmetrie? Im Bereich der Sprache hat man das Gedicht. Was bedeutet Symmetrie für das Gedicht? In den Vorträgen, die Sie gehört haben, ist dieses Was, auf das sich die Symmetrie bezieht, häufig auch weiter verstanden worden zum Beispiel als „unsere Umgebung“ oder „ die Natur“. Der Ausdruck „Symmetrie“ und „Asymmetrie“ braucht sich nicht unbedingt auf ein abgrenzbares Ding zu beziehen, sondern kann auch eine Globalstrukturierung eines ganzen Bereichs sein: „die Natur“, „die Sprache“, „unsere Umgebung“, „die Gesellschaft“ und so weiter.

Metadaten
Titel
Diskussion
verfasst von
Rudolf Wille
Copyright-Jahr
1988
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-71452-8_16