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2021 | Buch

Disruptive Innovation und Ambidextrie

Grundlagen, Handlungsempfehlungen, Case Studies

herausgegeben von: Dr. Christian Junker, Prof. Dr. Thomas Baaken, Prof. Dr. Frank Riemenschneider, Dr. Alexander Lennart Schmidt, Dr. Neele Petzold

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Über dieses Buch

Das Buch bietet neueste Erkenntnisse aus der Forschung der FH Münster zu disruptiven Innovationen und Geschäftsmodellen in Deutschland. Wie entstehen erfolgreiche Innovationen und Geschäftsmodelle, die Märkte radikal verändern und aus einem kleinen Initialfunken sehr schnell wachsen? Und auf der anderen Seite: Wie können sich bereits erfolgreiche Unternehmen im Zuge des disruptiven Wandels gut aufstellen? Wie funktioniert das Zusammenspiel großer, etablierter Unternehmen und junger Start-Ups auf diesem Feld? Diese und weitere Fragen hat die FH Münster in zwei aktuellen Studien untersucht, in denen zahlreiche disruptive und disruptierte Unternehmen untersucht wurden.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Disruption als Chance und Risiko
Zusammenfassung
Erinnern Sie sich noch an den Moment, an dem Sie Ihr erstes Smartphone ausgepackt und das erste Mal eingeschaltet haben? Für uns fühlte sich das ein wenig an wie die Welt in unseren Händen. Ein Quantensprung. DIE Innovation schlechthin. Retrospektiv kam das alles so plötzlich und wir fragen uns: Hätte man das nicht schon Jahre vorher kommen sehen können? Warum hat diese Entwicklung allseits bekannte Unternehmen in Finnland so geschmerzt und warum hat ein ebenso bekannter neuer Stern bzw. Apfel in den USA so einen kometenhaften Aufstieg erfahren?
Christian Junker, Thomas Baaken, Frank Riemenschneider-Greif
Kapitel 2. Disruptive Innovationen und Ambidextrie
Zusammenfassung
In einem zunehmend dynamischen Umfeld können etablierte Unternehmen durch kontinuierliche Innovation ihres Marktangebots einen Wettbewerbsvorteil erzielen (Christensen, 1997). Plötzliche grundlegende Änderungen, die das Tätigungsumfeld einzelner Unternehmen oder ganzer Industrien so maßgeblich beeinflussen, dass nicht nur deren kurzfristiger Erfolg, sondern häufig auch deren Existenz bedroht ist, treten zunehmend und gleichzeitig mit immer höherer Geschwindigkeit auf (Baaken & Teczke, 2014). Das in der Managementforschung bekannte „Innovator‘s Dilemma“ (Christensen, 1997) stellt daher eine wiederkehrende Herausforderung sowohl für Gründer als auch für Manager dar.
Neele Petzold, Ana Sofia Santamaria Gathmann
Kapitel 3. Datengrundlage für disruptive und ambidextere Lösungen
Zusammenfassung
Das Science-to-Business Marketing Research Centre der FH Münster führte zwischen 2016 und 2019 eine deutschlandweite Studie „Managing Disruptive Change“ durch, um die Herausforderungen anzugehen, das „Innovator’s Dilemma“ aus einer dynamischen Perspektive zu charakterisieren, um ein Prozessmodell zu entwickeln, Geschäftsmodellmuster und Strategien abzuleiten sowie die Vorhersagbarkeit dieses Phänomens zu prüfen.
Neele Petzold, Alexander Lennart Schmidt, Christian Junker, Ana Sofia Santamaria Gathmann
Kapitel 4. Disruptionsradar
Zusammenfassung
Disruptive Veränderungen intensivieren den Wettbewerb auf etablierten Märkten und darüber hinaus. Um im Rennen um Disruption („Disruption-Rennen“) erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen neue Entwicklungen frühzeitig erkennen, sie als relevant (als Bedrohung oder Möglichkeit) wahrnehmen und eine entsprechende Ressourcenzufuhr in Disruptionsprojekte ermöglichen, die dann weitestgehend unabhängig vom bestehenden Geschäft neue Innovation ausprobieren und letztlich kommerzialisieren können.
Neele Petzold, Christian Junker, Ana Sofia Santamaria Gathmann, Alexander Lennart Schmidt, Frank Riemenschneider-Greif
Kapitel 5. Disruptive Geschäftsmodelle: Komponenten und Muster
Zusammenfassung
Betrachtet man Geschäftsmodelle, wie den sehr erfolgreichen Online-Marktplatz von Alibaba, die Peer-to-Peer-Plattform von Airbnb oder das Low-Cost-Carrier-Modell von Ryanair, wird deutlich, dass disruptive Veränderungen branchenübergreifend und auch in bisher etablierten Branchen auftreten (Christensen et al., 2018). Da diese Entwicklungen mit steigendem Tempo und Häufigkeit beobachtbar sind, sprechen Wissenschaftler mittlerweile von einer Ära der „continual disruption“ [deutsch: kontinuierliche Disruption] (Kumaraswamy et al., 2018).
Alexander Lennart Schmidt, Alina Marie Herting
Kapitel 6. Handlungskonzepte in disruptiver Innovation
Zusammenfassung
Die Theorie der Disruptiven Innovation ist stark in den Bereich der Geschäftsmodellinnovation eingebettet. Disruptive Dynamiken, verstanden als die kontinuierliche Innovation von Geschäftsmodellen, beginnen zunächst in Nischenmärkten, von wo aus sie sich weiterentwickeln und schließlich im Massenmarkt etablierte Angebote verdrängen (Christensen et al. 2018). Bestehende Artefakte im Bereich der Geschäftsmodelle sind jedoch bisher nicht fokussiert auf das Phänomen der disruptiven Innovation. Konsequenterweise wurde daher mittels neuester wissenschaftlicher Methodik (vgl. Design Research) und auf Grundlage der geführten Experteninterviews ein Vorgehensartefakt entwickelt, welches diese Forschungslücke schließt und Leitlinien für Geschäftsmodellinnovationen in der Wirtschaft vorschlägt. Das Artefakt umfasst drei Tools, die in einer logischen Abfolge zur Entwicklung neuer, disruptiver Geschäftsmodelle führen können. Beginnend mit der Bedarfsermittlung auf Kundenseite mithilfe der „Job-to-be-done“-Methode, gefolgt von der Betrachtung erfolgreicher Lösungsmuster (Pattern Cards) und deren unterstützender Konfigurationen mit Hilfe des Disruptions-Adventskalenders, werden schließlich Entwurf und Dokumentation neuartiger Geschäftsmodelle in der Praxis ermöglicht.
Alexander Lennart Schmidt, Alina Marie Herting, Stina Siedhoff
Kapitel 7. Disruptive Innovationen im Servicesektor
Zusammenfassung
Der technologische Fortschritt sorgt für eine Umgestaltung des Service Sektors digitalen und virtuellen Charakters. Diese Umgestaltung ist substanziell und tief greifend. Neue Technologien wie Spracherkennung, künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen, selbstlernende Roboter und Drohnen sowie Blockchains sind nur einige der Schlagworte, deren Wirkung auf bestehende Geschäftsmodelle und Prozesse noch gar nicht abzusehen sind. Solche Technologien führen zu teils radikalen Veränderungen, die ganze Unternehmen – aber auch Individuen, wie deren Mitarbeiter oder Kunden, betreffen. Nicht nur bestehende Geschäftsmodelle und Prozesse werden tangiert; es lassen sich auch zunehmend völlig neue Dienstleistungsangebote realisieren (Gentsch, 2019) und sie werden vom Markt gefordert.
Thomas Baaken
Kapitel 8. Case Study: Partnerschaften zwischen disruptiven Sharing-Plattformen und etablierten Unternehmen
Zusammenfassung
Das Thema „Plattformen für Sharing-Modelle“ hat in letzter Zeit zunehmend an Aufmerksamkeit gewonnen, auch wenn es nicht gänzlich neu ist. Sharing-Modelle wie Waschsalons, Skiverleihe oder Second-Hand-Kleidung sind schon seit langem in der Geschäftswelt präsent.
Melanie Reinfelder, Mpho Letsoalo
Kapitel 9. Case Study: Disrupt your mind – Können Vergleichsportale den deutschen E-Commerce disruptieren?
Zusammenfassung
Die Globalisierung bringt Märkte und Kulturen zusammen und lässt Marktstrukturen verschwimmen. Mithilfe von neuen Technologien und digitalen Innovationen wurde eine Welt geschaffen, in der die Vernetzung von Konsumenten und Produkt- oder Servicedienstleistern vereinfacht wurde.
Stina Siedhoff
Kapitel 10. Case Study: Disruption durch Demokratisierung – Ein Gedankenexperiment für die Energiebranche
Zusammenfassung
Wir leben in einer globalisierten Welt: Informationen, Geld und Menschen bewegen sich rund um den Globus und fortschreitende technologische Entwicklungen machen diese Austauschprozesse noch schneller. Das Phänomen der disruptiven Innovation tritt in diesem Zusammenhang immer häufiger und mit erheblicheren Auswirkungen auf. Wo neue Marktteilnehmer disruptive Entwicklungen als Gelegenheit zur Umsetzung ihrer Ideen betrachten, begreifen etablierte Spieler solche Disruptionen eher als Bedrohung und bemühen sich, ihre bis dato überlegenen Positionen zu schützen. Dies gilt in besonderem Maße für die Energiewirtschaft, die von oligopolistischen Marktstrukturen gekennzeichnet ist. Aus diesem Blickwinkel wird ein Gedankenexperiment von „demokratisierten Plattform-Modellen“ unternommen, welche potenziell in der Lage sind, disruptive Technologien anzuwenden und etablierte Marktstrukturen aufzubrechen.
Alexander Lennart Schmidt
Kapitel 11. Case Study: Der Digitalversicherer andsafe als Spin-Off des Provinzial NordWest Konzerns
Zusammenfassung
Der Provinzial NordWest Konzern ist ein in Münster ansässiges öffentlich-rechtliches Versicherungsunternehmen mit nahezu 300 Jahren Unternehmenshistorie und knapp über 3.000 Mitarbeitern. Das Unternehmen ist im deutschen Versicherungsmarkt aktiv, der als wenig konzentriert, stark reguliert und wettbewerbsintensiv bezeichnet werden kann.
Patrick Schröder
Kapitel 12. Case Study: Disruptiver Wandel in der Gesundheitswirtschaft – eine Gegenüberstellung der Chancen und Herausforderungen des Einsatzes von Online-Marketing
Zusammenfassung
Verschiedene Entwicklungen führten und führen zu nachhaltigen, disruptiven Veränderungen in vielen Wirtschaftsbereichen. Produkt- und Prozessinnovationen schaffen weitere Möglichkeiten, aus denen sich neue Bedürfnisse, Zielgruppen und Marktchancen ergeben.
Tobias Kesting
Kapitel 13. Case Study: Innovatives, transdisziplinäres und lebenszyklusorientiertes Management von Einrichtungen in Kuba: Ein kubanisch-deutscher Universitätsbeitrag
Zusammenfassung
Um zu verstehen, was heute in Kuba geschieht, ist es wichtig, die Veränderungen auf nationaler Ebene zu berücksichtigen, die die Revolution im Januar 1959 mit sich brachte.
Frank Riemenschneider-Greif, Rubén A. Bancroft Hernández, Odris Miriam Cruz Labrada
Kapitel 14. Hochschulen und disruptive Innovation
UBC im disruptiven Umfeld: Disruptive!Fiction!2050! – Eine Fiktion zu einer Zukunft der Hochschulen
Zusammenfassung
AVA ist ein IT/AI-System, ein virtueller Computer. Große Teile der Hardware befinden sich auf dem Mond, weil sie dort (1) nahezu unangreifbar sind, (2) keinen nationalen Interessengruppen unterliegen, (3) die Energie über die direkte Sonneneinstrahlung unendlich zur Verfügung steht und (4) die Temperatur niedrig ist. Ein ideales und optimales Ökosystem für leistungsstarke Systeme.
Thomas Baaken, Neele Petzold, Alexander Lennart Schmidt
Kapitel 15. Corporate-Science-Venturing
Zusammenfassung
Im Innovationsmanagement besteht eine zentrale Herausforderung darin, das aktuelle Geschäft mit inkrementellen Innovationen zu verbessern („Exploitation“, bestehendes Wissen optimieren) und gleichzeitig neue Geschäftstätigkeiten mit wirklich neuen (disruptiven) Innovationen zu entwickeln („Exploration“ neues Wissen generieren).
Christian Junker
Kapitel 16. Ausblick
Zusammenfassung
In den vorausgehenden Kapiteln haben wir eine Reihe von Ideen im Umgang mit disruptiven Chancen und Herausforderungen beleuchtet. Dieses Buch enthält insbesondere innovative Lösungen für typische Probleme wie das adäquate Wahrnehmen und Einordnen disruptiver Entwicklungen im Frühstadium oder für das „Innovator’s Dilemma“.
Christian Junker
Metadaten
Titel
Disruptive Innovation und Ambidextrie
herausgegeben von
Dr. Christian Junker
Prof. Dr. Thomas Baaken
Prof. Dr. Frank Riemenschneider
Dr. Alexander Lennart Schmidt
Dr. Neele Petzold
Copyright-Jahr
2021
Electronic ISBN
978-3-658-34166-4
Print ISBN
978-3-658-34165-7
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-34166-4