Zusammenfassung
Die zunehmende Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ist ein zentraler Baustein für die erfolgreiche Gestaltung der Energiewende in Deutschland. Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien unterliegt jedoch witterungsabhängigen Schwankungen und gefährdet somit die Stabilität des Stromnetzes. Ein vielversprechender Ansatz, um diese Herausforderung zu adressieren, ist die Anpassung des Stromverbrauchs an die aktuelle Stromerzeugung im Kontext von Demand Response. Insbesondere energieintensive industrielle Verbraucher können durch eine flexible Anpassung des Stromverbrauches an einen zeitvariablen Stromtarif im Erwartungswert Kosten einsparen. Die finanziellen Einsparungen unterliegen jedoch einem marktlichen Risiko aufgrund unsicherer und volatiler Strompreise. Flexibilitätsversicherungen bieten die Möglichkeit, das marktliche Risiko industrieller Verbraucher auf einen Versicherungsanbieter zu transferieren. Eine wichtige Voraussetzung für das Geschäftsmodell von Versicherungsanbietern ist die Diversifikation des transferierten Risikos. In dieser Arbeit wird auf der Basis von zwei beispielhaften Industrieprozessen simulativ untersucht, ob und in welchem Umfang eine Diversifikation marktlicher Risiken im Kontext von Demand Response erreicht werden kann. Die Ergebnisse der Arbeit sind einerseits relevant für die Bewertung und Entwicklung zukünftiger Geschäftsmodelle für das Angebot von Flexibilitätsversicherungen, andererseits sind diese übertragbar auf energieintensive Unternehmen mit unterschiedlich flexiblen Prozessen, die somit Risikodiversifikation erzielen können.