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2016 | Buch

Distribution in Afrika

Distributionslogistik in Westafrika als Beispiel

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Über dieses Buch

Das Buch analysiert die Herausforderungen der Distribution in Afrika am konkreten Beispiel der Distributionslogistik in Westafrika und bietet konkrete Lösungsansätze für Unternehmen. Afrika rückt seit einigen Jahren zunehmend als Absatzmarkt für westliche Unternehmen in den Fokus. So nimmt auch die Frage nach dem passenden Distributionsansatz eine zentrale Rolle bei Markteintritt und -bearbeitung ein. Dabei sind die größten Herausforderungen, die Güter zeitnah, zuverlässig und kostengünstig an die Kunden zu liefern.

Neben den unmittelbaren Herausforderungen aus dem unzulänglichen Zustand der physischen Transportinfrastruktur stellen die indirekten, weichen Faktoren Unternehmen bei der Distributionslogistik immer wieder vor Probleme. Die dargestellten Lösungsansätze basieren u. a. auf Interviews mit Unternehmen, die bereits Erfahrungen bei den logistischen Herausforderungen in Westafrika gemacht haben. So bekommen westliche Unternehmen konkrete und praktikable Hinweise für einen erfolgreichen Markteintritt in (West-)Afrika.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einführung
Zusammenfassung
„Afrika ist das neue Asien“ – so der Titel eines aktuellen Buches (Hiller von Gaertingen 2014), das die allgemeine Einschätzung von Experten zum Wachstumspotenzial des afrikanischen Kontinents zusammenfasst. Zur Jahrtausendwende hat die Zeitschrift Economist (13.5.2000) Afrika noch als „the hopeless continent“ betitelt; heute steht Afrika für den Markt der Zukunft. Mit den Titeln „Africa rising“ und „The sun shines bright“ (3.12.2011) musste dieselbe Zeitschrift elf Jahre später ihre Meinung radikal revidieren. Die United Nations Economic Commission for Africa (UNECA) gab 2013 folgende Einschätzung ab: „Given its remarkable growth since 2000, the continent has been hailed as the next frontier for opportunity and a potential global growth pole.“
Philipp von Carlowitz, Alexander Röndigs
2. Wirtschaft und Infrastruktur in Sub- Sahara-Afrika
Zusammenfassung
Sub-Sahara-Afrika umfasst knapp eine Milliarde Menschen (13,1 % der Weltbevölkerung), hat eine Fläche von 24,3 Mio. Quadratkilometern (18,1 % der Weltlandfläche), trug 2013 aber nur 3 % zum globalen BIP bei (3,1 Billionen USD PPP) bei einem Pro-Kopf-Einkommen von 3314 USD (PPP), was lediglich 23,1 % des Weltdurchschnittes entspricht. Gleichzeitig ist es den Ländern gelungen, den Anteil der Bevölkerung, der von unter 1,25 USD (2005, PPP) pro Tag lebt, von 56,6 % im Jahr 1990 auf geschätzte 40,9 % im Jahr 2015 zu senken. Andere Regionen haben zwar eine deutlich stärkere Entwicklung in der Armutsbekämpfung erzielt, wie z. B. Ostasien, wo die Armut (Einkommen von unter 1,25 USD pro Tag) von 1990 bis 2015 von 57 auf 4,1 % gesunken ist, oder Südasien (von 54,1 auf 18,1 % im gleichen Zeitraum), aber deren Entwicklung fand kontinuierlich über einen längeren Zeitraum statt und nicht, wie in Afrika, innerhalb von zehn Jahren.
Philipp von Carlowitz, Alexander Röndigs
3. Wirtschaft und Infrastruktur in Westafrika
Zusammenfassung
Im Kontext von Sub-Sahara-Afrika spielt Westafrika wirtschaftlich gesehen eine herausragende Rolle – wegen der großen Rohstoffvorkommen, durch die diese Region nicht nur für den afrikanischen Kontinent, sondern auch für die Weltwirtschaft von Bedeutung ist, und vor allem auch wegen der wirtschaftlichen Kraft und Dynamik Westafrikas. Vor diesem Hintergrund ist eine Fokussierung auf die Region Westafrika aus unternehmerischer Sicht von besonderer Bedeutung.
Philipp von Carlowitz, Alexander Röndigs
4. Sonstige Einflussfaktoren auf die Logistiksituation in Westafrika
Zusammenfassung
Das vorherige Kapitel hat gezeigt, dass vor allem zwei Verkehrsträger von Bedeutung für die Distribution in Westafrika sind: für den grenzüberschreitenden, internationalen Handel die Schifffahrt und für die nationale und regionale Distribution der Straßentransport. Es wurde gezeigt, dass der aktuelle Zustand der physischen Transportinfrastruktur die Leistungsfähigkeit der Distributionslogistik beeinträchtigt. Um die tatsächliche Distributionslogistiksituation zu erfassen, müssen weiche Faktoren, wie administrative, rechtliche oder politische Rahmenbedingungen, und deren Einfluss auf die Distribution ebenfalls berücksichtigt werden. Sie können in Entwicklungsländern in Form von versteckten Kosten einen nennenswerten Einfluss auf Logistikkosten und -prozesse haben.
Philipp von Carlowitz, Alexander Röndigs
5. Erwartete Entwicklung der Rahmenbedingungen für Logistik
Zusammenfassung
Die Entwicklungen der Transportinfrastruktur und der Logistikrahmenbedingungen der letzten Jahre lassen leichte positive Trends in Bezug auf die zukünftigen Herausforderungen in der Distributionslogistik erkennen. Dabei steht ein enormer Investitionsbedarf zum Schließen der Verkehrsinfrastrukturlücke außer Frage, um eine Verbesserung der Infrastruktur zu erreichen. Das „Afrikanische Programm zur Entwicklung der Infrastruktur“ (PIDA) schätzt allein die Kosten für die dringendsten Verkehrsinfrastrukturprojekte in Sub-Sahara-Afrika auf über 25 Mrd. USD bis 2020 (vgl. Box in Kap. 2.2). Bei den größten geplanten Infrastrukturprojekten Westafrikas stehen vor allem die Erweiterung des Straßennetzes und der Ausbau bestehender bzw. der Neubau von Häfen im Fokus. Einige große Investitionen in Schlüsselprojekte zum Ausbau des Schienennetzes, z. B. in Nigeria, sind ebenso geplant. Tabelle 5.1 zeigt eine Auswahl von wichtigen Verkehrsinfrastrukturprojekten in Westafrika.
Philipp von Carlowitz, Alexander Röndigs
6. Implikationen für die Distributionslogistik in Westafrika
Zusammenfassung
Die Verkehrsinfrastruktur und Transportsituation Westafrikas beeinflusst die grundlegenden Prozesse und Kosten der Distributionslogistik und somit indirekt auch die akquisitorische Distribution. Im Folgenden wird zunächst der Zusammenhang zwischen den wichtigsten Kriterien für eine leistungsfähige Distribution und deren Einflussfaktoren dargestellt, bevor die Auswirkung der Logistiksituation in Westafrika auf die Distributionskriterien untersucht wird.
Philipp von Carlowitz, Alexander Röndigs
7. Umgang mit der Distributionslogistiksituation in Westafrika
Zusammenfassung
Nachdem gezeigt wurde, dass die Logistiksituation in Westafrika Auswirkungen auf alle Erfolgskriterien der Distributionslogistik hat und dementsprechend die Unternehmen vor Herausforderungen stellt, gilt es jetzt mögliche Maßnahmen zum Umgang mit dieser Situation vorzustellen. Dabei wird stark auf die Erkenntnisse aus den Experteninterviews zurückgegriffen (vgl. Kap. 9).
Philipp von Carlowitz, Alexander Röndigs
8. Schlussfolgerungen und Ausblick
Zusammenfassung
Sub-Sahara-Afrika als Ganzes, aber auch insbesondere die Region Westafrika, bietet Unternehmen gute Absatzchancen und sich verbessernde geschäftliche Rahmenbedingungen. Allerdings stellen die „harten“ und „weichen“ Rahmenbedingungen, die sich aus der Verkehrsinfrastruktur- und Logistiksituation ergeben, die Unternehmen in der ECOWAS-Region vor große Herausforderungen in der Distribution. Zwar wird in kleinen Schritten an einer Verbesserung in den westafrikanischen Ländern gearbeitet, aber mittelfristig kann nicht davon ausgegangen werden, dass die Logistiksituation sich für die Unternehmen nennenswert verbessern wird. Somit wurde in diesem Buch die Frage gestellt: Wie können Unternehmen mit diesen Herausforderungen umgehen?
Philipp von Carlowitz, Alexander Röndigs
9. Ergebnisse der Experteninterviews
Zusammenfassung
Kernaussagen der Experteninterviews:
1.
Die Lieferungen nach Westafrika werden von den Firmen selbst organisiert und gemanagt (fob oder cif).
 
2.
Vor Ort übernehmen lokale Distributoren die Hafen- und Zollabfertigung sowie die Distribution; wenige Firmen haben eine eigene „Vor-Ort-Präsenz“, um die eigene lokale Distribution zu übernehmen.
 
3.
Teilweise holt der Kunde die Produkte selbst ab (oder über lokale Transportpartner).
 
4.
Fast alle Unternehmen arbeiten mit lokalen Partnern bei der Hafen- und Zollabfertigung zusammen.
 
5.
Nationaler Transport wird von lokalen Distributoren übernommen, die häufig, wie internationale Logistikunternehmen, lokale Transport-Subunternehmen haben.
 
6.
Nutzung vieler verschiedener Distributoren vor Ort, um den Markt nach Segmenten und Regionen in der Breite bearbeiten zu können.
 
Philipp von Carlowitz, Alexander Röndigs
Backmatter
Metadaten
Titel
Distribution in Afrika
verfasst von
Philipp von Carlowitz
Alexander Röndigs
Copyright-Jahr
2016
Electronic ISBN
978-3-658-10585-3
Print ISBN
978-3-658-10584-6
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-10585-3