Skip to main content
Published Online:https://doi.org/10.1024/0044-3514.36.4.189

Zusammenfassung: Wiederholt wurde gezeigt, dass Laien und ExpertInnen kaum überzufällig häufig Lügen entdecken. Eine mögliche Erklärung besteht darin, dass stereotype Annahmen über Lügenindikatoren nicht mit objektiven Indikatoren von Täuschung korrespondieren. Neuere Meta-Analysen wiesen nur geringe Zusammenhänge zwischen non- und paraverbalen Verhaltensweisen und Täuschung nach. Hingegen gehen die meisten Personen davon aus, dass sich bestimmte non- und paraverbale Verhaltensweisen beim Täuschen stark verändern. Eine andere mögliche Erklärung ist, dass Personen die kontextuellen Besonderheiten von Aussagen nicht ausreichend berücksichtigen. In dieser Studie wurden die Annahmen von 240 Personen bezüglich einer Vielzahl subjektiver Täuschungsindikatoren erfasst. Dabei wurden die Täuschungssituation und die Gelegenheit zur Vorbereitung als Determinanten subjektiver Täuschungsindikatoren manipuliert. Es zeigten sich nur geringe Unterschiede in den subjektiven Annahmen zwischen den Situationen, doch große Diskrepanzen zu objektiven Täuschungsindikatoren. Die praktischen Implikationen dieser Befunde werden diskutiert.


Abstract: Both lay persons and professionals have been repeatedly shown to be barely above chance in detecting deception. One reason for this may be the use of common sense assumptions about indicators of deception which do not correspond to objective cues to deception. Recent meta-analyses have shown only very small associations between non- and paraverbal behaviors and deception while most people assume rather strong changes in certain non- and paraverbal behaviors. Another reason may be that persons do not adequately take contextual determinants of cues to deception into account. In this study we assessed the beliefs of 240 participants about a large number of subjective indicators of deception. The situation and the preparation of the liar were manipulated as determinants of subjective cues to deception. Results showed only small differences across situations but rather large discrepancies with objective cues to deception. Practical implications for lie detection are discussed.

References